Warum Franke und Bornberg dabei ausschließlich auf eigene Analysen und Recherchen setzt, erläutert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg: „Theoretisch könnte man für ein Rating nicht-finanzielle Berichte oder Nachhaltigkeitsberichte heranziehen. Doch in der Praxis wären die Daten kaum vergleichbar, weil verbindliche Standards fehlen.“ Deshalb setze Franke und Bornberg beim ESG-Unternehmensrating ausschließlich auf eigene Analysen und Recherchen. Daten wie beispielsweise Verbräuche von Strom oder Wasser würden nicht nur als absolute Werte, sondern pro Vollzeitäquivalent erhoben. „Nur so sind belastbare Ergebnisse möglich, die unseren Qualitätsansprüchen genügen“, betont Franke.
Ziele des ESG-Unternehmensratings
Transparenz beim Zukunftsthema Nr. 1 zu schaffen, sei das wichtigste Ziel des neuen Ratings, so Michael Franke. Zum Zweiten biete das ESG-Rating Versicherern zusätzliche Anreize für einen nachhaltigeren Geschäftsbetrieb: „Die Assekuranz ist sehr wettbewerbsorientiert. Kein Unternehmen landet gern auf den hinteren Rängen – auch nicht beim Thema Nachhaltigkeit. Darauf setzen wir“, erläutert Franke. Die einheitliche und umfassende ESG-Datenlage des Ratings sorge zudem dafür, dass Greenwashing kaum Chancen habe. Sachverhaltsschilderungen der Versicherer würden anhand dieser Daten mit Blick auf eventuelles Greenwashing plausibilisiert.
Dass es auch für Versicherer gute Gründe zur Teilnahme gibt, schildert Frank Lamsfuß, Vertriebs- und Marketingvorstand der Barmenia: „Franke und Bornberg hat seit über 25 Jahren den Anspruch, Verbraucherorientierung sichtbar zu machen. Als wir gefragt wurden, ob wir uns als Pilotierungspartner an einem neuen ESG-Rating beteiligen wollen, haben wir direkt zugesagt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten beschäftigen wir uns mit Nachhaltigkeitsthemen und setzen uns für Transparenz ein. Deshalb haben wir unser Wissen gerne in den Prozess für ein neues ESG-Rating eingebracht. So wird auch das Engagement der Versicherungsbranche in Sachen Nachhaltigkeit sichtbar.“
Das ESG-Unternehmensrating im Detail
Für das aktuelle ESG-Rating hat Franke und Bornberg seit Juli 2021 Daten erhoben und bis Mai 2022 laufend ergänzt. Eigene Recherchen sowie Informationen aus dem intensiven Austausch mit den Gesellschaften komplettieren die Fakten. Für das ESG-Unternehmensrating gibt es insgesamt 83 Kriterien, die Franke und Bornberg den drei ESG-Kategorien zuordnet.
Einige Kriterien haben für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen größere Bedeutung als andere. Das gilt zum Beispiel für das Gewicht von Kapitalanlagestrategien im Vergleich mit Maßnahmen zur Gesundheitsförderung für Beschäftigte. Franke und Bornberg trägt dieser Tatsache Rechnung und vergibt je nach Stellenwert unterschiedlich hohe Gewichtungen. So können gute Ergebnisse bei weniger bedeutsamen Kriterien nicht Defizite bei besonders relevanten Kriterien überstrahlen. Wenn zu einem Thema keine Angaben vorliegen oder diese nicht schlüssig sind, gibt es keine Punkte. Das wirkt sich automatisch negativ auf die Gesamtbewertung aus.
Sämtliche Daten werden anhand eines einheitlichen Bewertungsschemas vergleichbar gemacht und benotet. Hier greift je Teilbereich ein Benchmarking auf einer Skala von null bis maximal 100 Punkte. Die Vergleichsgruppe bilden alle beim ESG Report von Franke und Bornberg teilnehmenden Unternehmen. Die gewichteten Ergebnisse je Teilbereich ergeben die Gesamtwertung und damit die Einstufung in Ratingklassen.
Barmenia überzeugt als Pionier mit „Sehr gut“
In der Gesamtwertung erzielen die Barmenia Versicherungen auf Anhieb ein „Sehr gut“. Das Unternehmen punktet vor allem im Bereich „Soziales“. Hier macht die Barmenia ihren Beschäftigten umfangreiche Angebote, zum Beispiel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten genauso wie die Betreuung von Familienmitgliedern und das Thema Gesundheitsförderung. Im Bereich Umwelt überzeugt die Barmenia mit einer umfangreichen Erfassung der CO2-Emissionen und einem kompletten Ausgleich dieser Emissionen durch CO2-Kompensation. Auch mit der 100 prozentigen Nutzung von Ökostrom und der Abfallmenge kann die Barmenia punkten. Für die Kapitalanlage setzt die Barmenia sehr strenge Vorgaben bei Menschenrechten, Pressefreiheit und der Vermeidung von Korruption, aber auch bei Umweltkriterien. Hier kennt das Unternehmen keine Toleranzgrenzen. Auch außerhalb des eigenen Geschäftsbetriebes engagiert sich die Barmenia für das Allgemeinwohl. Sie fördert unter anderem Projekte mit kulturellen, sozialen, sportlichen oder bildungsrelevanten Inhalten. Darüber hinaus unterstützen Beschäftigte der Barmenia Standort-Projekte mit gemeinnütziger Arbeit.
„Das sehr gute Ergebnis erfreut uns, bestärkt uns in unseren Nachhaltigkeitsbemühungen und spornt uns für die Zukunft an“, freut sich Frank Lamsfuß. Die Barmenia sei nachhaltig aus Überzeugung. „Und deshalb werden wir unsere Unternehmen und Prozesse weiterhin optimieren. Die Transformation zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Europa ist unser aller Ziel. Wir als Barmenia werden unseren Beitrag dazu leisten. Mit der Beteiligung an diesem Rating gehen wir einen weiteren Schritt, den Vertrieb und unsere Kundschaft über unseren gesellschaftlichen Beitrag transparent zu informieren“, so Lamsfuß.
Ausblick
Franke und Bornberg veröffentlicht alle Ergebnisse der ESG-Unternehmensratings im eigenen Internetauftritt. Grundlage und Benchmark liefert der ESG-Report 2022 von Franke und Bornberg. Insgesamt 26 Unternehmen haben an dieser Untersuchung teilgenommen. Auf der Webseite finden Interessierte die Bewertungsrichtlinien zum ESG-Unternehmensrating, dem sich auch weitere Versicherer stellen. Über neue Ergebnisse berichtet Franke und Bornberg unter anderem im fb>blog – der Versicherungsblog. Hier haben die Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen das Wort.
Franke und Bornberg – Ratingpioniere und Experten für digitale Vergleichs- und Abschlussprozesse
– Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und Versicherungsunternehmen – unabhängig, kritisch und praxisnah. Sie zählt zu den führenden Versicherungsanalysten im deutschsprachigen Raum.
– Die Franke und Bornberg Research GmbH setzt auf Onlinetechnologie und entwickelt seit 2000 zukunftsweisende kundenorientierte Beratungs- und Vergleichsprozesse sowie digitale Werkzeuge. Das Unternehmen gilt als eines der ersten Insurtechs am deutschen Markt.
– Franke und Bornberg ist inhabergeführt, fachlich und wirtschaftlich unabhängig und trägt Verantwortung für mehr als 115 qualifizierte Mitarbeiter:innen. Hier arbeiten Menschen mit Persönlichkeit, Talent und Erfahrung in einem dynamischen Umfeld.
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