Presse-Preview: Donnerstag, 13.10., 14 Uhr.
Vorab-Rundgang mit Daniel J. Schreiber, Direktor des Buchheim Museums und Joseph Hierling
Anmeldung bei Claudia Lamas Cornejo, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: clc@buchheimmuseum.de
Frauen und Blumen werden oft gemeinsam als Sinnbild für Schönheit und Erotik dargestellt. Der Titel der neuen Ausstellung, die kommenden Samstag, den 15. Oktober im Buchheim Museum eröffnet wird, entstammt einem spanischen Gedicht von Eugen Gomringer aus dem Jahr 1951. Es verbindet die Worte avenidas, flores, mujeres, un admirador (Promenaden, Blumen, Frauen, ein Bewunderer) mit dem Wort y (und). Von 2011 bis 2018 stand es als Beispiel konkreter Poesie auf der Fassade der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Von dort musste es wegen Sexismus-Kritik des AStA wieder entfernt werden.
Die Ausstellung „flores y mujeres“ greift die Kontroverse auf. Zu sehen sind Blumen- und Frauenbilder aus Joseph Hierlings Sammlung des expressiven Realismus. Die Schau lädt ein, malerische Qualitäten zu genießen und Fragen nachzugehen: Welche Frauenbilder werden konstruiert? Sind sie abwertend? Sind erotische Fantasien erlaubt? Oder verbietet sie der Respekt vor dem anderen Geschlecht? Wo ist die Grenze zu ziehen zwischen künstlerischer Freiheit und moralischer Maßgabe?
Die expressiven Realisten gehören zu der ersten Generation, die das Frauenbild öffnen, auch wenn der sexistische Blick auf Frauen weiter besteht. Julius Hüther thematisiert ihn in „Susanna und die Alten“; Walther Becker, Norbert Gert Hartmann, Max Lacher oder Friedrich Weber inszenieren Akte als Objekte ihrer Lust. Insgesamt öffnet sich aber das Frauenbild. Fritz Hülsmann, Paul Kleinschmidt, Carl Otto Müller oder Albert Unseld stellen die Lebenssituationen ihrer Akte in den Vordergrund. Albert Birkle, Franz Frank, Ernst Fritsch, Erich Glette, Holmead oder Hans Olde verzichten bei ihren weiblichen Charakterdarstellungen auf Nacktheit.
Künstlerinnen führen neue Sichtweisen ein. Lotte Lesehr-Schneider zeigt selbstbewusste Erotik; Suzanne Eisendieck entdeckt die Melancholie des weiblichen Aktes; Josefine Mühlen-Schmid reklamiert erotikfreie Nacktheit; und Karoline Wittmann macht Blumen und Brüste zu Zeichen weiblicher Macht.
Weitere Infos zu allen Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung >>
FLORES Y MUJERES
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung
Der Katalog präsentiert die Werke und Fragestellungen der Ausstellung aus Sicht von Kunst- und Literaturwissenschaft, Ausstellungs-Kuration und Journalismus. Was ist Schönheit? Welche Frauenbilder werden konstruiert? Was wiegt schwerer: erotische Fantasie oder der Respekt vor dem anderen Geschlecht? Wo ist die Grenze zu ziehen zwischen künstlerische Freiheit und moralischer Maßgabe? Die Bilder werden unter Berücksichtigung aktueller Genderforschung kritisch in Betracht genommen.
Beiträge zum Katalog
Daniel J. Schreiber
Sah ein Knab´ ein Röslein stehen. Einführung in das Thema
Nora-Eugenie Gomringer
Avenidas y flores y mujeres
Neubewertung des Gedichtes des Vaters der Autorin
Burcu Dogramaci
Frauen, Akte und Blumen – jenseits von Konventionen
Anregungen für eine Debatte aus kunst- und kulturhistorischer Sicht
Thomas Schmid
Avenidas y flores y mujeres. Ein konkretes Gedicht und eine unsinnige Zensurdebatte
Position zum Streit um das Gedicht von Eugen Gomringer, Wiederabdruck des Beitrags in der
Welt vom 11.2.2018
Margarete Stokowski
Sind Männer nicht auch hübsch?
Zum Streit um das Gedicht von Eugen Gomringer, Wiederabdruck des Beitrags im Spiegel
vom 5.9.2017
Ingrid von der Dollen
Frauen, Männer und Blumen
Zu den ausgestellten Werken
Weitere Informationen zur Ausstellung
https://www.buchheimmuseum.de/aktuell/2022/flores-y-mujeres
Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1 | 82347 Bernried
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag & Feiertage; April – Oktober: 10-18 Uhr; November – März, Dienstag – Sonntag & Feiertag: 10-17 Uhr;
Eintrittspreise: Erwachsene € 10,00 | Jugendliche € 5,00 (bis 6 Jahre frei)
Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1
82347 Bernried
Telefon: +49 (8158) 259393
Telefax: +49 (8158) 997061
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