„Hintergrund unserer Forderung ist die Rekordinflation und sind die enormen Gewinne der Unternehmen der Cigarettenindustrie“, hat Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender, der die Verhandlungen führen wird, erklärt.
Überschattet wird die Tarifrunde davon, dass die Unternehmen nicht mehr bundesweit einheitlich verhandeln wollen. Statt gemeinsam finden die Verhandlungen mit der Gewerkschaft NGG auf Unternehmensebene statt. „Wir werden es aber nicht zulassen, dass mit der Auflösung der Tarifgemeinschaft die einzelnen Standorte gegeneinander ausgespielt werden. Wir streben einen einheitlichen Abschluss in allen vier Unternehmen an“, so Freddy Adjan.
Hintergrund:
In der Cigarettenindustrie arbeiten in der Bundesrepublik rund 6.000 Menschen in folgenden Konzernen:
- Philip Morris International Deutschland GmbH
mit Hauptverwaltung (ca. 730 MA) in München, F6-Cigarettenfabrik (ca. 320 MA) in Dresden und Philip Morris Manufacturing GmbH (ehemals 1.300 MA, nach Schließung 2019 noch 82 MA) in Berlin - British American Tobacco (Germany) GmbH
mit Hauptverwaltung (ca. 340 MA) in Hamburg und Werk Bayreuth (ehemals 1.400 MA, nach Teil-Schließung 2016 noch ca. 210 MA) - Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH (Konzernmutter: Imperial Brands)
mit Hauptverwaltung (ca. 720 MA) und Außendienst (ca. 220 MA) in Hamburg sowie Werk Langenhagen
(ca. 760 MA) - JTI (Japan Tobacco International) Konzernmutter sitzt in der Schweiz
mit Werk (ca. 1.300 MA) sowie Forschung und Entwicklung (R&D and Global Functions) (ca. 680 MA) in Trier, Hauptverwaltung in Köln (ca. 325 MA)
Der Gesamtumsatz der Cigarettenindustrie lag 2021 bei ca. 28,6 Milliarden Euro in den Kategorien:
Fabrikcigarette: 22,7 Milliarden Euro
Feinschnitt (Dreh-/ Stopftabak): 4,1 Milliarden
Pfeifentabak: 1,8 Milliarden Euro
Unter Pfeifentabak fielen bis zum Tabaksteuermodernisierungsgesetz auch die Tabaksticks für Tabakerhitzer (IQOS, Glo), einer zentralen Wachstumskategorie der Branche. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts liegt das Wachstum in dieser Kategorie gegenüber dem Vorjahr bei 40 Prozent.
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