„Die Weltnaturkonferenz hat das Ziel, 30 Prozent der Erde zu schützen, ins Schaufenster gestellt – die Realität wird zeigen, wie wertvoll der Inhalt ist. Wir sind froh, dass die Rechte indigener Völker und ihre Leistung für den Schutz der Natur anerkannt und gestärkt werden. Im Absatz über das 30-Prozent-Ziel werden sie zwei Mal genannt, während der Verhandlungen wurden sie häufig hervorgehoben. Die Präsenz Indigener bei der COP15 war bemerkenswert. Einen „Festungsnaturschutz“, bei dem Menschen vertrieben werden, darf es damit nicht geben.
Allerdings ist beim 30-Prozent-Ziel auch von „nachhaltiger Nutzung“ in Schutzgebieten die Rede. Sollte sich das auf die traditionelle Wirtschaftsweise Indigener beziehen, ist das positiv. Sollte das mit Nachhaltigkeit-Logos zertifizierte Plantagen und Holzeinschlag ermöglichen, wäre das Augenwischerei und eine Katastrophe.
Viele Regierungen vergleichen das 30-Prozent-Ziel von Montréal mit dem 1,5-Grad-Ziel von Paris. Es wäre verheerend, wenn sich der Eindruck festsetzt, dass die Natur gerettet wäre, wenn man schlicht 30 Prozent unter Schutz stellt und das mit einigen Milliarden Euro finanziert. Viel zu wenig wurde während der COP15 über die wahren Ursachen des Artensterbens diskutiert: den überbordenden Konsum von Ressourcen und landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere in den reichen Ländern.“
Petition an UN und Kanadas Regierung übergeben
Um auf die Risiken von „30 bis 30“ hinzuweisen, hat Rettet den Regenwald e.V. zusammen mit 15 Umweltschutz-und Menschenrechtsorganisationen aus Afrika und Asien vor der COP15 eine Petition „Artenvielfalt schützen – aber richtig! UN muss die Rechte indigener Völker stärken“ gestartet. Die aktuell 65.795 Unterschriften wurden an die Exekutivsekretärin der Biodiversitäts-Konvention Elizabeth Maruma Mrema und an Kanadas Umweltminister Steven Guilbeault übergeben.
Die Petition und Berichte über die beiden Übergaben finden Sie hier:
https://www.regenwald.org/updates/11121/petition-erreicht-umweltminister
https://www.regenwald.org/updates/11104/statt-festungs-naturschutz-indigene-staerken
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