70 Jahre im Dienst der weltweiten Erschließung musikalischer Quellen

Das 1952 in Paris gegründete ›Répertoire International des Sources Musicales‹ (RISM) setzt seit langem Maßstäbe auf dem Gebiet der musikalischen Quellenkunde. Im Laufe von sieben Jahrzehnten haben sich die Publikationen des RISM einer Vielzahl von Quellenarten gewidmet – gedruckte Sammlungen ebenso wie Ausgaben eines einzelnen Komponisten, Musikmanuskripte aller Art, Schriften über Musik und theoretische Abhandlungen -, die insgesamt eine erstaunliche Bandbreite abdecken, sowohl chronologisch (vom antiken Griechenland bis zu zeitgenössischen Manuskripten) als auch geografisch (von der arabischen Welt über ibero­amerikanische Quellen bis zur Musik Südkoreas). Schon bald wurden die blauen Bände für Generationen von Musikwissenschaftlerinnen und Musikwissenschaftlern zum unverzichtbaren Instrument auf der Suche nach Handschriften und Drucken als den zentralen Quellen der Musikgeschichte.

Seit den 1980er Jahren wird das Projekt, das in Frankfurt a.M. seinen Sitz hat, in der Mainzer Akademie koordiniert und als Vorhaben der Mainzer Akademie über das Akademienprogramm des Bundes und der Länder finanziert.

Die Möglichkeiten des digitalen Wandels wurden früh erkannt: Die zunächst als CD ROM vertriebene Quellen­datenbank ist seit 2010 im Open Access zugänglich und verzeichnet inzwischen über 1,4 Millionen Quellen (https://rism.online/ ). Den 70. Geburtstag feiert RISM mit der internationalen Konferenz ›Musical Sources: Past and Future‹ vom 7.–9. Oktober 2022. Sie findet in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz statt und kann auch digital verfolgt werden. Die Tagungssprache ist Englisch.

Das Programm und die Kontaktadresse zur kostenlosen Anmeldung sind zu finden unter: https://rism.info  bzw. https://rism.info/de/publications/conferences/musical-sources-past-future-2022.html

Über Akademie der Wissenschaften und der Literatur

Das gemeinsame Forschungsprogramm der deutschen Wissenschaftsakademien – das Akademienprogramm – dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes. Es ist derzeit das größte geistes- und sozialwissenschaftliche Forschungsprogramm Deutschlands und ist international einzigartig. Seit 1979/80 wird es von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Innerhalb des von der Akademienunion koordinierten Akademienprogramms bearbeiten ca. 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt rund 150 Projekte in knapp 200 Arbeitsstellen. Mit den in den Forschungsstellen erarbeiteten Editionen, Wörterbüchern und Textcorpora schaffen die Akademien zentrale Wissensspeicher für die Zukunft, die Wissenschaft und Öffentlichkeit – zunehmend auch digital – zur Verfügung stehen.

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur / Mainz ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Gelehrtengesellschaft. Derzeit betreut sie 36 Forschungsvorhaben aus allen Fachrichtungen mit dem Schwerpunkt der langfristigen Grundlagenforschung. Zudem hat sie sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der Digitalisierung von Forschungsdaten und -ergebnissen und der Förderung von internationalen Kooperationen verschrieben. Die Akademie ist die federführend koordinierende Institution von NFDI4culture, dem Konsortium für Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (https://nfdi4culture.de )

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