Die Rechtfertigung des Gendersternchens mit Scheinargumenten ging soweit, dass behauptet wurde, Gerichte würden regelmäßig gegen das Grundgesetz urteilen, wenn sie die sprachliche Gleichstellung der Geschlechter missachten. Das Grundgesetz gebiete geradezu die Gendersprache. „Aus dem Grundgesetz eine Verpflichtung zum Gendern herauszulesen, ist völlig absurd,“ so Krämer, „das Grundgesetz richtet sich explizit an alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht oder anderen Unterscheidungsmerkmalen. Das Gutachten zementiert vielmehr die Ausgrenzung aller Menschen, die auf eine verständliche Sprache angewiesen sind. Inklusion sieht anders aus.“ Rund 38 % der abgegebenen Sprachpanscher-Stimmen entfielen daher auf Lembke.
Direkt dahinter auf Platz 2 landete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (22 % der Stimmen). Im Fortführung seines Vorgängers wurde er nicht müde, mit englischen Begriffen um sich zu werfen, wo es sinnvoller gewesen wäre, in einer für alle verständlichen Sprache zu kommunizieren: So unterstützte er mehrere „Repurposing Studies“, entwickelte eine „Tracing App“, verfügte eine „Coronavirus-Surveillanceverordnung“, rief eine „Booster-Kampagne“ aus und sagte den „Freedom Day“ ab.
Auf den weiteren Plätzen landeten Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann („Willkommen in the Länd"), die Firma Kienbaum Consultants International GmbH („People Convention“, „People Sustainability“) sowie der Oberbürgermeister der Stadt Freiburg (Stellenausschreibungen nur in weiblicher Form). Der VDS zeichnet jedes Jahr Institutionen oder Personen mit dem Negativ-Preis „Sprachpanscher“ aus, die besonders schlampig und missachtend mit der deutschen Sprache umgegangen sind.
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