Am 10. Mai 1933 verbrannten nationalsozialistische Studierende rund 30.000 Bücher auf dem Opernplatz in Berlin: politische Literatur, Sachbücher, Romane, Gedichtbände, sogenannte Trivialliteratur, selbst Kinderbücher. Es folgten weitere Bücherverbrennungen in anderen deutschen Städten. Annette Kelms Fotografien zeigen ausgewählte Bücher, die ab 1933 als „undeutsch“ geächtet wurden, die medien- und öffentlichkeitswirksam in Flammen aufgingen und auf den Listen verfemter Publikationen standen. Damit stellt die Künstlerin bewusst die Autor:innen und Opfer der nationalsozialistischen Politik in den Mittelpunkt und gibt ihnen Sichtbarkeit. Die Bücher wurden gebrandmarkt, weil sie einen progressiven Zeitgeist spiegelten, weil sie „linkes” Gedankengut verbreiteten, für Internationalismus standen, für die Emanzipation der Frau – oder weil jüdische Autor:innen sie verfasst hatten. Die Verbannung der Bücher markierte die Gleichschaltung der öffentlichen Meinung und ging einher mit der konsequenten Verfolgung insbesondere jüdischer Schriftsteller:innen und Intellektuellen. Im Rahmen der Vernissage spricht die Künstlerin Annette Kelm mit dem Kurator Udo Kittelmann über ihre Ausstellung.
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Danach ist die Ausstellung bis zum 13. Januar 2023 an der BBAW zu sehen. Zum digitalen Flyer mit dem gesamten Rahmenprogramm gelangen Sie hier.
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