Professor Dr. Wolfgang Wick neuer Vorsitzender des Wissenschaftsrats

Ergebnisse der Wahl wurden am 27. Januar 2023 bekanntgegeben / Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg ist seit 2021 Mitglied des wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremiums Deutschlands

Professor Dr. Wolfgang Wick, Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, Geschäftsführender Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) sowie Leiter einer Klinischen Kooperationseinheit an Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) und UKHD, ist am 27. Januar 2023 zum Vorsitzenden des Wissenschaftsrats gewählt worden und wird sein Amt am 1. Februar 2023 antreten. Er löst damit Professorin Dr. Dorothea Wagner, Leiterin des Instituts für Theoretische Informatik am Karlsruher Institut für Technologie, ab, die dieses Amt seit 2020 innehatte. Professor Wick wurde im Februar 2021 in das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremiums der Bundesregierung und der Landesregierungen in Deutschland berufen.

Der Wissenschaftsrat (WR) berät Bund und Länder zur inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Hochschulsystems sowie in der staatlichen Förderung von Forschungseinrichtungen. Als wesentlichen Schwerpunkt seiner nun beginnenden Amtszeit nennt Prof. Wick das Ziel, über die Bewältigung aktueller Krisen hinauszudenken und langfristige Entwicklungen von Wissenschaft und Gesellschaft zu antizipieren. „Dafür gilt es, Kipppunkte in den verschiedenen Bereichen des Wissenschaftssystems zu identifizieren, um rechtzeitig handeln zu können. Das Wissenschaftssystem muss in Krisenzeiten widerstandsfähiger werden", sagt er. Ein konkretes Beispiel sei die von seiner Vorgängerin Prof. Wagner begonnene intensive Auseinandersetzung mit der Digitalisierung medizinischer Lehre und Forschung. „Wir sollten die Chance nutzen, mit Hilfe der Digitalisierung die wissenschaftliche Produktivität zu steigern. Denn insbesondere in der aktuellen Krisensituation zeigt sich die hohe Relevanz der Wissenschaft", so Wick.

„Professor Wick leistet als Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie als Arzt, Wissenschaftler und Manager Herausragendes. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen zur Stärkung der Wissenschaft auch in der Universitätsmedizin freuen wir uns, dass er dieses wichtige Amt annimmt, das Thema sichtbar platzieren und neue Impulse für die politische Diskussion dafür geben kann", sagt Professor Dr. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor des UKHD.

„Professor Wick bringt nicht nur eine herausragende wissenschaftliche Expertise in den Gebieten Neurologie und Onkologie mit, sondern auch politische Erfahrungen aus langjähriger Gremienarbeit und leitenden Ämtern zum Beispiel bei der Deutschen Krebsgesellschaft oder der European Association for Neurooncology. Ich gratuliere ihm ganz herzlich", sagt Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg. „Der Wissenschaftsrat gestaltet z.B. im Rahmen der Exzellenzstrategie die deutsche Wissenschaftslandschaft maßgeblich mit. Es ist daher sehr erfreulich, dass mit Professor Wick ein gut vernetzter Wissenschaftler und Arzt in das Amt des Vorsitzenden gewählt wurde, der die besonderen Herausforderungen der Universitätsmedizin aus erster Hand kennt."

Der Wissenschaftsrat – das älteste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Europa

Das Aufgabenspektrum der Mitglieder des Wissenschaftsrats reicht von der Erarbeitung von wissenschaftspolitischen Empfehlungen und Stellungnahmen sowohl in Bezug auf einzelne wissenschaftliche Institutionen als auch das deutsche Wissenschaftssystem, der Evaluation von Forschungseinrichtungen, wettbewerblichen Begutachtungen wie der Exzellenzstrategie bis hin zur Akkreditierung von nichtstaatlichen Hochschulen. Der Wissenschaftsrat besteht aus einer Wissenschaftlichen Kommission sowie einer gleichberechtigten Verwaltungskommission mit Vertretern der Länder und des Bundes. Die 32 Mitglieder der Wissenschaftlichen Kommission, von denen 24 jeweils gemeinsam von Deutscher Forschungs­gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft, Hochschulrektorenkonferenz, Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und Fraunhofer-Gesellschaft vorgeschlagen werden, werden vom Bundespräsidenten berufen.

Zur Person

Prof. Dr. Wolfgang Wick (52) studierte Medizin in Bonn, London und Harvard und habilitierte sich am Universitätsklinikum Tübingen. 2007 folgte er dem Ruf an die Medizinische Fakultät Heidelberg und übernahm als Ärztlicher Direktor die Abteilung für Neuroonkologie der Neurologischen Klinik am UKHD sowie des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. Ebenfalls seit 2007 leitet er die Klinische Kooperationseinheit Neuroonkologie an UKHD und DKFZ. Seit 2014 ist er Geschäftsführender Direktor der Neurologischen Klinik sowie Sprecher des Zentrums Kopfklinik am UKHD. Seit 2019 wird er in der Liste der „Highly Cited Researchers" von Clarivate Analytics geführt. Die internationale Auszeichnung benennt Forscherinnen und Forscher, deren Publikationen in ihrem jeweiligen Fachgebiet weltweit am häufigsten zitiert wurden. 2020 wurde Wolfgang Wick als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen und 2021 in den Wissenschaftsrat berufen, dessen Medizinausschuss er seit 2022 leitet.

Weitere Informationen im Internet

Neurologische Klinik am UKHD

Wissenschaftsrat

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