Die historisch schnellen Zinsanstiege stellen TINA (there is no alternative) in Frage. „In Niedrigstzinsphasen gab es faktisch keine Alternative zur Aktienanlage. Mittlerweile erhält man in den USA 3,5 % für kurze Laufzeiten sicherer US-Staatsanleihen. Das führt bei vielen Anlegern zu einer Neubewertung der Rendite-Risiko-Profile in den Portfolios. Es ist damit zu rechnen, dass es zu einem Asset-Allocation-Shift zulasten von Aktien und zugunsten von Anleihen kommen wird“, prognostiziert Böckelmann. Der Experte geht davon aus, dass die erste Welle aber schon vorüber sein dürfte und die besonders zur Panik neigenden Investoren den Aktienmarkt schon verlassen haben. Erkennbar sei dies an der hohen Korrelation der Aktientitel untereinander. „Offenbar wird kaum zwischen in diesem Wirtschaftsumfeld erfolgreichen und weniger erfolgreichen Geschäftsmodellen unterschieden – Hauptsache raus. Paradoxerweise fallen dann häufig die qualitativ hochwertigen Unternehmen besonders stark, da diese meist in allen Fonds und ETFs vertreten sind, somit von jedem Verkaufsdruck mittelbar betroffen sind. Ohnehin haben die erfolgreichsten Unternehmen aktuell ein Problem – sie wecken die Begehrlichkeiten einer in der Krise irrlichternden Politik“, so Böckelmann.
Der Experte blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft von Aktieninvestments: „Aufbauend auf den Erfahrungen der 70er und 80er Jahre erachten wir es für falsch, sich jetzt von Aktien zu trennen, wenn der Anlagehorizont entsprechend lang ist und Volatilität ausgehalten werden kann. Nach einem Blick in die Glaskugel können wir uns vorstellen, dass im Jahresverlauf bis eventuell ins Frühjahr kommenden Jahres noch einige Schlaglöcher vor uns liegen, bevor es mit Perspektive Ende 2023 wieder deutlich besser aussehen sollte.“
Was tut sich bei Anleihen?
Der Finanzexperte ist bei Anleihen verhalten und verweist auf die dramatischen Zinsanstiege, die nicht darüber hinweg täuschen dürfen, dass die sogenannte Realverzinsung – also die nominalen Zinsen abzüglich der vorherrschenden Inflation – in den meisten Regionen der Welt über alle Laufzeitbereiche hinweg negativ bleibe und dem Verlust an Kaufkraft mit Anleiheengagements weiterhin nicht begegnet werden könne. „Allerdings steigt mit den Zinssätzen grundsätzlich die Attraktivität und wir sehen im kurzfristigen Laufzeitbereich Opportunitäten bei US-Staatsanleihen und in Italien. In der Annahme, dass sich die Inflation im Verlauf des kommenden Jahres abschwächt, der Zinsdruck nachlässt, lassen sich hier vereinzelt gute Renditen sichern, die im Portfoliokontext einen Mehrwert bieten können“, so Böckelmann. Und weiter: „Ansonsten bleiben wir bei Anleihen vorerst weiter zurückhaltend. Hochzinsanleihen haben die Aufschläge zu Staatsanleihen weiter ausgebaut, dürften aber im Rezessionsfall wegen steigender Ausfallrisiken an Attraktivität verlieren. Dasselbe gilt für hochrentierliche Nachranganleihen von Banken.“ Auch vor den jüngst noch attraktiven Schwellenländeranleihen warnt der Experte, da sie durch den unverändert stark steigenden US-Dollar unter Druck geraten könnten.
Das überwiegend negative Szenario für Anleihe-Engagements könne sich jedoch schnell ins Positive drehen, sollten rezessive Tendenzen zu einer Änderung der Notenbankpolitik führen.
Alles Gold, was glänzt?
Das Edelmetall zeige laut Böckelmann in diesem Umfeld seine Eignung als ultimative Versicherung. Aber es ist Geduld geboten. „Kurzfristig könnten die Kurse dennoch sinken – sei es, weil kurzfristig orientierte Sparer jetzt wieder in Richtung nicht mehr negativ verzinster Bankeinlagen wechseln, sei es weil Russland sanktionsbedingt Teile seiner Goldreserven versilbern muss. Langfristig gilt, dass Gold mit der Überschuldung im Finanzsystem steigen sollte und sich damit zu einem gewissen Grad als Versicherungsschutz und Ersatzwährung eignet. Mit Ausnahme der reinen Aktienmandate sind wir mit durchschnittlich 10 % in Gold gewichtet“, fasst der Fondsmanager zusammen.
Energie und Rohstoffe als Alternative?
Energie- und Rohstoffpreise scheinen auf die geopolitischen Ereignisse und Versorgungsengpässe scheinbar nur in eine Richtung zu reagieren – nach oben. Das täusche jedoch, so der Finanzexperte, da die Wertschwankungen angesichts der Unsicherheiten extrem seien. „So sind die Gaspreise zwar weiterhin sehr hoch, zwischenzeitlich aber auch schon mal um 65 % gefallen. Eine Absicherung gegen die Inflation über Finanzvehikel auf Energie- und Rohstoffpreise ist daher einerseits sehr komplex, andererseits moralisch bedenklich, da der Eingriff von Finanzakteuren in die Preisfindung aktuell eher die Inflation verstärken dürfte“, sagt Böckelmann.
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