Deutsche Getränke-Startups erkunden den Einsatz exotischer Früchte, um Innovationen in die Branche zu bringen

Vor nicht allzu langer Zeit wurde der europäische Getränkemarkt noch von einigen wenigen internationalen Branchenriesen beherrscht. In den Regalen fanden die Verbraucher meist nur Limonaden, Energydrinks und Eistees. Und Getränke-Startups waren recht schwer zu finden. Sie waren eher im Untergrund zu finden, vor allem in den Großstädten, wie Berlin, in kleinen Läden und in Cafés.

In den letzten Jahren hat der Getränkemarkt in Deutschland ein neues Image bekommen. Neue Getränkeanbieter wie „fritz-kola“ und „true fruits“ mit Sitz in Hamburg oder Bonn haben sich auf dem Markt etabliert und die Türen für neue Getränke und eine größere Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Produkten geöffnet. Da die Nachfrage nach neuen und innovativen Produkten steigt und der „Startup-Trend“ die USA geradezu überflutet hat, musste die Getränkeindustrie die neuen Akteure begrüßen.

Das 2012 gegründete Unternehmen tpxdrinks hat sich auf die Entwicklung von individuellen Getränken spezialisiert. Die Marke ist ein Teil von tropextrakt, einem Unternehmen mit über 20 Jahren Erfahrung in der Getränkeindustrie. Das in Frankfurt am Main ansässige Unternehmen vertreibt und untersucht die Anwendungsmöglichkeiten von exotischen Früchten und bietet Unternehmen und Einzelpersonen, die nach innovativen Getränken mit neuen Geschmackserlebnissen und einzigartigen Rezepten suchen, die notwendige Unterstützung.

Auf große Trends folgt eine hohe Nachfrage

Und auch in Deutschland ist die Nachfrage nach Dienstleistungen zur Entwicklung von Getränken gestiegen. Startups und Einzelpersonen möchten ihre eigenen Getränke entwickeln, mit neuen Rezepten experimentieren und innovative Konzepte und Geschmacksrichtungen auf dem Getränkemarkt einführen. Obwohl sich viele Unternehmen erst vor kurzem für diesen Markt entschieden haben, haben sich andere angepasst und können auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Getränkeindustrie zurückblicken.

„Das Ganze begann mit der Idee, unseren Kunden in der Großindustrie Anwendungsbeispiele für unsere Zutaten zu präsentieren“, erzählt Jacqueline Palm, Leiterin der Getränkeentwicklung bei tpxdrinks, auf die Frage, wie das Unternehmen entstanden ist. 2012 war tropextrakt, die Muttergesellschaft von tpxdrinks, bereits seit 10 Jahren auf dem Markt für den Import und Vertrieb von exotischen Zutaten tätig. Dennoch war die europäische Lebensmittel- und Getränkeindustrie noch nicht so sehr mit der riesigen Geschmackspalette der lateinamerikanischen und asiatischen Zutaten vertraut. Und genau zu diesem Zweck haben sie ihr „Idea Lab“ gegründet.

Mit der Herstellung von Erfrischungsgetränken, Smoothies, Konfitüren und anderen Produkten aus ihrem eigenen Portfolio an exotischen Fruchtsäften, Pürees und Pulvern konnte das Unternehmen seinen Kunden die Einsatzmöglichkeiten der natürlichen Rohstoffe veranschaulichen. Extrakte aus Mate-Tee und funktionelle Extrakte wie Guarana und Acerola wurden genutzt, um neue Konzepte vorzustellen. Die ersten Ideen für Getränke und Getränkerezepturen entfachten in dem Unternehmen den Wunsch, ihr Portfolio an Spezialitätenkonzepten zu erweitern – und schon wurde tpxdrinks geboren.

Seither konnten sie bereits fast 300 Kunden auf ihrem Weg von der Idee zum fertigen Produkt begleiten. Jahr für Jahr interessieren sich neue Startups aus der ganzen Welt für ihre Dienstleistungen, was das Unternehmen dazu veranlasst, immer wieder neue Trends mit neuen Ideen aufzugreifen. „Dank unseres großen Portfolios an exotischen Rohzutaten können wir eine unbegrenzte Anzahl an neuen Geschmacksrichtungen für den Getränkemarkt kreieren“, erklärt Frau Palm.

Der Trend für Getränke-Startups im Jahr 2023

Kalorienarm im Jahr 2016, BCAA/EAA Sportgetränke im Jahr 2017, Durstlöscher im Jahr 2020, Eistee im Jahr 2021 … mit den Jahren ändern sich auch die Getränke. Doch was ist nun der nächste Trend bei den Getränken? „Momentan entwickeln wir viele funktionelle Getränke mit hohem Ballaststoffgehalt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir diesen Trend nächstes Jahr in den europäischen Supermärkten sehen werden“, meint Frau Palm. 

Jaqueline ergänzt, dass sie auf eine Gelegenheit wartet, um die Verwendung von Schmetterlingserbsentee zur Entwicklung von „Funk-Limonaden und Eistees“ zu erkunden. Diese exotische Pflanze ist eine Blume, die den Produkten eine wunderschöne natürliche blaue Farbe verleiht. Auch wenn sie bereits in asiatischen Restaurants und Cocktailbars verwendet wird, ist sie in der EU nur in flüssigen Nahrungsergänzungsmitteln zugelassen. Bis neue Lebensmittelprodukte die Gesetzgebung durchlaufen haben, vergeht Zeit, aber tropextrakt arbeitet an entsprechenden Lösungen.

Auch nachhaltige Verpackungen und andere Umweltthemen sind ein zunehmender Trend, der Auswirkungen auf die Getränkeindustrie hat – und sie verändert. Die Getränkeentwickler von tpxdrinks helfen ihren Kunden nicht nur bei der Entwicklung von Ideen und Rezepten, sondern unterstützen sie auch bei der Suche nach den besten Optionen für die Etikettierung, Flaschenabfüllung, Abfüllung und Verpackung.

Die Gründung eines Getränkeherstellers – kreative und wirtschaftliche Herausforderungen

So manche großartige Getränkeidee entsteht in den Küchen der Menschen. Viele experimentieren zu Hause mit Rezepten und wenden sich an Getränkehersteller, weil sie bereits genau wissen, welchen Geschmack sie haben möchten. Allerdings haben viele vielversprechende Startups nur eine ungefähre Idee und suchen nach Experten, die sie durch den Entstehungsprozess ihres eigenen Getränks führen.

Mit einem umfassenden Beratungsservice kann jeder sein eigenes Getränk entwickeln. Das Team von tpxdrinks unterstützt Kunden, die ihr eigenes Getränkeunternehmen gründen, bei den ersten Schritten. Es werden gemeinsam Ideen und Konzepte entwickelt und verfeinert, gefolgt von Verkostungsrunden mit Spezialisten, bis das perfekte Rezept gefunden ist. Großunternehmen können außerdem von der Expertise von tpxdrinks und ihren Ideen für Getränkekonzepte profitieren.   

Die aktuelle Herausforderung besteht darin, dass die Produktionskosten insgesamt steigen. Einzelpersonen und kleinere Unternehmen sind gezwungen, alle notwendigen Investitionen zu prüfen, um ein kostengünstiges Getränk herzustellen. Das gilt nicht nur für die Zutaten selbst, sondern auch für die Verpackungen, insbesondere für Glas und Aluminium.