Der belarussische Volny Chor im Konzert in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Am 9. November 2022, 33 Jahre nach dem Mauerfall und 84 Jahre nach den Novemberpogromen geben Sängerinnen und Sänger des Volny-Chors ein Konzert in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Der Volny-Chor, was übersetzt „freier Chor“ heißt, gründete sich im Sommer 2020 als Reaktion auf die manipulierten Wahlen in Belarus. Ihm gehören bis zu 150 Sängerinnen und Sänger an. Er wurde zum Symbol des friedlichen Protestes in Belarus und durch das Lukaschenko-Regime zur "feindlichen Organisation" erklärt. Einige der Chormitglieder wurden bei Razzien während der Proben verhaftet; die meisten flüchteten ins Exil. Ihre Konzerte geben die Sängerinnen und Sänger mit Masken, um anonym zu bleiben und sich vor Verfolgung zu schützen. Konzerte des Volny-Chors sind Demonstrationen für Freiheit und Demokratie.

„Mit dem Auftritt des Volny-Chors in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR wollen wir ein Zeichen der Solidarität mit den Oppositionsbewegungen, mit den Opfern von Diktatur und Repression und gegen staatlichen Terror in autokratisch regierten Staaten setzen“, sagt Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte.

Der Volny-Chor ist Gast der Kooperation aus der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Stiftung Berliner Mauer und der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Folgende, jeweils kostenfreie Konzerte finden statt:

Mittwoch, 9. November, 18 Uhr
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstraße 66, 13055 Berlin

Donnerstag, 10. November, 19 Uhr
Im Rahmen der Friedensdekade
Evangelische Pfingstkirche
Große Weinmeisterstraße 49b
14469 Potsdam

Auch im Rahmen der Gedenkveranstaltung der Berliner Mauer am 9. November 2022 wird der Volny Chor einen Auftritt haben.

Über Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen wurde im Jahr 2000 gegründet. Ihre Aufgabe ist, die Geschichte des Haftortes Berlin-Hohenschönhausen und das System der politischen Justiz in der Deutschen Demokratischen Republik zu erforschen und mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen zu informieren, um zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung in der kommunistischen Diktatur anzuregen. Die Gedenkstätte wird aus Mitteln des Landes Berlin und des Bundes gefördert. www.stiftung-hsh.de

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