Frauen sind wechselwilliger als ihre männlichen Kollegen
Bemerkenswert ist derweil der hohe Anteil an risikofreudigen berufstätigen Frauen. Von ihnen können sich derzeit 36 % eine berufliche Veränderung vorstellen, während das gerade einmal 24 % der Männer kundtun. Der Jobwechsel-Index für Frauen liegt aktuell bei 2,7, der für Männer bei 2,3. Ein Erklärungsansatz: Frauen scheinen offenbar schneller bereit, die Konsequenzen zu ziehen, wenn sie unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber sind. Denn von den Frauen, die aktuell unglücklich in ihrem Unternehmen sind, sind genau zwei Drittel (66 %) wechselwillig. Bei den unzufriedenen Männern liegt der entsprechende Anteil bei „nur“ 52 %. Zum Vergleich: Bei den Beschäftigten, die eigentlich zufrieden mit Arbeitgeber und Arbeitssituation sind, liegt der entsprechende Anteil bei 21 % (Frauen) beziehungsweise 13 % (Männer). Auch beim Blick in ihre berufliche Zukunft zeigen sich Frauen optimistischer. 26 % von ihnen sind der Ansicht, in einem Jahr noch bessere Chancen auf dem Jobmarkt zu besitzen. Bei den Männern liegt dieser Anteil bei 21 %.
Deutsche Beschäftigte schauen weiter optimistisch in ihre Job-Zukunft
„Inflation, Krieg in der Ukraine und die hoffentlich auslaufende, aber immer noch nicht ganz überwundene Pandemie sind schwierige Rahmenbedingungen. Trotzdem bewegt sich die Wechselbereitschaft in Deutschland nach wie vor auf hohem Niveau. Die Deutschen bleiben rund um ihre Arbeitssituation optimistisch. Das ist eine Trendwende – denn bisher war die Stimmung auf dem Arbeitsmarkt ein Konjunkturbarometer. Das ist nun anders. Derzeit ist sie losgelöst von der wirtschaftlichen Entwicklung“, interpretiert Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe die Ergebnisse des regelmäßigen Arbeitsmarktbarometers. Zum Ende des Jahres 2022 schätzen Beschäftigte ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt als noch besser ein als noch vor drei Monaten. Aktuell glauben 68 % hier gute Möglichkeiten zu besitzen – 7 % mehr als im letzten Quartal. Auch was die Zukunft betrifft, sind die Deutschen hinsichtlich ihrer Position auf dem Jobmarkt durchaus optimistisch. So sind 24 % überzeugt, dass sich ihre Situation in 12 Monaten noch einmal verbessert hat, während weitere 55 % von einer Verfestigung ihrer ohnehin schon guten Situation in diesem Zeitraum ausgehen. „Wir sehen an unseren Zahlen nach wie vor eine hohe Neigung, den Job zu wechseln. Vor allem weibliche Beschäftigte und junge Menschen schauen sich verstärkt nach neuen Chancen bei anderen Arbeitgebern um. Der Arbeitsmarkt bleibt also vital und vom Arbeitskräftemangel geprägt.“, so Peter Langbauer, Geschäftsführer der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de, zu den Ergebnissen.
Über die Analyse
Für den JOBWECHSEL-KOMPASS befragt das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe sowie stellenanzeigen.de quartalsweise mehr als 1.000 Beschäftigte zu ihren beruflichen Zukunftsaussichten sowie ihrer Wechselbereitschaft. Der aktuelle Befragungszeitraum lag für die vorliegende Ausgabe im November 2022. Alle Teilnehmer*innen waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig.
Über stellenanzeigen.de
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