IEA Energieeffizienz-Report: 2022 weltweit positiver Trend – aber Deutschland kein Musterschüler

Die Internationale Energieagentur (IEA) veröffentlichte heute ihren neuen Marktbericht zum Stand der Energieeffizienz. Derzeit erlebten Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz demnach einen deutlichen Aufwärtstrend in diesem Jahr global. Nach Jahren, in denen die effizientere Nutzung von Energie langsamer vorankam, setzen im Jahr 2022 Regierungen, Unternehmen und Haushalte deutlich stärker auf Energieeffizienzmaßnahmen, um auf Rekordenergiepreise und Unsicherheiten beim Energieangebot zu reagieren. Ein Fazit des Berichts: “Energieeffizienz ist die allerbeste Politik, um Energierechnungen zu senken.” Die Effizienzfortschritte der letzten Jahre zahlen sich nun aus: Die Energiekosten konnten in den Mitgliedsstaaten der IEA um 15 Prozent gedämpft werden. Eine potenzielle, wachstumsbedingte Steigerung des globalen Energieverbrauchs konnte über die letzten sechs Jahre halbiert werden.

Laut Deutscher Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) zeichnet der Bericht ein vielversprechendes Bild für die Entwicklung der weltweiten Energieeffizienz. Allerdings mache der Bericht ebenso klar, dass die Effizienzfortschritte in Deutschland in den letzten Jahren nachgelassen hatten. Laut DENEFF ist dies eine Folge jahrelanger politischer Vernachlässigung von Energieeffizienz. Tatsächlich ist dem Bericht zufolge die jährliche Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland zwischen 2015 und 2020 sogar gesunken. Bei der Heizeffizienz von Wohngebäuden liegt Deutschland unter dem Durchschnitt, hinter Ländern in ähnlichen Klimazonen wie Irland, den Niederlanden oder der Schweiz. Auch in der Industrie lag die Bundesrepublik im Bericht hinsichtlich der Verbesserung der Energieeffizienz hinter Japan, Großbritannien und den USA.

Ebenso wie die IEA fordert auch die DENEFF die Politik auf, jetzt am Ball zu bleiben, um die notwendige, dauerhafte Trendwende zu schaffen: „Wenn uns dieses energiepolitisch turbulente Jahr eines gezeigt hat, dann, dass mehr Effizienz der Schlüssel zu mehr Energieunabhängigkeit und damit höherer Wettbewerbsfähigkeit ist und soziale Verwerfungen lindert. Um uns aus der Krise heraus zu investieren, braucht es jetzt endlich einen verbindlichen politischen Rahmen für Energieeffizienz, damit die Klima- und Erneuerbare-Energien-Ziele wieder in greif- und bezahlbare Nähe rücken. Das vom Bundeskanzler angekündigte ambitionierte Energieeffizienzgesetz muss jetzt kommen.“

Wie entscheidend der politische Rahmen sei, zeige auch der IEA-Report, der die Verabschiedung diverser Gesetzgebungen, wie den US-amerikanischen Inflation Reduction Act, den europäischen REPowerEU-Plan und Japans Green-Transformation-Programm aufgreift. Laut IEA konnte durch Effizienzpolitiken der Gasverbrauch für Heizung und Warmwasser durch Effizienzpolitiken in Europa um 21 % gesenkt werden und werden gesetzliche Produktanforderungen den Verbrauchzuwachs bei Geräten auffangen.

Der Bericht beinhalte viele Positivbeispiele, von denen Deutschland lernen könne, so die DENEFF: Chile und die Ukraine verabschiedeten bereits im Jahr 2021 Energieeffizienzgesetze. In den Niederlanden seien Unternehmen verpflichtet, alle Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz mit weniger als fünf Jahren Amortisationszeit, umsetzen. Ähnliches sei in Deutschland im Rahmen des Energieeffizienzgesetzes geplant. Was Energiedienstleistungsunternehmen bewegen können, zeigt der IEA-Report am Beispiel anderer Länder wie den USA (Schulsanierungsprogramme), China (Programme für die Gebäudesanierung und Effizienz in der Industrie) oder wie in Indien (5100 E-Busse mit Ladeinfrastruktur). Die DENEFF fordert, die in Deutschland bestehenden politischen Barrieren systematisch zu beseitigen. Anders als in Deutschland sind laut Bericht in 48 Ländern Energieunternehmen verpflichtet, bei ihren Endkunden Effizienzmaßnahmen umzusetzen, darunter 16 EU-Staaten und 24 US-Staaten. 

Weiterhin seien große, auch leicht erschließbare Einsparpotenziale vorhanden. Beispielhaft nennt der Bericht etwa, dass nur etwas mehr als die Hälfte der verwendeten Leuchtmittel in Deutschland LED seien. Hier könnten in Deutschland leicht 40 Milliarden Kilowattstunden Strom im Jahr eingespart werden. Das entspricht laut DENEFF der Jahresproduktion mehrerer Großkraftwerke und wäre somit auch ein großer Beitrag für die Energiesicherheit.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutsche Unternehmensinitiative für Energieeffizienz e.V. – DENEFF
Alt Moabit 103
10559 Berlin
Telefon: +49 (30) 364097-01
Telefax: +49 (30) 364097-42
http://www.deneff.org

Ansprechpartner:
Franziska Goebel
Presse
Telefon: +49 (30) 364097-02
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel