Mit dem Blick der Forschung – Exkursion zu Auswirkungen der Dürre und Hitze auf unsere heimischen Wälder

Termin: Samstag, 08. Oktober 2022

Beginn: Anfahrt bis 9:45 Uhr, Start der Exkursion 10:00 Uhr

Treffpunkt: Holzlagerplatz Himmelsleiter an der K206 zwischen Meensen und Hedemünden; Abteilung 3225 im Revier Mollenfelde, Forstamt Münden (siehe Anfahrtsskizze unten)

Rückkehr zum Parkplatz: ca. 12:30 – 13:00 Uhr

Die Teilnahme ist kostenlos.

Verbindliche Anmeldung: bis zum 05. Oktober 2022 (Personenzahl begrenzt) per E-Mail an zentrale@nw-fva.de oder per Telefon: 0551 – 69 40 10

Programm: Begleitet von Forstpraktiker*innen und Wissenschaftler*innen erhalten Sie einen Eindruck von den Auswirkungen der Dürre und Hitze auf unsere heimischen Buchenmischwälder. Auf unserer gemeinsamen Wanderung (Streckenlänge ca. 2 km) zeigen wir Ihnen die entstandenen Schäden an den Bäumen und erläutern deren abiotischen und biotischen Ursachen. Die Folgeerscheinungen der zu beobachtenden Vitalitätsverluste und deren Konsequenzen für unseren Wald und dessen Bewirtschaftung werden diskutiert.

Buchen-Vitalitätsschwäche: Seit dem Herbst 2018 werden infolge der lang anhaltenden Trockenheit verbunden mit Hitzeextremen Vitalitätsverluste sowie Absterbeerscheinungen bei Rotbuchen (Fagus sylvatica) und vielen anderen Baumarten in unseren Wäldern beobachtet. Zuerst traten diese Schäden in Mitteldeutschland, insbesondere im südlichen Niedersachsen, nördlichen Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf. Bei den Rot­buchen waren zunächst ältere Bäume betroffen, die vorgeschädigt waren oder an prädisponierten Standorten stockten. Im Jahr 2019 führte die anhaltend zu trockene und zu warme Witterung zu einer Ausweitung der Absterbeerscheinungen auf nahezu alle Altersklassen und Bestände (Buchen-Kalamität). Es wurde ein sehr schneller Schadensfortschritt, insbesondere durch das massive Wachstum des Münzenförmigen Rindenkugelpilzes (Biscognauxia nummularia) beobachtet, der ein akutes bzw. latentes Risiko hinsichtlich der Arbeits- und Verkehrssicherheit darstellte.

Die beobachteten Schäden, die sich der sogenannten Buchen-Vitalitätsschwäche zuordnen lassen, sind mittler­weile, insbesondere auch nach dem Hitze- und Dürre-Sommer 2022, in vielen Regionen Deutschlands zu beobachten. Typische Symptome sind ein Zurücksterben der Krone, Schäden durch Sonnenbrand, Befall mit Rindenpilzen oder Rindenbranderregern sowie nachfolgenden Pilzen oder/und Insekten. In der Initialphase ist diese komplexe Erkrankung der Buchen mit mehr oder weniger deutlichen Schleimflussflecken und Rindennekrosen verbunden, die eine zusätzliche Störung der Wasser- und Nährstoffversorgung bewirken. Regional verursachte der Befall mit Hallimasch ein Absterben von älteren Rotbuchen. Das Holz betroffener Rotbuchen entwertet relativ schnell, trocknet ab und weist oft bei Lufteintritt spritzkernartige Verfärbungen auf. Die Holzentwertung und die Verminderung der Bruch- bzw. Standsicherheit hängen vom individuellen Schadensverlauf und den jeweils beteiligten holzabbauenden Pilzen und Insekten ab.

Um die Ursachen, Folgen, und möglichen Maßnahmen bei dieser Buchen-Kalamität zu erforschen, hat ein von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. im Förderprogramm des Waldklimafonds gefördertes Forschungsprojekt (Buche-Akut, Förderkennzeichen: 2220WK10B1) im Dezember 2021 gestartet.
Siehe auch: https://www.nw-fva.de/forschen/projekte/buche-akut

Öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Waldkampagne „Forst-Aid – Erste Hilfe für den Wald“

Hintergrund: In Niedersachsen läuft derzeit eine breit angelegte Informationskampagne unter dem Motto „Forst-Aid – Erste Hilfe für den Wald“. Bis Ende des Jahres erfolgen eine landesweite Plakatierung sowie zahlreiche Veranstaltungen und Mitmach-Angebote rund um das Thema Wald. Informationen und Termine stehen auf der neuen Internetseite www.forst-aid.de.

Stürme, Dürre und Borkenkäfer haben die grüne Lunge in den letzten Jahren stark verändert. Die Gesellschaft steht vor der enormen Herausforderung, den Wald und die Vielfalt seiner wichtigen Leistungen zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Wald in Niedersachsen wird nicht sich selbst überlassen. Dafür sorgt eine aktive und zukunftsgerichtete Waldbewirtschaftung durch Forstleute und Waldbesitzer*innen. Mit der Kampagne wird der Fokus auf Niedersachsens Forstakteur*innen gelenkt, die sich Tag für Tag um die Wälder kümmern – auf Menschen, die mit und vom Wald leben. Deshalb sind auch die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) von Beginn bei der Kampagne mit dabei und stützen wie viele andere Akteur*innen das gemeinsame Ziel.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Niedersächsische Landesforsten
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E-Mail: Michael.Rudolph@nfa-clausthl.niedersachsen.de
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