Arbeitgeber tut alles, um GDL zu verhindern
Dem Arbeitgeber ist jedes, auch jedes unzulässige, Mittel Recht, um die Streikbereitschaft der Eisenbahner für die berechtigen Ziele für bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen auszuhöhlen. Nach persönlichen Interventionen des Geschäftsführers Tobias Harms und des Aufsichtsratsvorsitzenden Uwe Lahl, streikwillige Beschäftigte vom Arbeitskampf abzuhalten, einem Brief an die GDL mit der deutlichen Ansage: „Wir wollen die GDL nicht in unserem Mutterkonzern“ hat der Aufsichtsrat nun entschieden, die SBS – obwohl schriftlich zugesagt – wegen der Arbeitskämpfe der eigenen Mitarbeiter nicht zu kaufen. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Es ist ein Skandal höchster Güte, wenn ein Unternehmen das gesetzlich verankerte Streikrecht mit solch perfiden Mitteln angreift.“ Das sieht auch die SPD so. Die SPD-Abgeordneten Hans-Peter Storz und Boris Weirauch kritisieren den geplanten Wiederverkauf der SWEG Bahn Stuttgart durch den SWEG-Mutterkonzern mit der Begründung, eine Gewerkschaft von einem Unternehmen fernzuhalten.
Wir lassen uns nicht einschüchtern
Weselsky: „Wir lassen uns von all dem nicht einschüchtern.“ Das haben die Eisenbahner bei der Urabstimmung mit einer mehr als 95-prozentigen Zustimmung zu weiteren Arbeitskämpfen bewiesen. „Der Arbeitgeber weiß genau: Nur mit unserer starken GDL sind bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen dauerhaft garantiert und er kann nicht länger am deutlich schlechteren Eisenbahn-Tarifvertrag festhalten“, so der Bundesvorsitzende.
Protestaktion in Stuttgart
Zur Unterstützung des Einzugs des GDL-Tarifvertrags für alle Eisenbahner bei der SWEG und der SBS und zur Beendigung der Zweiklassengesellschaft hat die GDL ihre Mitglieder und Sympathisanten auch zu einer Protestaktion aufgerufen. Sie findet am 21. Oktober 2022 von 12 Uhr bis 14 Uhr in Stuttgart statt. Der Protestzug startet in der Lautenschlagerstraße gegenüber dem Hauptbahnhof und endet mit einer Kundgebung hinter dem Landtag im Oberen Schlossgarten. Sprecher wird sein: der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Auch der Landesvorsitzende des dbb Baden-Württemberg, Kai Rosenberger, wird auf der Veranstaltung seine Solidarität zum Ausdruck bringen.
Die GDL fordert dauerhaft bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen
Die GDL fordert den Abschluss eines Tarifvertrages auf dem Niveau des Flächentarifvertrags der GDL. Er steht allen Eisenbahnern in Deutschland zu.
Im Wesentlichen fordert die GDL
- eine Einmalzahlung von 3 000 Euro für alle GDL-Mitglieder,
- mehr Entgelt,
- mehr Zulagen,
- bessere Urlaubs- und Arbeitszeitregelungen mit mehr Zusatzurlaub, Ersatzruhetagen und Wahlmodelle,
- persönliche Planungssicherheit und
- den Zugang zur Gemeinsamen Einrichtung FairnessBahnen und damit Anspruch auf soziale Leistungen, wie Bildungs- und Brillenzuschüsse.
GDLer haben einen langen Atem
Durch die Vorlage eines verhandlungsfähigen Angebots für beide Unternehmen könnten die SWEG und die SBS den Tarifkonflikt ganz schnell beenden. Weselsky: „In ganz Deutschland gelten für Eisenbahner faire Löhne und faire Arbeitsbedingungen. Sie müssen auch für die Eisenbahner der SWEG und der SBS gelten. Es liegt somit an den Arbeitgebern, den Streik auf dem Rücken der Fahrgäste zu beenden. Eigentlich sollten die SWEG und die SBS aus der Erfahrung anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen gelernt haben, dass wir GDLer einen langen Atem haben.“
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