Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur

Am Freitag, den 8. Juli um 18 Uhr lädt der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, gemeinsam mit dem BDA Sachsen, dem Kunsthaus Dresden und dem Dresdner Zentrum für Baukultur zur Eröffnung der Sonderausstellung Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur in der Dresdner robotron-Kantine ein. Die Ausstellung wird unter anderem mit Redebeiträgen von Stephan Kühn, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften, Dresden, und Thomas Kaup, Vizepräsident des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, Berlin, eröffnet. In der Ausstellung Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur stellen Architekt:innen und Urbanist:innen ihre Sorge um den Bestand vor: ein Sorgetragen für den Gebäudebestand, für gewachsene soziale Strukturen und für den Fortbestand der Erde. Sie laden ein, die Permanenz von Gebautem und Gewachsenem zu lesen und plädieren für ein Weiterdenken und achtsames Reparieren von  Lebensräumen und Wohnkulturen. Sie zeigen, wie sich neue Perspektiven im urbanen und regionalen Kontext durch vernetzte Ansätze, durch gemeinwohlorientierte Kooperationen und durch Beteiligungskonzepte ergeben. Für den künftigen Bestand, also die heute errichteten Gebäude, werden Strategien für den zirkulären Materialeinsatz und eine Offenheit für kommende Anforderungen entwickelt.

Die zehn Kapitel der Ausstellung entsprechen den zehn Kapiteln des Begleitbuches zur Ausstellung und sind den Ebenen des Bauens von der materiellen Ressource des konkreten Materials (z. B. IX 100 % Ressource: Bauten als Rohstofflager von Dirk E. Hebel) bis hin zu den gesellschaftlichen Ressourcen des urbanen Lebens (III Schön, dass ihr da seid! von Andreas Krauth, Urs Kumberger, Verena Schmidt) gewidmet. Die Präsentation der von Marius Busch – ON / OFF und Christian Göthner – lfm2 aus vorhandenen Materialien gestalteten Ausstellung in Dresden erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Dresden, dem BDA Sachsen und dem ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen.

Die Ausstellung wird vom 9. Juli bis 21. August 2022 in der ehemaligen robotron-Betriebsgaststätte im Herzen von Dresden parallel zu der bereits am 24.6. eröffneten Ausstellung „Fragments from Now for an Unfinished Future“ der Friedrich-Ebert-Stiftung zu
sehen sein. Der zwischen 1969 und 1972 errichtete großzügige Pavillonbau mit der zum Teil im Original erhaltenen Bausubstanz bildete das Zentrum des einstigen Areals der DDR Informationstechnologie. Die zukünftige Bestimmung des derzeit durch das Kunsthaus Dresden mit Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bespielten Gebäudes ist offen und steht beispielhaft für die Frage nach einem heutigen, zeitgemäßen Umgang mit Bautraditionen der urbanen Industriekultur und urbanen Ressourcen des Bestands.

Zitate / Statements
Dr. Olaf Bahner (Mitglied des Kuratoriums der Ausstellung, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, Berlin)
„Die Hoffnung, mit der Agenda ‚Bauen, Bauen, Bauen‘ steigende Mieten und Immobilienpreise in den Griff zu bekommen, hat sich bisher nicht bewahrheitet und wird auch künftig nicht zielführend sein. Der Bausektor muss sich grundlegend umstellen – allein, um den enormen Ressourcen- und Energieverbrauch im Neubau zu verringern und das Abfallaufkommen durch Abriss zu senken. Damit rückt der Gebäudebestand mit seinem ökologischen und sozialstrukturellen Wert in den Fokus: Ihn zu erhalten, zu reparieren und weiterzudenken, ist die Aufgabe unserer Zeit.“

Alexander Poetzsch (Stellvertretener Landesvorsitzender BDA Sachsen, Dresden)
„Der Bestand als Ressource der Vergangenheit ist eine Chance für die Nachhaltigkeit der Zukunft. Die Ausstellung sensibilisiert dafür und tritt in den Dialog mit der robotron- Kantine, die so selbst zum Exponat wird.“

Till Schuster (Leiter ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen)
„Der klimagerechte Umgang mit Bestandsgebäuden als schützenswerte Ressource wird das Bauen in den nächsten Dekaden bestimmen. Dafür braucht es engagierte Planer, Bauherren aber auch große Unterstützung durch Politik und Verwaltung. In den Städten, vor allem aber auch in der Region sind es zudem oft bürgerschaftliche Initiativen, die sich um das gebaute Erbe kümmern, manchmal sogar retten, weil sie eine, vorrangig nicht ökonomisch orientierte Qualität in dem Bestand sehen. Bei der robotron-Kantine war beispielsweise das Netzwerk Ostmodern am Anfang maßgeblich daran beteiligt, Aufmerksamkeit für dieses Gebäude zu erzeugen.“

Christiane Mennicke-Schwarz (Leiterin Kunsthaus Dresden)
„Es ist ein besonderes Glück, diese außerordentlich gut gestaltete Ausstellung zu einem der wichtigsten Themen unserer Zeit – nämlich der Frage des Umgangs mit Ressourcen in der Architektur – in der Dresdener robotron-Kantine zeigen zu können. Die robotron-Kantine mit ihrer noch offenen Zukunft ist ein wunderbarer Ausstellungsort und Fallbeispiel zugleich.“

Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur
Eine Ausstellung des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, kuratiert von Olaf Bahner, Matthias Böttger und Laura Holzberg
9. Juli bis 21. August 2022
robotron-Kantine / Lingnerallee / 01069 Dresden
Eintritt frei

Eröffnungstermin:
Eröffnung am 8. Juli 2022 um 18.00 Uhr mit Grußworten von
Stephan Kühn (Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften, Dresden)
Thomas Kaup (Vizepräsident des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, Berlin)
Alexander Poetzsch (Stellvertretener Landesvorsitzender BDA Sachsen, Dresden), geführter Ausstellungsrundgang durch Laura Holzberg (Mitglied des Kuratoriums der Ausstellung, DAZ Deutsches Architektur Zentrum, Berlin)

Die Ausstellung „Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur" in Dresden wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung in der Förderrichtlinie für besondere regionale Initiativen sowie durch das Förderprogramm „Bleibt neugierig. Kulturstadt Dresden 2022“ (1. Juli – 31. Dezember) der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Ausstellung und Publikation sind Teil des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungsund Städtebau“ des BMWSB/BBSR und werden durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Die Publikation zur Ausstellung „Sorge um den Bestand. Zehn Strategien für die Architektur“ ist im Jovis Verlag erschienen.

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