„Mit Appellen zur freiwilligen Einsparung von Energie werden wir nicht durch die Energiekrise kommen. Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich mit einem Gesetzentwurf zur Energieeinsparung und zur sozialen Abfederung der Kosten die Diskussion zu versachlichen“, forderte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild, anlässlich der neuerlichen Aufforderung des Chefs der Bundesnetzagentur, 20% des Gasverbrauches auch bei den Endverbrauchern, den Haushalten, einzusparen. „Am 1.10. beginnt die Heizperiode. Es sieht im Moment so aus, als würde die Bundesregierung wie bei Corona wieder viel zu spät handeln.“
Der Berliner Mieterverein hält eine Gaseinsparung von 20% beim Heizen auf freiwilliger Basis für unrealistisch. Würde man die Höchsttemperatur tagsüber auf 18 – 20 Grad absenken, könnten nur rund 10% des Gasverbrauchs eingespart werden. Allerdings würde eine Höchsttemperatur von 18 Grad Celsius die Wohnqualität massiv einschränken, wenn man darauf angewiesen ist, den Tag zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen weitestgehend zu Hause zu verbringen.
Ein großer Teil der Einsparungen muss also über die Vermeidung der Warmwassernutzung erfolgen. Durch massiv kürzer und weniger Duschen sowie Kaltwasser beim Hände waschen etc. müsste dann der Großteil der Gas-Einsparung erfolgen. In energetisch schlechten Gebäuden ist auch das nicht zu schaffen.
Neben der verringerten Gasmenge, die den Haushalten zur Verfügung stehen wird, muss die Regierung aber mehr noch den Blick auf die Kosten lenken. „Wir fordern daher erneut, dass in den energetisch schlechtesten Gebäuden der Effizienzklassen E,F,G und H die Vermieter an den Heizkosten beteiligt werden“, so Wild. „Zur vorsorglichen Absicherung der Mietverhältnisse braucht es zudem einen Kündigungsausschluss für den Fall, dass die Heiz- und Warmwasserkosten nicht gezahlt werden können“.
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