Wir, das „Bündnis für zukunftsfähige Schulen in Hamburg“, fordern andere, der Zeit und der Zukunft angemessene Bildungspläne für alle Hamburger Schüler:innen!

Die im März 2022 vorgelegten Entwürfe der Hamburger Bildungspläne sind inhaltlich überfrachtet und reduzieren Lernen auf ein unzeitgemäßes Pauken von Wissen für Klassenarbeiten und Klausuren. Ihre Umsetzung würde die Zeit an den Hamburger Schulen zurückdrehen, indem das „Bulimie-Lernen“  bzw. das „Teaching to the test“ gefördert wird. Diese Entwürfe bieten keine Grundlage dafür, Schüler:innen auf die zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen vorzubereiten. Sie bilden keine Grundlage dafür, die Ziele der Schule, die Potentialentfaltung, Chancengerechtigkeit und das Wohlbefinden für alle Schüler:innen zu erreichen. Im Gegenteil: Diese Entwürfe der Bildungspläne verhindern die notwendige Bildung aller Hamburger Schüler:innen.

Die Schulbehörde, der Senat und die Bürgerschaft haben einen offenen Dialog über die Bildungspläne und die damit verbundenen Vorstellungen für zukunftsfähige Bildung bis heute kategorisch abgelehnt. Zuletzt hat die Schulbehörde die Schüler:innen-, Eltern- und die Lehrerkammer von jeglichen Bearbeitungsprozessen ausgeschlossen und der Schulausschuss lehnte eine Befassung im Dialog mit Expert:innen und schulischen Akteur:innen mehrheitlich ab.

Charlotte Schmiedel, Vorsitzende Schüler:innenkammer Hamburg, Sprecherin des Bündnisses: „Der Entstehungsprozess war von Beginn an misslungen und die vorgelegten Entwürfe möglicher Hamburger Bildungspläne sind quer durch die Bildungslandschaft  durchgefallen. Gerade deswegen ist es wichtig zur Kenntnis zu nehmen, dass  der Schulsenator und die Regierungsparteien, entgegen dieser breiten gesellschaftlichen als auch der koalitionsinternen Kritik, diese Pläne nun durchboxen möchten.“

Alexandra Fragopoulos, Vorsitzende Elternkammer Hamburg, Sprecherin des Bündnisses: „Wir im Bündnis können diese rückwärtsgewandten Bildungspläne, die mit einer „Basta-Politik“ durchgesetzt werden sollen, für die Bildung in unserer Stadt nicht akzeptieren. Daher möchten wir in den nächsten Wochen in verschiedenen Foren miteinander diskutieren, wie wir unseren gesellschaftlichen Willen zu zukunftsfähiger Bildung und den Wunsch nach grundsätzlich anderen Bildungsplänen gegenüber der Bürgerschaft zum Ausdruck bringen. Dabei werden wir auch klären, ob und wie eine mögliche Volksinitiative zu diesem Thema uns diesem Ziel näher bringt.“

Das Bündnis wird dafür mit Elternvertretungen, Schülervertretungen, Pädagog: innen, Verbandsmitgliedern, Gewerkschaftsmitgliedern, mit den Einsender: innen der zahlreichen kritischen Stellungnahmen und allen, denen auch an zukunftsfähigen Bildungsplänen in Hamburg gelegen ist, intensiv diskutieren. Die Auswertung dieser Gespräche und die Entscheidung über geeignete nächste Schritte für wirklich zukunftsfähige Bildungspläne finden im Dezember statt.

Sven Quiring, Vorsitzender GEW Hamburg, Sprecher des Bündnisses: „Die Situation, in die der Senator und die Regierungsparteien alle Bildungsakteure gebracht haben, irritiert uns und wäre vermeidbar gewesen. Deren Handeln hat dazu beigetragen, dass diese Bildungspläne keinerlei Akzeptanz haben und weder durch die Schulen noch durch die Eltern und die Schüler: innen getragen werden. Daher fordern wir noch einmal nachdrücklich die Regierungsparteien, SPD und Grüne, dazu auf, ein Moratorium zu beschließen und endlich mit dem Bündnis und weiteren Akteurinnen und Akteuren in einen wirklichen Dialog für die zukunftsfähige Gestaltung der Bildungspläne einzutreten. Unser Ziel muss es doch sein, die besten Schulen mit den besten Bildungsplänen für eine zukunftsfähige Bildung aller Schüler: innen auf den Weg zu bringen.“

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