Eingeladen hatten der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB), der DAKU Dachverband der Kulturfördervereine e. V. und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zusammen mit der Bezirksregierung Münster und den neun künftigen münsterländischen LEADER-Regionen. Ziel des Fachtags war es, Kulturfördervereine – wozu auch Heimat- und Bürgervereine zählen – über das EU-Förderprogramm LEADER zu informieren, das sich seit 30 Jahren als Instrument zur eigenverantwortlichen Entwicklung ländlicher Regionen bewährt hat. Zugleich sollten LEADER-Akteur:innen dafür sensibilisiert werden, das kulturfördernde Engagement als Partner stärker einzubeziehen.
Wie lohnend dies sein kann, zeigten vier Praxisbeispiele von Kulturfördervereinen in LEADER-Projekten. Sie reichten von geführten Fahrradtouren für Kinder, Jugendliche und Geflüchtete entlang des Skulpturenparks der "FunnyRedLine" bis hin zu einem Modell der Schlossanlage Harkotten zum Berühren und Ertasten, mit dem sich auch Menschen mit Sehbehinderung einen Überblick verschaffen können. Ebenso verdeutlichten virtuelle Rundgänge für "Zeitreisende" durch die Asbecker Klosteranlage sowie ein Trompetenworkshop, mit dem der Förderverein der Musikschule Ahaus Amateur-Musiker nach der Pandemie wieder motivieren will, wie sehr die Vereine kulturelle wie auch soziale Anlaufstelle für die Menschen in ländlichen Regionen sind.
"Als starkes Kooperationsinstrument stärkt LEADER die Zusammenarbeit verschiedener Akteur:innen und Initiativen in der Region. Hier sind die Kulturfördervereine ein wichtiger Partner bei der Regionalentwicklung", so Andreas Grotendorst, Hauptdezernent für Ländliche Entwicklung der Bezirksregierung Münster. "Besonders wünschenswert wäre es", so die Veranstalter, "wenn der Kultur und insbesondere dem bürgerschaftlichen Engagement für die Kultur als eigenem Handlungsfeld in LEADER-Regionen eine stärkere Wahrnehmung und Bedeutung zukäme."
Auch bei Themen wie Finanzierung der Eigenmittel und Vorfinanzierung soll im Münsterland zukünftig noch enger zusammengearbeitet werden. Darauf verständigten sich Vertreterinnen und Vertreter von Fördermittelgebern wie NRW-Stiftung, Kulturbüro Münsterland, LWL, Kommunen, Bezirksregierung und LEADER-Regionalmanager:innen im Abschlussteil der Veranstaltung. In der engagierten Diskussion ging es auch um eine transparentere Information über die Vielzahl an Fördermöglichkeiten und eine gezielte Beratung sowie die verstärkte Anerkennung der von bürgerschaftlich Engagierten eingebrachten Zeit als Eigenleistung bei Fördermittelvergaben.
Im Jahr 2023 soll der Austausch über das LEADER-Förderprogramm fortgesetzt werden: LWL, WHB und DAKU planen eine Veranstaltung, die dann auf ganz Westfalen-Lippe und das kulturschaffende Engagement erweitert ist.
Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Förderprogramms "Kultur in ländlichen Räumen" von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm "Ländliche Entwicklung" (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
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