Energie sparen, ohne dass Ihnen die Lichter ausgehen

Kürzlich hat das Kabinett den Weg für eine umfangreiche Energiesparverordnung freigemacht. So werden öffentliche Gebäude seit September in der Regel nur noch bis maximal 19 Grad beheizt. Auch auf Privatleute kommen Einschränkungen zu. Die aktuelle Inflation und Mehrkosten für Energie verschärfen die Situation. Die Energiekrise trifft besonders Menschen mit Behinderungen. Bei der Altersgruppe der 26- bis 49-Jährigen lag die Armutsquote bei behinderten Menschen im Jahr 2018 bei 27,8 Prozent und hat sich damit seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Doch was kann jeder Einzelne tun, um Energie zu sparen und hohen Kosten entgegenzuwirken? J. aus der USE hat für uns wichtige Punkte zusammgentragen.

Identifizieren Sie Ihre Energiefresser

Wer weiß, welche Geräte zu Hause zu den größten Energieverbraucher gehören, kann gezielter Strom sparen. Und schont so die Umwelt und das eigene Konto. Die Energiefresser zu identifizieren, ist aber manchmal gar nicht so leicht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie hohe Stromverbraucher entdecken und reduzieren können:

Als Energiefresser bezeichnet man Geräte, die relativ viel Energie verbrauchen. Das sind vor allem ältere Elektrogeräte sowie energieintensive Elektrogeräte im Dauerbetrieb. Zu den größten Stromfressern zählen zum Beispiel alte Heizungspumpen, Gefriertruhen, Wäschetrockner oder Kühlschränke.

Unsere Tipps:

  • Alte Heizungspumpen: Wechseln Sie Heizungspumpen, die älter als zehn Jahre sind, dringend gegen ein neues Modell aus und sparen Sie damit 80 % der Stromkosten.
  • Neuanschaffung Elektrogeräte: Achten Sie bei der Neuanschaffung darauf, dass Sie nur Geräte mit der höchsten Effizienzklasse A++ kaufen. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich in wenigen Jahren.
  • Stand-by elektronischer Geräte: Geräte mit Stand-By-Funktion (z.B. Fernseher, DVD-Player, Notebooks) verbrauchen auch Energie, obwohl sie ausgeschaltet sind. Verwenden Sie abschaltbare Steckdosenleisten. So können Sie sicher sein, dass die Geräte wirklich außer Betrieb sind und keinen Strom mehr verbrauchen.
  • Waschen ohne Vorwäsche: Sparen Sie sich das Vorwaschprogramm und waschen Sie mit 30 °C.
  • Kühlschrank: Wenn Sie bereits einen separaten Gefrierschrank haben, wählen Sie einen Kühlschrank ohne Gefrierfach. Kombi-Geräte verbrauchen oft so viel Energie wie ein reiner Gefrierschrank. Stellen Sie das Gerät an einem möglichst kühlen Ort und möglichst nicht in die Nähe von Heizkörpern oder Backöfen.
  • Rüsten Sie komplett auf LEDs um.

Wussten Sie, dass normale Glühlampen nur fünf Prozent ihrer Energie für die Lichterzeugung nutzen? Die restlichen 95 Prozent verpuffen in ungenutzte Wärme! Die Anschaffungskosten für LEDs sind stark gesunken: Im Drogeriemarkt kosten LED-Birnen nur noch zwei bis drei Euro. Wenn Sie noch heute alle Glühbirnen und Energiesparlampen aus Ihrem Haushalt verbannen, können Sie Ihren Energiebedarf für Licht um bis zu 90 Prozent senken. Und damit bis zu 200 Euro an Stromkosten sparen – und natürlich viel CO2.

Hätten Sie es gewusst? Die heimlichen Energiefresser

  • Spielekonsolen: Die Konsolen haben eine Ein/Aus-Taste, mit der sie in einen Standby-Modus mit weniger als einem Watt Stromverbrauch versetzt werden. Genauso soll es sein. Sie funktionieren wunderbar. Allerdings schalten viele Nutzer ihre Konsolen einfach nicht aus. Oder sie schalten den Bildschirm ab, lassen die Konsole aber eingeschaltet. Ein teurer Fehler.
  • Mikrowellenherde: Eine Studie hat gezeigt, dass Mikrowellen typischerweise nur 70 Stunden pro Jahr benutzt werden. Während der restlichen 99 Prozent der Zeit, also während der 8.690 Stunden Ruhezeit, verbraucht eine Mikrowelle 35 Kilowattstunden Standby-Leistung, um die Uhrzeit anzuzeigen und die Tasten in Einsatzbereitschaft zu halten.

Energiesparen am Arbeitsplatz

Viele Energiesparmaßnahmen am Arbeitsplatz sind wirklich Knopfsache. Man muss sich nicht mal intensiv mit den Geräten beschäftigen, sondern einfach nur den Energiesparmodus im Menü aufrufen und einstellen. In Büros sollte der Energiesparmodus bei PCs und Laptops als Einstellung eingerichtet werden. Was man sonst noch tun kann:

  • Schon bei der Beschaffung von Computern sollte man sich die Frage stellen, welche Ausstattungen benötigt werden. Für gewöhnliche Schreibaufgaben reichen auch kleinere Leistungen aus. Große Tower-PCs mit besonders starken Grafikkarten erfüllen kaum ihren Zweck, wenn einfach nur Excel-Tabellen oder Worddokumente gefüllt werden sollen. Stecker ziehen, wenn ein Laptop aufgeladen ist.
  • Computer in den Ruhestand schicken, wenn man Pausen einlegt.
  • Die Bildschirmhelligkeit senken.
  • Auf Bildschirmschoner verzichten, sie haben sowieso kein Publikum.
  • Wer nicht gerade Grafiker*in ist, braucht auch keinen riesengroßen Monitor. Denn je größer der Bildschirm ist, desto höher ist auch der Energieverbrauch. Verzichten Sie lieber auf ein paar Zoll.
  • Ziehen Sie externe Geräte von Ihrem Computer, die etwa über USB mit ihm verbunden sind. Wenn Sie zum Beispiel eine externe Festplatte nicht nutzen, können Sie diese auch auswerfen. Sie erhöht automatisch den Energieverbrauch Ihres Computers.
  • Schließen Sie Programme und Dokumente, die Sie gerade nicht brauchen – und nutzen Sie dabei die Gelegenheit, Tabs zu schließen, die längst uninteressant sind.

Und wie soll ich das alles umsetzen?

Unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 809 802 400 können alle Verbraucher*innen einen Termin in einer der Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Berlin oder für einen Energie-Check zu Hause vereinbaren. Für einkommensschwache Haushalte ist das gesamte Beratungsangebot kostenfrei.

Der erste Schritt jedoch auf dem Weg in ein energiesparendes Leben zu Hause und am Arbeitsplatz ist das Verständnis für den Energieverbrauch. Wer seinen Verbrauch kennt, weiß, wo und wie man am besten sparen kann. Entwickeln Sie ein Energiebewusstsein. Ihr Portemonnaie und die Umwelt werden es Ihnen danken.

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