DEPV: Deutscher Holzmarkt reguliert sich selbst

„Ordnungsrechtliche Eingriffe in die Vermarktung von Holzrohstoffen haben keinerlei positive Auswirkungen. Eine staatlich gesteuerte Verteilung von Holzmengen auf die einzelnen Branchen wäre sogar höchst schädlich“, sagt Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) zur geplanten Biomassestrategie der Bundesregierung. „Das gilt auch für handelsrechtliche Einschränkungen, die über angemessene und praktikable ökologische Anforderungen an das gehandelte Holz und die gehandelten Holzprodukte hinausgehen.“

Angesichts des jüngst veröffentlichten Entwurfs der Nationalen Biomassestrategie (NABIS) der Bundesregierung begrüßt der DEPV die Zielsetzung der Regierung für ein Gesamtkonzept zur nachhaltigen Nutzung von Biomasse. Politische Eingriffe in den freien Holzmarkt dürften dabei keine Rolle spielen, denn sie hätten kontraproduktive Auswirkungen auf die Selbstregulation des Marktes.

Der DEPV weist darauf hin, dass der Holzmarkt nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage sehr gut funktioniert. Das sorgt für eine effiziente und in der Regel auch angemessene Verteilung von Holzrohstoffen und von Holzprodukten für sowohl die stoffliche als auch die energetische Nutzung von Holz. Beide Nutzungsweisen schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich sinnvoll: Wo Holz stofflich genutzt wird, fällt wertvolles Energieholz an. Mit Holzresten, die in der stofflichen Industrie keine Verwertung finden, werden beispielsweise Holzpellets zur Energiegewinnung hergestellt. Dies dient nicht nur den von der Regierung gesteckten Klimazielen, sondern stützt auch die stoffliche Verwertung von Holz: Die sinnvolle Nutzung des Sägerestholzes in der Pelletindustrie verschafft der Sägeindustrie zusätzliche Einnahmen.

„Anstelle ordnungsrechtlich in den Holzmarkt einzugreifen und festzulegen, wer welche Holzsortimente verwerten darf und wer nicht, sollte die Politik auf die schnell wirkenden Mechanismen des Wettbewerbs setzen und diese nicht einschränken“, betont Bentele. Die Preisbildung nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage könne Marktungleichgewichte besser und schneller ausgleichen als es der Staat je könnte! Der DEPV-Geschäftsführer fordert: „Die Bundesregierung darf mit der Biomassestrategie keine Vorhaben etablieren, die zu ordnungsrechtlichen oder handelspolitischen Beschränkungen in den verschiedenen Sektoren der Holzwirtschaft führen. Die Verteilung der Ressourcen muss den Marktkräften überlassen bleiben! Sowohl die Forst- als auch die Holzwirtschaft brauchen die Freiheit, auf ein wechselndes Holzangebot und eine schwankende Nachfrage flexibel reagieren zu können.“

Der DEPV hat eine ausführliche Stellungnahme zur Nationalen Biomassestrategie veröffentlicht.

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