Wir brauchen mehr Wucht im Wohnungsbau

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 öffentlich gefördert, zu bauen. Doch die seit Monaten stark gestiegenen Baumaterial- und somit Baupreise haben viele gewerbliche und private Hausbauer veranlasst, von ihren Projekten zurückzutreten. Zudem sind die Baulandmobilisierung, Fachkräftesicherung und die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen notwendige Ansätze, um den Wohnungsbau anzukurbeln. Das von Bundesbauministerin Klara Geywitz initiierte „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ hat heute ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das diese Herausforderungen adressiert und Lösungen aufzeigen soll. Allerdings werden in der aktuellen Situation weitere Anstrengungen gebraucht, um das politische Wohnungsbauziel zu erreichen.

„Das Maßnahmenpaket enthält wichtige Punkte, um den Wohnungsbau in Deutschland voranzubringen. Wir stehen hinter dem Ergebnis. Allerdings befinden wir uns nicht in Normalzeiten, weshalb mehr nötig sein wird, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum auch in Krisenzeiten zu decken. Denn: keine Wohnung ist keine Option. Wir brauchen daher mehr Wucht im Wohnungsbau, der nur durch eine massive Förderung des Neu- und Umbaus, eine Unterstützung der Kommunen für wichtige soziale Infrastrukturen wie Schulen, Straßen und Kitas sowie steuerliche Anreize gelingen kann. Nur dann können bezahlbare Mieten, wirtschaftliche Bauprojekte und Klimaschutz in Einklang gebracht werden“, betont Peter Hübner, Präsident der BAUINDUSTIE.

In das Bündnis selbst habe die BAUINDUSTRIE essenzielle Punkte eingebracht und unterstützt, die vor allem auf den kostengünstigen Wohnungsbau einzahlen. Hierzu zähle eine Geschäftsstelle für Serielles Bauen im Bundesbauministerium, um durch die Industrialisierung von Bauprozessen Baukosten und -zeit zu senken – bei gleichzeitig hoher Qualität und klimaschonenden Ansätzen. Hübner: „Um den Bedarf an Wohnraum zu decken, benötigen wir dringend eine Vereinfachung von Vergabeverfahren. Dies hat das Bündnis aufgenommen und damit ein langjähriges Tabu in der Bauwirtschaft überwunden. Zudem ist das Bekenntnis zur Technologieoffenheit ein starkes Signal für den aktiven Klimaschutz. Nur so kann im Einzelfall die nachhaltigste Komponenten-Kombination für ein Bauwerk identifiziert werden. Durch die im Bündnis ebenfalls vereinbarte stärkere Integration von Planung und Bau wird dieser Punkt weiter verstärkt, da Planer, Bauunternehmen und Auftraggeber frühzeitig auf einer digitalen Plattform zusammenarbeiten. Das am Dienstag freigeschaltete BIM-Portal wird hierzu seinen Beitrag leisten.“

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