Gerade eben ist die erste Doppel-CD einer geplanten Serie in London erschienen. Peter Donohoe nimmt dort auch einen großen Teil früher Sonaten auf und eine der berühmten drei Londoner Sonaten deren moderner Gestus vom jungen Beethoven übernommen und dann weiterentwickelt wurde.
Das Projekt wurde, wie so viele, durch die Corona-Zeit verzögert und schon im Jahre 2019 im Steingraeber Saal Bayreuth begonnen. Der Brite hatte 2016 bei der Internationalen Klavier Akademie Freiburg auf einem Steingraeber Flügel mit Sordino-Pedal und Mozartzug konzertiert, eine Wiederentdeckung historischer Eigenschaften, die der dortige Leiter, der Pianist Jura Margulis, zusammen mit den Bayreuther Klavierbauern entwickelt hatte. Gerade das führte zu dem Wunsch, die Aufnahmen in Bayreuth auf einem Steingraeber E-Konzertflügel mit historischen Registrierungsmöglichkeiten einzuspielen. Für die CD Nr. 2 wurde der Flügel nach England gebracht.
Zehn Sonaten, zwei Divertimenti und – zur Einstimmung vorangestellt – die Variation „Gott erhalte den Kaiser“, liegen nun in einer sehr eindrucksvollen und persönlich geprägten Interpretation vor. Gerade weil die frühen Sonaten der 1760er Jahre bis weit in die 1770er Jahre hinein hauptsächlich für das Cembalo geschrieben waren, gestaltet der Pianist eine bemerkenswerte Zwischenebene zwischen dem modernen Klavier und spieltechnischen Herausforderungen der viel schnelleren Cembalo-Mechanik. Da die Auswahl von neun Sonaten in den 1780er Jahren endet, darf man gespannt sein und sich darauf freuen, wie der große Pianist die beiden weiteren Londoner Sonaten mit dem großen restlichen Haydn‘schen Sonatenwerk. mischen wird – hoffentlich setzt er sein Projekt fort!
Erhältlich bei Steingraeber: 26 € inkl. Versand
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