Basis des Projekts sind die Geschichten rund um das mutige Erfindermädchen Camilla, das sich den Herausforderungen des Plastikmülls in den Meeren stellt. Schnell wird klar: Zur Rettung der maritimen Lebensräume ist eine globale Ressourcenallianz nötig, sowie die Aufforderung an jeden Einzelnen, den Umgang mit Plastik zu hinterfragen. Diese Allianz sucht Camilla Plastic Ocean Plan nicht nur als künstlerisches Forschungsprojekt gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, inzwischen sind mehr als 300 internationale Teilnehmer*innen und Kooperationsparner*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und Lehre involviert. Die Geschichte fungiert darüber hinaus seit mehreren Jahren als Grundlage für Entwurfswerkstätten im Studiengang Szenografie. Dabei wird der im Studienplan verankerte Erwerb von Kompetenzen z.B. für analoge und digitale Maltechniken oder dramaturgisch-räumliche Inszenierung verbunden mit der Erfahrung, die Fachspezifik über Grenzen hinaus zu nutzen, um z.B. die eigene Haltung zu gesellschaftlichen Herausforderungen in bildnerischen Medien auszudrücken. Die integrative Methode der Co-Kreation fördert dabei Kooperation statt Konkurrenz, vor allem aber auch einen fachübergreifenden Austausch als Mind-Opener und Inspiration.
Mit spielerischen Mitteln und künstlerisch gestaltender Phantasie suchen die Studierenden im Rahmen des Projekts nach neuen Denkansätzen, machen positive Utopien vorstellbar, indem sie Bilder von möglichen Wegen entwerfen. Im Rahmen des transmedialen Erzählens entstehen dabei bildkünstlerische Arbeiten, filmische Animationen sowie Concept- und Sound-Designs unter Erprobung technologischer Neuerungen der Branche. Der Transfer der Lehre in den öffentlichen Raum – wie u.a. durch die Web-Ausstellung www.camillaplasticoceanplan.com oder die gleichnamige Foyerausstellung, die noch bis 16. April 2023 im Filmmuseum Potsdam zu sehen ist – erweitern die Prüfungserfahrung der Studierenden um ein breites Feedback und den unmittelbaren Dialog mit dem Publikum.
„Was für eine tolle Überraschung, große Ehre und stärkende Bestätigung für die Verbindung von Lehre und künstlerischer Forschung“, freut sich Prof. Angelica Böhm über den Preis. Filmuni-Präsidentin Prof. Dr. Susanne Stürmer gratuliert: „Professorin Angelica Böhm hat in den letzten Jahren mit großem Engagement, Kunstfertigkeit und Wissen das Thema Plastikmüll in den Ozeanen erforscht und neben inhaltlichen Ergebnissen ein internationales Netzwerk aufgebaut und viel Aufmerksamkeit auf dieses gravierende Problem gelenkt. Darüber hinaus hat sie uns gezeigt, wie man mit künstlerischen Mitteln einen Beitrag zur Lösung der drängenden Herausforderungen unserer Gesellschaft leisten kann. Ich gratuliere Frau Böhm herzlich zu dieser weiteren verdienten Auszeichnung.“
Mit dem Preis Landeslehrpreis für exzellente Hochschullehre wird seit inzwischen 10 Jahren das Engagement von Lehrenden ausgezeichnet, deren Lehrkonzept in besonderer Art und Weise darauf abzielt, Basis-Wissen, -Fähigkeiten und -Haltungen zu vermitteln. Die Entscheidung zur Vergabe der Preise trifft eine Jury. Die Jury wird sich aus Lehrpreisträgern des Vorjahres, zwei Vizepräsidenten für Studium und Lehre, einer Vertretung aus dem MWFK sowie Vertretern des Netzwerkes „Studienqualität Brandenburg“ und Vertretern der Studierenden zusammensetzen.
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