Von dem Plus dürfe man sich nicht täuschen lassen, denn es sei vor allem den hohen Erzeugerpreisen zuzuschreiben und hier könne niemand sagen, wie sich diese weiterentwickelten. Ähnlich sehe es mit den Düngerpreisen aus: „Wir wissen nicht wo die Reise hingeht, was wir im nächsten Jahr für Dünger bezahlen müssen oder ob wir überhaupt welchen bekommen“, so Bolkart weiter. Fakt sei, dass die Landwirtinnen und Landwirte höhere Erlöse brauchten, um ihre Betriebe zukunftsfähig zu machen. Ob das diesjährige Plus in diesen speziellen Zeiten ausreiche, sei jedoch ungewiss.
Gerade jetzt, betont Bolkart, bräuchten wir eigentlich eine Politik, die zuverlässige und praxistaugliche Rahmenbedingungen schaffe. Doch gerade auf europäischer Ebene passiere gerade genau das Gegenteil. „Das EU-Naturschutzpaket entbehrt jeder praktischen und wissenschaftlichen Grundlage und würde die großen Fortschritte, die man in Baden-Württemberg beim Artenschutz sowie bei der Pflanzenschutzmittelreduktion gemacht hat, mit einem Schlag vernichten“, erklärt der südbadische Bauernpräsident. „Solche Aktionen gefährden die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft – nicht die fehlende Bereitschaft der Landwirtinnen und Landwirte etwas zu verändern“!
„Wir haben sehr gute Konzepte, um Tierwohl, Nachhaltigkeit und Erlöse in der Landwirtschaft voranzubringen. Doch immer wieder macht uns die Politik durch Auflagen, Bürokratie und unsachgemäße Verordnungen einen Strich durch die Rechnung“, findet Bolkart. Das müsse unbedingt aufhören: „Lassen Sie uns machen“, so die klare und einfache Botschaft an die Politik.
Mit einer dringenden Bitte wendet sich Bolkart auch an die Gesellschaft: „Wir Landwirtinnen und Landwirte geben alles, um Nachhaltigkeit mit Effizienz zu vereinen, um unsere Umwelt und das Klima zu schützen und um Sie zuverlässig mit Lebensmitteln zu versorgen. Das ist eine enorme Herausforderung und manchmal gelingt es uns nicht, alles unter einen Hut zu bekommen“, gesteht Bolkart. „Umso mehr brauchen wir die Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger. Kaufen Sie weiterhin Lebensmittel aus der Region und glauben sie nicht immer jede Behauptung, die über die Landwirtschaft aufgestellt wird. Informieren sie sich vielfältig und am besten bei ihrem Landwirt vor Ort“.
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