Erstes Nachttierhaus im Tierpark Nordhorn eröffnet

Mitten im „Vechtedorf“ ist mit dem „Nijnhuuser Schöppken“ nach der Dorfmetzgerei nun das zweite historische Gebäude im Bau. In diesem Gebäude soll in Zukunft als Bastelwerkstatt vor allem historische Handwerkskunst wie Korbflechten, Töpfern und ähnliches gezeigt werden.

Als ersten Teilabschnitt konnte der Tierpark Nordhorn nun das unmittelbar an das Haupthaus angrenzende Nachttierhaus eröffnen und für die Besucher freigeben. Gefördert wird das Projekt durch die Neuenhauser Group, welche die Realisierung nicht nur finanziell, sondern auch mit handwerklichem Geschick unterstützt.

„Mit dem Nachttierhaus können wir unseren Besuchern ein völlig neues Erlebnis bieten!“ so Zoodirektor Dr. Nils Kramer. „Und mit den Gartenschläfern hält in unserer regionalen Themenwelt nicht nur eine heimische, sondern auch bedrohte Art Einzug in den Tierpark! Und mit etwas Geduld geben die Tiere uns auch einen Einblick in ihre Welt.“

Mit einer Reduzierung von rund 50% der Population sind Gartenschläfer von einem massiven Rückgang ihres Vorkommens betroffen. Deutschland ist dabei das Hauptverbreitungsgebiet, der Rückgang hier wirkt sich also auf die Bestände der ganzen Art aus. Hinzu kommt, dass die einzelnen Vorkommen immer isolierter werden und genetischer Austausch damit nicht stattfinden kann. „Als Zoo wollen wir nicht nur die Tiere präsentieren und für deren Erhalt sensibilisieren, unser Engagement geht weit darüber hinaus.“ so Kuratorin Dr. Heike Weber. „Wir engagieren uns ebenso in der Freilandforschung und im Erhalt der Lebensräume um mehr über die Tiere zu erfahren und die Bestände zu sichern!“

Aus diesem Grund fand am Rande der Eröffnung auch ein intensiver fachlicher Austausch mit Zookollegen aus dem Gaia-Zoo in den Niederlanden sowie mit der Vertreterin eines früheren Ansiedlungsprojektes im südlichen Emsland statt. Der Gartenschläfer ist nicht nur „Tier des Jahres“ in den Niederlanden, dort wird vom Gaia-Zoo auch ein Wiederansiedlungs- und Forschungsprojekt durchgeführt.

Spannend ist die Frage, ob der Gartenschläfer auch in der Grenzregion Grafschaft Bentheim und südliches Emsland eine Rolle spielt. Einzelnachweise gibt es, ob dies allerdings auf eine ganze Population oder doch eher Zufallsbefunde schließen lässt, dieser Frage will der Tierpark Nordhorn nachgehen. „Wir wollen unserem Auftrag als Zoo und Artenschutzzentrum gerecht werden und werden dieser Frage nachgehen!“ so Dr. Nils Kramer.

Aus diesem Grund waren im Vorfeld der Eröffnung des Nachttierhauses auch die Betriebsratsvertreter der Neuenhauser Group bereits fleißig. Rund 100 Schlafkästen für die Gartenschläfer wurden zusammengehämmert und geschraubt. Diese sollen im Rahmen der Forschungsarbeit des Tierparks dazu dienen, mehr über die Gartenschläfer zu erfahren.

Andre Berends freute sich dann auch: „Wir von der Neuenhauser Group freuen uns, dem Tierpark so helfenge4g zu können. Ein tolles Projekt für die Region, die Besucher und die Tiere. Als Neuenhauser wollen wir die Region unterstützen!“

Während der Bauabschnitt Bastelwerkstatt noch etwas Zeit benötigt, ist das Nachttierhaus ab sofort für die Gäste geöffnet.

Wer schon jetzt die Arbeit des Tierparks mit einer Patenschaft für die kleinen Tiere mit der Zorro-Maske übernehmen will, kann eine Patenschaft für die Gartenschläfer übernehmen. https://shop.tierpark-nordhorn.de/…