Überall verändere die Digitalisierung unseren Alltag, doch im deutschen Gesundheitswesen gehe die Digitalisierung nur schleppend voran. Noch immer stünden zu viele Menschen der Digitalisierung kritisch gegenüber findet Böttinger. "Auch in der Politik gibt es keinen entscheidenden Champion, der sich der Sache mit voller Vehemenz annimmt und dann auch mal Risiken eingeht. Doch genau das ist erforderlich. Wir wissen aus anderen Ländern, dass Digitalisierung nicht einfach vom Himmel fällt. Es braucht Interventionen und Belohnungen für die, die mutig vorangehen und es braucht auch Abzüge für die, die sich einfach verweigern", betont Böttinger.
Ein weiterer Punkt sei die fehlende Benutzerfreundlichkeit bereits vorhandener digitaler Gesundheits-Anwendungen, wie beispielsweise der elektronischen Patientenakte (ePA). In Deutschland seien die Prozesse durch staatliche Interventionen und Anweisungen teilweise so hyperkomplex gestaltet, dass die Anwendung zwar datenschutzrechtlich sicher, aber nicht mehr anwenderfreundlich bedienbar sei und vom regelmäßigen Gebrauch abschrecke.
Ganz verzagen möchte Prof. Dr. Böttinger im Hinblick auf die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens jedoch nicht. "Ich vertraue auf die Ingenuität, Leistungskraft und das Umsetzungsvermögen der deutschen Industrie," schließt er. "Wenn einmal der Hebel umgelegt wird etwas Neues zu starten und alle an einem Strang ziehen, dann können wir ganz Erstaunliches leisten."
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Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 800 Studierenden genutzt wird. In den fünf Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering", "Cybersecurity" und "Software Systems Engineering" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 300 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 22 Professorinnen und Professoren sowie über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Irvine, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.
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