Im vergangenen Jahr waren es fast 40 Kilogramm Müll, die auf einem rund vier Kilometer langen Uferabschnitt der Isar binnen drei Stunden gesammelt wurden. Darunter befanden sich rund 100 Flaschen, 3200 Kronkorken und 2,2 Kilogramm an Zigarettenfiltern. Letztere werden nach wie vor vielerorts achtlos weggeworfen, bergen aber eine große Gefahr in sich: Legt man zugrunde, dass ein einziger Filter bis zu 60 Liter Grundwasser verunreinigen kann, dann hätten die im vergangenen Jahr gesammelten Kippen mit ihren enthaltenen Giftstoffen wie Arsen, Blei oder Cadmium bis zu 534.000 Liter verschmutzen oder das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen können.
Auch beim diesjährigen Isar-Clean-Up am Sonntag, 11. September von 14 bis 17 Uhr, wird sämtlicher Müll im Uferbereich gesammelt – einschließlich den Zigarettenstummeln. Denn jedes dritte Stück Plastik in den Weltmeeren ist ein Zigarettenfilter. Von der Isar aus können diese – ebenso wie Plastikmüll – über die Donau ins Schwarze Meer gelangen und die dortigen Delfinpopulationen gefährden. Das muss nicht sein. Heute ist man in der Lage, aus Zigarettenresten etwas Nützliches wie beispielsweise Abfalltonnen herzustellen. Aus diesem Grund kooperiert die GRD seit dem vergangenen Jahr mit dem Kölner Verein TobaCycle, der ein Sammelsystem für Zigarettenfilter etabliert hat, diese recycelt und einer neuen Bestimmung zuführt.
Müllsammelaktion startet an der Wittelsbacher Brücke
Gemeinsam für eine gute Sache aktiv zu sein – dieses Gefühl stellte sich im vergangenen Jahr schnell bei den zahlreichen Helfern ein. Gleichzeitig waren alle Beteiligten überrascht, wie viel Müll sich auf wenigen hundert Metern entlang der Isar befindet. Die Organisatoren sind sehr gespannt, wie sich die Situation in diesem Jahr darstellen wird. Es lebt die Hoffnung, dass mehr Menschen an die Umwelt denken und daher Zigarettenkippen, Kronkorken, Flaschen sowie alle anderen Arten von Müll nicht an Ort und Stelle zurücklassen.
Die Teilnehmer des diesjährigen Isar-Clean-Ups treffen sich am Sonntag, 11. September, um 14 Uhr an der Wittelsbacher Brücke. Das Team von GRD, Voice of the Seas und ColorSwell ist an dem „Clean-Up Bulli“ mit Namen „Leopold“ zu erkennen. Dieser einstige Bollerwagen wurde eigens für Müllsammelaktionen umgebaut und erscheint nun im „Look & Feel“ eines kultigen VW-T1 aus den 1960er Jahren. Alle Helfer werden gebeten, sich via Kontaktformular anzumelden und zum Müllsammeln Handschuhe und einen kleinen Eimer mitzubringen. Das Clean-Up endet am Kulturstrand, der gegen 17 Uhr erreicht werden wird.
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.
2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.
Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.
Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.
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