Krankenhausfinanzierung erreicht neue Dimension
„Die ohnehin komplexe Krankenhausfinanzierung hat mit Corona ihre Grenzen erreicht“, erklärt Richard Wentges anlässlich des Besuches des Europaabgeordneten Daniel Caspary. „Bund und Länder haben in der Krise zunächst schnell reagiert und finanzielle Unterstützung auf den Weg gebracht. Die Auswirkungen der Pandemie werden die Krankenhäuser aber weiterhin erheblich belasten. Nach der anfänglich guten Unterstützung sind aktuell die finanziellen Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser völlig unzureichend und es gibt darüber hinaus überhaupt keine Planungssicherheit“, fügt Richard Wentges an. Die Bundesregierung müsse dringend die teilweise bereits ausgelaufenen Corona-Maßnahmen verlängern und inhaltlich verbessern, wenn sie nicht die Krankenhaus-Versorgung der Bevölkerung riskieren wolle. Darüber hinaus benötigten die Krankenhäuser kurzfristig einen Inflationsausgleich um die auch für Krankenhäuser erheblich gestiegenen Kosten ausgleichen zu können.
Im Rahmen seines Besuches betont der Europaabgeordnete Daniel Caspary: „Das Gesundheitswesen steht in diesen Zeiten in ganz besonderem Fokus. Wir haben uns früh in der Krise für eine schnelle und unbürokratische Hilfe – insbesondere für Krankenhäuser – eingesetzt, damit die Versorgung in dieser schweren Krise sichergestellt ist. Mir persönlich ist es ein besonderes Anliegen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ViDia Christliche Kliniken – stellvertretend für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen – meinen Dank für ihren Einsatz und ihr Engagement in den letzten mehr als zwei Jahren auszusprechen. Ich werde mich auch weiterhin für die dringend notwendige Unterstützung der Krankenhäuser in unserem Land einsetzen“, betont Daniel Caspary.
Richard Wentges machte deutlich, wie angespannt die Lage in den Kliniken derzeit ist und betonte, dass die Krankenhäuser bundesweit nach mehr als zwei Jahren Pandemie am Ende der personellen und finanziellen Kräfte seien. Insbesondere der Personalmangel sei dramatisch. „Um die Versorgung unserer Patienten weiterhin sicherstellen zu können, sind dringend weitere Maßnahmen erforderlich. Hier wären ein beschleunigtes Verfahren zur Anerkennung ausländischer Pflegekräfte und ein Abbau der entgegen allen Ankündigungen immer größer werdenden Bürokratie dringend notwendig. Die Abwanderung von Stammpersonal in der Pflege in die Leiharbeit erschwert die kontinuierliche Leistungserbringung erheblich und belastet zusätzlich die ohnehin schon prekäre wirtschaftliche Situation“, betont der Vorstandsvorsitzende.
Im Anschluss an den persönlichen Austausch war der Abgeordnete Caspary zu einem Rundgang durch den Neubau der Klinik eingeladen. „Wir stehen als Krankenhaus vor der Herausforderung, ein wirtschaftliches und vor allem zukunftsfähiges medizinisches Angebot sicher zu stellen“, erklärte Richard Wentges. „Mit dem Neubau am Standort in der Steinhäuserstraße und weiteren strukturellen Maßnahmen gehen wir einen wichtigen Schritt in die Zukunft, benötigen dafür allerdings adäquate politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen“, fährt Wentges fort.
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Besuch in den ViDia Kliniken: Daniel Caspary (rechts), Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, sprach seinen Dank an die Mitarbeitenden der ViDia Kliniken aus. Richard Wentges, Vorstandsvorsitzender der ViDia Kliniken, wies auf die angespannte wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser hin und forderte dringend weitere Maßnahmen, um die Krankenhaus-Versorgung der Bevölkerung nicht zu riskieren.
Foto: M. Leidert, ViDia Kliniken
Die ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe sind Kliniken der Schwerpunktversorgung und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg. Sie verfügen über 24 Kliniken und Institute sowie 25 zertifizierte medizinische Zentren, davon zehn DKG-zertifizierte Krebszentren mit Onkologischem Zentrum. Gemeinsam betreuen die Kliniken jährlich rund 50.000 Patienten stationär und 150.000 Patienten ambulant. Mit mehr als 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind sie einer der größten Arbeitgeber in der Region. Die ViDia Kliniken sind im Jahr 2016 aus einer Fusion der traditionsreichen Krankenhäuser St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe und Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr entstanden. Sie firmieren unter dem gemeinsamen Namen Vincentius-Diakonissen-Kliniken gAG. Derzeit betreiben die ViDia Kliniken die vier Standorte Südendstraße, Steinhäuserstraße, Edgar-von-Gierke-Straße sowie Diakonissenstraße in Karlsruhe. Weitere Informationen: www.vidia-kliniken.de
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