Schneller grüne Power aus dem Norden / Rückenwind für die Energiepläne der EU von der norddeutschen Wirtschaft

Um die europäische Abhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten aus Russland zu verringen, hat die Europäische Kommission ihren RePowerEU-Plan vorgestellt. Darin werden Maßnahmen zur Diversifizierung der Energieimporte, zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz vorgeschlagen.

„Die norddeutsche Wirtschaft braucht dringend eine verlässliche Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen. Im Durchschnitt dauert es neun Jahre, bis eine neue Offshore-Windanlage ans Netz geht und damit lokal grüne Energie produziert werden kann. Das ist viel zu lang angesichts der aktuellen Energiekrise”, so Präses Prof. Norbert Aust, Vorsitzender der IHK Nord. “Die neue Kommissionsinitiative RePowerEU soll die Verfahren auf eine Dauer von ein bzw. zwei Jahren beschleunigen, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Jetzt müssen diese Vorschläge zur Planungsbeschleunigung konsequent und schnell verabschiedet, in nationales Recht umgesetzt und zur Anwendung gebracht werden."

Norddeutschland kann mit seinen Standortvorteilen wesentlich zur europäischen Energiesicherheit und damit zur Realisierung des RePowerEU-Vorhabens beitragen. Mit den geplanten seeseitigen LNG-Terminals im Norden kann die Gasversorgung in Europa sichergestellt werden. Zudem will die Region als Wasserstoff-Hub entscheidend zur Erzeugung von grünem Wasserstoff beitragen. Norddeutsche Windräder, Photovoltaik und Biomasse erzeugen die grüne Energie, die zur Produktion von grünem Wasserstoff dienen kann. Für die Umsetzung des RePowerEU-Plans wird insbesondere die Offshore Windenergie maßgeblich sein, um den geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien auf 45 Prozent zu erreichen.

Um Norddeutschland und seinen Beitrag für die europäische Energiesicherheit ging es beim heutigen Nordic Breakfast der IHK Nord in Brüssel, bei dem Abgeordnete des Europäischen Parlaments mit Wirtschaftsvertretern über RePowerEU diskutierten.

„Mit RePowerEU will die EU den Wasserstoff-Turbo zünden: Bis zum Jahr 2030 sollen 10 Millionen Tonnen Wasserstoff innerhalb der EU produziert werden. Damit dies gelingen kann, müssen wir mit der Renewable Energy Directive (RED) gute Rahmenbedingungen für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft schaffen. Als Mitglied des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) ist es mir besonders wichtig, dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die Energiewende zu beschleunigen“, so MdEP Niklas Nienaß, Schirmherr der Veranstaltung.

„Die am gleichen Tag wie RePowerEU veröffentlichte Erklärung von Esbjerg hat gezeigt: Insgesamt die Hälfte, der bis zum Jahr 2050 zu erzeugende europäische Offshore-Energie wird aus Deutschland, Dänemark, Belgien und den Niederlanden kommen. Mit RePowerEU bekommt die Windenergie den benötigten politischen Rückenwind, denn der Ausbau muss deutlich schneller vorangehen. Wir von Ørsted setzen hierbei u.a. auf innovative Energieinseln. Die Schaffung grenzüberschreitender Cluster für grüne Energie, mit Netzanbindung an zwei oder mehr Strompreiszonen, kann einen wertvollen Beitrag für die deutschen und europäischen Klimaschutzziele leisten“, so Sebastian Schulte-Derne, Head of EU-Office Ørsted, im Rahmen der Veranstaltung.

Aus Sicht der norddeutschen Wirtschaft ist es richtig, im Rahmen der Krisenreaktion bereits jetzt auch die mittelfristigen Bedarfe der norddeutschen Unternehmen im Blick zu haben, insbesondere auch die besonders energieintensive Wasserstoffherstellung. Die Forderungen der norddeutschen Wirtschaft für eine wettbewerbsfähige, sichere und nachhaltige Energie mit RePowerEU steht unter www.ihk-nord.de.

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