Polierter Kalkstein reiste um die Welt

Villmar an der Lahn und seine Umgebung sind das Zentrum des Lahnmarmors, ein wegen seiner reichen Farbenpracht hochgeschätzter, polierfähiger Kalkstein. Im Lahn-Marmor-Museum am Unicabruch sind alle Informationen über den Naturstein, seine geologische Entstehung und seinen Abbau zusammengetragen. Der Lahnmarmor entstand vor rund 380 Millionen Jahren. Die Vulkantätigkeit im devonischen Meer bildete Schalsteinsattel aus, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichten. 

Einmaliger Blick auf ein Stromatopore-Riff im Unicabruch

Darauf entstanden Riffe, die sich hauptsächlich mit Hilfe der Stromatoporen aufbauten, eine zwischen Schwämmen und Korallen angesiedelte, ausgestorbene Art von Meereslebewesen. Aber auch Korallen, Muscheln und Schnecken beteiligten sich am Aufbau der Riffe. Im Laufe der Erdgeschichte wurden sie durch Druck bei der Gebirgsbildung verfestigt. So entstand der schöne Lahnmarmor, der geologisch gesehen kein Marmor, sondern Massenkalk ist. Etwa 380 Meter hinter dem Lahn-Marmor-Museum befindet sich der Aufschluss „Unicabruch“, der mit einer glattgesägten und geschliffenen Wand einen einmaligen Blick auf ein Stromatopore-Riff offeriert.

Lahnmarmor in New York, Moskau und Berlin

Der Lahnmarmor wurde in vielen bedeutenden Gebäuden verbaut. Er ist in den berühmten Epitaphien des Mainzer Doms, im barocken Marmorbad des Weilburger Schlosses und im Marmorsaal des Kurhauses in Bad Ems sowie im Berliner und Würzburger Dom zu entdecken. Und er trat die Reise in die weite Welt an: Er wurde beim Bau der Eremitage in St. Petersburg und des Moskauer Kremls, der Eingangshalle des Empire-State-Buildings in New York sowie des Palastes des Maharadschas von Tagore in Indien verwendet.

Weitere Infos gibt es online unter www.rlp-tourismus.de/lahn sowie  www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Lahn-Marmor-Museum_Villmar/infosystem.html

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