Thematisch vorbereitet wurden die Teilnehmer in zwei fachlich exzellenten wissenschaftlichen Keynotes. Vinzent Egenolf von der Universität Kassel informierte über die Holznutzung und ihre Pfade – auf nationaler und vor allem auf globaler Ebene. Eine wichtige Erkenntnis aus der aktuellen Forschung ist, dass Deutschland derzeit noch weit von Holzknappheit entfernt ist, ein rationaler und zukünftig deutlich reduzierter Einsatz von Holz im stofflichen und energetischen Bereich allerdings dringend notwendig ist. Ebenfalls sehr interessant: Wälder sind nicht automatisch CO2-Senken. Unter bestimmten Bedingungen können sowohl nichtbewirtschaftete als auch bewirtschaftete Wälder zu unerwünschten CO2-Quellen werden. Eine nachhaltige und kontrolliert wirtschaftliche Holznutzung für stoffliche und energetische Zwecke ist aus ökologischer Sicht notwendig.
Prof. Dr. Heinz Kohler von der Hochschule Karlsruhe informierte in seinem Vortrag sowohl über die Notwendigkeit der Emissionssenkung, als auch über die große Wirksamkeit von sensorgestützten Verbrennungsluftregelungen. In umfangreichen Untersuchungen im Labor und Feld zeigte sich, dass bereits vorhandene und marktreife Technologien in der Lage sind, Luftschadstoffe wie Staub wesentlich zu senken. Herausforderungen sieht er in der wirksamen Kombination und der Preisgestaltung. Hier waren sich die Teilnehmenden allerdings einig, dass eine größere Marktdurchdringung gleichzeitig eine massive Senkung des Einkaufspreises der Komponenten bedeuten wird.
Im Anschluss ging es in die Gruppenarbeit. In fünf bewusst gemischten Gruppen wurde unter der Moderation von Prof. Dr. Hartmann, DBFZ, und Dr. Johannes R. Gerstner, EFA, nach der Controlling-Methode des „Strategy House“ das Thema Ofenzukunft weitergedacht. Aufbauend auf den Visionen und Zielen der drei vergangenen Zukunftsworkshops wurden nun konkrete Handlungsfelder identifiziert. Zu diesen Feldern gehören „Energieeffizienz“, „Emissionsreduktion“, „Ofenmehrwerte“ und „Innovation“. Auch die notwendigen Akteure wurden identifiziert. Neben Industrie und Handwerk als natürlichen Playern sollen bei den zukünftigen Maßnahmen auch die Verwaltung, Landes- und Bundesministerien sowie Verbände weiter in die Pflicht genommen werden. Nicht zu vergessen die nutzenden Personen, deren Einfluss auch in Zukunft eine wesentliche Rolle bei Effizienz und Emissionen spielen wird.
Dr. Johannes Gerstner wies darauf hin, dass erst ein deutliches Signal der Politik dazu führen wird, dass Unternehmen investieren können. Erst Rechtssicherheit mache den Unternehmen Freude, sich finanziell auf neue Produkte einzulassen. Er forderte das Umweltbundesamt dazu auf, sich deutlicher zu Holz als Bestandteil der Energiewende zu bekennen und auf Störfeuer zu verzichten. In einem konstruktiven Miteinander bestünde der einzige Weg in eine tragfähige ökologische Zukunft. Die Industrie kann und will ihren Teil beitragen, braucht dafür jedoch die notwendigen Rahmenbedingungen. Professor Dr. Hartmann bekräftigte gegenüber allen Besuchern des Workshops, dass Technologien bereits vorhanden und einsatzbereit sind. Jetzt sei es an der Zeit, diese auch zu nutzen.
Die anwesenden Branchenvertreter haben Unterstützung zur Erreichung der Ziele zugesagt. Die umfangreichen Workshop-Ergebnisse werden nun weiter ausgearbeitet und dokumentiert. Auf der nächsten EFA-Sitzung in Würzburg von 27. bis 28. April 2023 wird über den aktuellen Stand berichtet. Die Initiatoren der Workshopreihe Prof. Dr. Ingo Hartmann und Dr. Johannes R. Gerstner stehen Interessierten gerne für Fragen zur Verfügung: johannes.gerstner@efa-europe.com.
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