Zum Inhalt
Louise und Alexandre sind nach einer zufälligen Begegnung im Restaurant und einigen Gläsern Wein miteinander im Bett gelandet. Der nächste Morgen bringt die ersten peinlichen Momente mit sich und die Frage von Louise: Sehen wir uns wieder? Alexandre antwortet ausweichend. Er hatte wohl nur ein schnelles Abenteuer im Sinn. Aber Louise hat die halben Sachen satt, schließt kurzerhand ihre Wohnung ab und versteckt den Schlüssel. Sie möchte, dass er noch bleibt, um sich mit ihm zu unterhalten. Er muss schnell los, um seine Eltern vom Bahnhof abzuholen – behauptet er. Dass es sich hier in Wirklichkeit um seine Frau und die drei Töchter handelt und dass er mitten in einer halbherzigen Scheidung steckt, wird er erst viel später zugeben.
Louise und Alexandre haben mehr als die Hälfte des Lebens schon hinter sich und bringen den Ballast ihrer jeweiligen amourösen Vergangenheit in diese neue Geschichte mit ein, von der überhaupt nicht abzusehen ist, wie sie verlaufen wird.
Sollte es – nach all den Enttäuschungen und geplatzten Lebensträumen – vielleicht möglich sein, noch einmal das große Glück zu erleben? Verdienen die Sehnsüchte nicht vielleicht eine letzte Chance? Das Alter jedenfalls scheint weder reifer, noch toleranter zu machen.
Sechs Szenen in sieben Monaten
In sechs Szenen, die sich in einem Zeitraum von sieben Monaten im Appartement von Louise ereignen, lässt Eric Assous den für das Publikum sehr amüsanten Schlagabtausch zwischen Alexandre und Louise stattfinden. Dabei besteht die große Stärke des 1956 geborenen und 2020 leider viel zu früh verstorbenen Autors darin, die Figuren mit all ihren Eigenheiten und Verletzungen ernst zu nehmen. Er lässt keinen Zweifel daran, dass Liebe auch immer Arbeit bedeutet und dass es darum geht, Kompromisse zu schließen und einander verzeihen zu können.
Dass diese Komödie sehr fein und klug gearbeitet ist und trotz ihrer mathematischen Präzision eine sehr temperament- und lustvolle Geschichte erzählt, hat Regisseur Jens Kerbel sofort für dieses Stück eingenommen. In Sabine Unger und Nils Brück hat er zwei starke Mimen, die mit komödiantischer Leichtigkeit die Tiefe ihrer Charaktere ausloten können.
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