Die Klimakrise beschäftigt uns schon länger. Nun kommt die Energiekrise hinzu. Und der nächste Winter steht vor der Tür. Energie einzusparen ist weiterhin entscheidend, einen Termin beim Handwerker zu bekommen bleibt jedoch schwierig. Daher wollen nicht wenige Eigentümer und Eigentümerinnen sowie Mieter und Mieterinnen selbst anpacken, um Energie und Kosten zu sparen. Wie das gehen kann, das zeigt das Passivhaus Institut beim Passivhaus-Abend am Mittwoch, 21. September 2022. Fest steht: Alle Beteiligten können mit kleinen und größeren Maßnahmen am Gebäude aktiv dazu beitragen, die Energie- und Klimakrise abzumildern.
Selbst anpacken!
Benjamin Krick vom Passivhaus Institut stellt die Do-It-Yourself-Maßnahmen (DIY) detailliert vor, mit denen alle Beteiligten bares Geld einsparen. Sie können unter anderem die Heizkörpernischen und Heizungsrohre in Eigenarbeit dämmen, ebenso eine nachträgliche Dämmung an Rolladenkästen anbringen sowie die Verglasung von Fenstern mit Folie verbessern. Für die DIY-Energiespartipps arbeitet das Passivhaus Institut mit der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) zusammen. Unterstützt wird das Projekt durch das Hessische Wirtschaftsministerium. Ergänzend zu den DIY-Maßnahmen hat das Passivhaus Institut bereits im Frühjahr die Initiative EnergieEffizienzJETZT gestartet. Empfehlenswertes Handeln und wichtige Hintergrund-informationen dazu gibt es unter anderem in der Online- Wissensdatenbank Passipedia.
Aktuelle Themen
Mit den Passivhaus-Abenden informieren das Passivhaus Institut, die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Deutschland (IG Passivhaus), Passivhaus Austria sowie die Passivhaus Dienst-leistung GmbH über aktuelle Themen des energieeffizienten Bauens und Sanierens. Die Teilnahme am Online-Vortrag ist gebühren-frei. Beim darauf folgenden Passivhaus-Abend am 23. November 2022 lautet das Thema „Klimaneutrales Bauen – welchen Beitrag leistet die graue Energie?“. Die Passivhaus-Abende sind als Fortbildung anerkannt. Nach der Anmeldung unter https://www.ig-passivhaus.de erhalten die Teilnehmer einen Link zum Online-Vortrag.
Passivhaus-Abend im September 2022:
Energieeffizienz selbst gemacht – JETZT anpacken, sparen, beitragen
Datum: Mittwoch, 21. September 2022
Uhrzeit: 19 bis 20.30 Uhr
Art: Gebührenfreier Online-Vortrag
Infos und Anmeldung hier
26. Internationale Passivhaustagung: Die #26intPHC findet am 10. und 11. März 2023 in Wiesbaden statt. Die Tagung wird durch Online-Angebote ergänzt. (Kurze) Abstracts für den Call for Papers können bis heute (16. September 2022) eingereicht werden. www.passivhaustagung.de
#EnergieEffizienzJETZT: Fossile Energie einzusparen ist das Gebot der Stunde. Das Passivhaus Institut hat dazu die Aktion #EnergieEffizienzJETZT gestartet. Das Forschungsinstitut erläutert, wie jede/jeder Einzelne von uns dazu beitragen kann, sich von fossiler Energie erheblich unabhängiger zu machen und letztlich vollständig darauf zu verzichten. Alle Infos auf der Plattform Passipedia.
Passivhäuser: Das Passivhaus-Konzept reduziert den für Gebäude typischen Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch. Mit den fünf Prinzipien, 1. gute Dämmung, 2. dreifach verglaste Fenster, 3. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 4. Vermeidung von Wärmebrücken, 5. luftdichte Gebäudehülle, benötigt ein Passivhaus nur sehr wenig Energie zum Heizen und Kühlen. Passivhäuser können daher auf ein klassisches Heizsystem verzichten. Der größte Teil des Wärmebedarfs wird aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung, Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt.
Vorteile von Passivhäusern: Im Winter hält sich die Wärme sehr lange im Haus, da sie nur langsam entweicht. Im Sommer (sowie in warmen Klimaten) ist ein Passivhaus ebenfalls im Vorteil: Dann bewirkt u.a. die gute Dämmung, dass die Hitze draußen bleibt. Eine aktive Kühlung ist daher in Wohngebäuden (in Mitteleuropa) in der Regel nicht nötig. Durch die niedrigen Energiekosten sind die Nebenkosten kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau.
Pionierprojekt: Das weltweit erste Passivhaus errichteten vier private Bauherren, darunter Prof. Wolfgang Feist, vor 30 Jahren in Darmstadt. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard.
Passivhaus und erneuerbare Energie: Passivhaus und die Erzeugung erneuerbarer Energie sind eine gute Kombination. Das Passivhaus Institut hat dazu die Gebäudeklassen Passivhaus Plus und Passivhaus Premium eingeführt. Auch das weltweit erste Passivhaus in Darmstadt erzeugt mit seiner nachgerüsteten Photovoltaikanlage seit 2015 erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat Passivhaus Plus.
Nutzungsarten: Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn- und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main erhielt das weltweit erste Passivhaus-Krankenhaus gerade das Passivhaus-Zertifikat.
PHPP: Für die Energiebilanzierung von hoch energieeffizienten Gebäuden hat das Passivhaus Institut das Planungstool PHPP entwickelt, das Passivhaus-Projektierungspaket. Mit dem auf Excel basierenden Werkzeug kann der Energiebedarf des geplanten Gebäudes zuverlässig bilanziert werden.
IG Passivhaus: Das Ziel des deutschsprachigen Netzwerks IG Passivhaus ist die Wissensvermittlung zum hoch energieeffizienten Bauen und Sanieren sowie die Vernetzung aller Akteure und Akteurinnen.
Das von Prof. Dr. Wolfgang Feist 1996 gegründete Passivhaus Institut ist unabhängig und belegt eine Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum hoch energieeffizienten Bauen und Sanieren.
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