Schwieriger Generationswechsel
Der Generationswechsel ist in vielen Fällen keine leichte Aufgabe. Denn dass ein Betrieb in der Familie bleibt und die nächste Generation den Stab übernimmt, ist längst nicht mehr selbstverständlich. Bundesweit finden nur noch etwa 50 Prozent der Unternehmen einen Nachfolger in der Familie. Der Großteil der Betriebe ist auf externe Übernehmer angewiesen, seien es Gründungswillige, Mitarbeiter oder Mitbewerber.
Stichtag festlegen
„Zunächst kommt es mal darauf an, wann sich jemand zur Ruhe setzen möchte. Darüber sollte man sich frühzeitig Gedanken machen“, rät er. Am besten sei es, sich hier einen Stichtag zu setzen. „Dann sollte man sich zudem überlegen, wer für die Nachfolge in Frage kommen könnte. Ob dies jemand aus der Familie ist, ein Mitarbeiter, oder vielleicht auch ein ehemaliger Mitarbeiter sollte hinterfragt werden“, so Schäuble, der rät, rechtzeitig mit möglichen Kandidaten ins Gespräch zu kommen, ob sie sich solch einen Schritt vorstellen können. Aber auch über Betriebsbörsen, Aushänge an den Meisterschulen oder über Börsen der Fachverbände könne man über die Suche nach einer Nachfolge informieren.
Patentrezepte gibt es nicht
Oft werde Schäuble nach einem Patentrezept für die Übergabe gefragt, doch das gibt es nicht. „Jeder Betrieb ist individuell, deswegen kann man auch nicht sagen, wie lange der Übergabeprozess dauert. Das ist ganz unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Selbst wenn der richtige Nachfolger gefunden sei, gebe es noch so manche Herausforderung. Denn wann ist der richtige Zeitpunkt? Wie ist die richtige Form der Übergabe? Wie ermittle ich überhaupt den richtigen Wert des Unternehmens? Mit diesen und vielen weiteren Fragen werden Dennis Schäuble und sein Team Tag für Tag konfrontiert. Gemeinsam mit dem Unternehmer werden Antworten erarbeitet.
Beratungsservice der Handwerkskammer
Die Handwerkskammer bietet für die Betriebsnachfolge einen umfangreichen Beratungsservice an. Schäuble und sein Team sind Ansprechpartner für betriebswirtschaftliche Beratungen, Unternehmensbewertungen, Unternehmensnachfolgen, Übernahme und Übergaben, und beraten in Sachen Verträge, Finanzierung und Förderbanken. „Ganz wichtig ist es auch, einen Steuerberater mit ins Boot zu nehmen, der sich mit Übergaben auskennt“.
Man sollte zudem darauf achten, das Unternehmen attraktiv zu gestalten, „Investitionen zu tätigen und auch Stellen nachzubesetzen. Man darf die Braut ruhig schmücken, das wirkt sich auch bei der Wertermittlung aus“, sagt Schäuble. Eine Wertermittlung könne man jederzeit machen und dann auch besprechen, in welchen Bereichen der Betrieb für eine Übernahme noch fit gemacht werden müsse. Der Übergabeprozess an sich gehe auch nicht von heute auf morgen über die Bühne. Dafür müsse man ein bis zwei Jahre Zeit einplanen.
Weitere Informationen und Ansprechpartner zur Betriebsnachfolge auf www.hwk-konstanz.de/nachfolge
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