Bekannte Schwächen
Die allgemeine Reaktion auf die zuletzt veröffentlichten US-Daten für den Monat November lege nahe, dass eine positive Überraschung nicht schwer zu erreichen sein dürfte. Beispielsweise hätten die realen persönlichen Konsumausgaben im November stagniert, die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter wären um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken und die weithin beobachteten Auftragseingänge für Investitionsgüter außerhalb des Verteidigungssektors seien um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat angestiegen. „Als generelles Fazit wurde hieraus gezogen, dass sich die Inflation zwar abschwächt, die Verbraucherausgaben und die Nachfrage der Unternehmen allerdings nachlassen – scheinbar ein schlechtes Omen für das Jahr 2023“, so Grüner.
Mit Sicherheit würden die Daten auch einige Schwächen erkennen lassen. Die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter seien beispielsweise zum ersten Mal seit der Aufhebung der COVID-Lockdowns in den USA wieder zurückgegangen. Der US-Bericht habe zudem einen der Hauptfaktoren für die schwache Produktion langlebiger Güter ins Rampenlicht gerückt: die Automobilbranche. Als größter Belastungsfaktor für die Warenausgaben – sowohl im November als auch in weiten Teilen des Jahres – würden sich Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile zeigen, die im vergangenen Monat um 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen wären. „Die Autoknappheit trieb die Preise für neue und gebrauchte Autos weit in die Höhe – einer der größten Inflationsfaktoren des Jahres 2021“, analysiert Grüner. „Wenn die höheren Preise nun die Nachfrage angesichts des knappen Angebots regulieren, ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes. Vielmehr ist es ein Zeichen dafür, dass sich die Fundamentaldaten des Marktes wieder durchsetzen und eine Rückkehr zur Normalität begünstigen.“
Positiv zu vermerken sei, dass sich im November die Güterpreise weiter verlangsamt hätten, während die Dienstleistungspreise auf einem ähnlichen Niveau wie in den vergangenen Monaten geblieben seien. Natürlich seien die Inflationsraten nach wie vor hoch. Da sich aber Angebot und Nachfrage besser die Waage halten, würden sie aus Grüners Sicht weiter zurückgehen.
Fazit
„Unserer Ansicht nach ist es für die Märkte weniger wichtig, ob die USA in eine Rezession geraten, sondern vielmehr, wie die Realität mit den Erwartungen übereinstimmt“, resümiert Grüner. „Der allgemeine Konsens für das nächste Jahr scheint für die US-Wirtschaft entweder eine ‚weiche Landung‘ oder eine leichte Rezession zu sein – es ist also unwahrscheinlich, dass ein moderater Abschwung eine große negative Überraschungskraft hat. Wenn überhaupt, dann könnte die Bestätigung einer Rezession die Anleger dazu bringen, den Blick wieder nach vorne zu richten.“ Und wenn die Realität etwas besser ausfalle als prognostiziert? Selbst ein moderates Wachstum könne positiv überraschen und für etwas Erleichterung sorgen.
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