Animal Action Awards: IFAW ehrt Tierheld:innen in London

Sechs prestigeträchtige Auszeichnungen verlieh der IFAW (International Fund for Animal Welfare) gestern in der britischen Hauptstadt an Menschen, die sich weltweit beispielhaft für den Tierschutz einsetzen – und an einen Hund. Mit den Animal Action Awards möchte die Tier- und Artenschutzorganisation Held:innen aus der zweiten Reihe ehren und ins Rampenlicht rücken. Neben drei national in Großbritannien vergebenen Preisen wurden erstmals auch drei internationale Projekte gewürdigt. Verliehen wurden die Auszeichnungen von der weltberühmten Primatenforscherin Dr. Jane Goodall und Azzedine Downes, Geschäftsführer des IFAW. 

Dr. Jane Goodall: „Wir alle haben die Aufgabe, unsere Beziehungen zu Tieren, lokalen Gemeinschaften und der Umwelt zu verbessern. Ich freue mich immer wieder über die inspirierenden Geschichten von Menschen, die genau das tun. Die Preisträger:innen zeigen, dass jeder Mensch einen Beitrag leisten kann, um positive Veränderungen herbeizuführen. Es gibt überall auf der Welt tolle Projekte, denen man sich anschließen kann. Die Animal Action Awards werfen ein Licht auf die Held:innen im Hintergrund, die jeden Tag großartige Arbeit leisten.“   

Azzedine Downes, Präsident und CEO des IFAW: „Die Animal Action Awards sind Ergebnis unseres langjährigen Engagements, um Tierheld:innen zu ehren, die sich in besonderer Weise engagieren. Ich bin begeistert, dass wir dadurch inspirierende Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen und Regionen porträtieren können, die sich mit ihrem klugen Denken und mutigen Handeln für Tiere und Menschen einsetzen.“

Das sind die Preisträger:innen 2022:  

International:

  • Daniel Leturesh aus Kenia bekam den Internationalen Naturschutz Award für sein Engagement zum Schutz seiner Heimat, in der er bisher 26.000 Hektar Land für Wildtiere wie Elefanten und Leoparden gesichert hat. 
  • Marina Bayeva aus den USA erhielt den Internationalen Award für Notfallhilfe für ihre Arbeit zur Koordinierung der Hilfe für Tierheime in der Ukraine. 
  • Jim und Jenny Desmond aus Liberia wurden mit dem Internationalen Award für Wildtierrettung für ihre Auffangstation ausgezeichnet, in der sie Schimpansen retten, die Opfer des illegalen Wildfleisch- und Haustierhandels geworden sind. 

Großbritannien:

  • Graham Burton aus Wales erhielt den „Technologie für den guten Zweck“-Award für die Gründung der Gruppe „Drohnen-SAR für entlaufene Hunde UK“, die mit Hilfe ihres Netzwerks aus ehrenamtlichen Drohnenpilot:innen und Suchtrupps über 2.750 vermisste Hunde wieder mit ihren Besitzer:innen vereint hat.  
  • John und Vicky Anderson aus England erhielten den Britischen Award zur Wildtierrettung für die Gründung der Organisation Blyth Wildlife Rescue, die jedes Jahr mehr als 2.000 Wildtiere aufnimmt. 
  • George Durgan aus England bekam den Award als Tier des Jahres für seine Rolle als Therapiehund, der Gefängnisinsassen besucht, Sterbende begleitet und Kindern hilft. 

Hintergrundinformationen zu den Preisträger:innen:

Daniel Leturesh, Kenia – Internationaler Naturschutz Award

Daniel Leturesh arbeitet seit mehr als dreißig Jahren unermüdlich an der Verwirklichung seiner Vision, kommunale Lebensräume zu schützen, damit Wildtiere frei umherstreifen können. Er hat 2.600 Landbesitzer davon überzeugt, ihr Land im Rahmen einer Vereinbarung mit dem IFAW zu verpachten und 26.000 Hektar Lebensraum für Elefanten, Giraffen, Leoparden und andere Wildtiere in der Region zu sichern.

Marina Bayeva, USA – Internationaler Award für Notfallhilfe

Im Jahr 2022 reagierte Marina Bayeva sofort auf die Krise in ihrem Heimatland Ukraine als dieses von Russland überfallen wurde. Ihre Mutter, die ehrenamtlich in einem örtlichen Tierheim arbeitet, machte Marina auf die verzweifelte Situation der Auffangstationen aufmerksam. Aufgrund von Sprachbarrieren waren viele Tierheime nicht in der Lage, internationale Hilfe anzufordern. Marina nahm für sie Kontakt zu den richtigen Stellen auf und fand Studierende, die an den polnisch-ukrainischen Grenzübergängen übersetzten und dort Menschen, die mit Tieren auf der Flucht waren, halfen. 

Jim und Jenny Desmond, Liberia – Internationaler Award für Wildtierrettung

Jim und Jenny Desmond gründeten die Liberia Chimpanzee Rescue and Protection (LCRP), eine Rettungsstation und ein Naturschutzzentrum in Liberia, das Schimpansen rettet, die Opfer des illegalen Buschfleisch- und Haustierhandels geworden sind. Die Schimpansen kommen oft traumatisiert, unterernährt und in schlechtem Gesundheitszustand an – vor allem die Babys brauchen rund um die Uhr Pflege. Derzeit leben 86 Schimpansen in ihrem Zentrum, die meisten von ihnen sind unter fünf Jahre alt. Die Desmonds beschäftigen 43 Mitarbeitende, die fast alle aus der örtlichen Bevölkerung stammen. 

Graham Burton, Großbritannien – „Technologie für den guten Zweck“-Award – Britische Auszeichnung

Graham Burton gründete die Facebook-Gruppe "Drone SAR for Lost Dogs UK" (Drohnen-SAR für entlaufene Hunde), die mit Hilfe eines freiwilligen Netzwerks von 3.000 Drohnenpilot:innen und 2.500 Suchenden in ganz Großbritannien und Irland bereits über 2.750 vermisste Hunde mit ihren verzweifelten Besitzer:innen wieder zusammengebracht hat. Die Drohnen werden eingesetzt, um große Flächen aus der Luft abzusuchen, und sind besonders nützlich für Gebiete, die normalerweise schwer zugänglich sind.

John und Vicky Anderson, Großbritannien – UK Award für Wildtierrettung – Britische Auszeichnung

John und seine Mutter Vicky Anderson gründeten Blyth Wildlife Rescue im Jahr 2006 in einem Schuppen in ihrem Garten. Seitdem ist die Organisation beträchtlich gewachsen und nimmt heute mehr als 2.000 Wildtiere auf. Jährlich gehen mehr als 4.000 Anrufe auf der Suche nach Unterstützung ein. Das Zentrum verfügt über ein Team von 30 Freiwilligen und 20 registrierten Pflegeeltern, die rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr in verschiedenen Bereichen tätig sind – von der praktischen Pflege bis hin zur Bergung von Tieren in Notfällen.  

George Durgan, Großbritannien – Award als Tier des Jahres

In den letzten viereinhalb Jahren hat Therapiehund George Gefängnisse im gesamten Nordwesten Englands besucht, wo er den Inhaftierten und dem Personal hilft, psychischen Stress abzubauen. In der Strafvollzugsanstalt Liverpool wurde George in der Palliativpflege eingesetzt und stand Gefangenen bei, die im Sterben lagen. Er ist außerdem zum aktiven „Zuhören“ ausgebildet und unterstützt damit sowohl Gefangene als auch Kinder beim Lesenlernen.

Über IFAW – Internationaler Tierschutz-Fonds gGmbH

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org

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