„Wir wollen endlich wieder unsere Angehörigen sehen!“ – Diesen Wunsch haben die Verantwortlichen in der neurologischen Rehabilitationsklinik Großenhain während der letzten Jahre nur allzu oft gehört. Die Corona-Infektionslage machte es zeitwiese immer wieder unmöglich, BesucherInnen ins Haus zu lassen, um die PatientInnen zu schützen. Das Risiko einer Einschleppung des Virus bei einer 7-Tage-Inzidenz von über 2000 war einfach zu groß, nicht zuletzt, da in der Klinik hoch gefährdete Patientengruppen behandelt werden.
Doch der Kontakt zu den Angehörigen spielt gerade in der neurologischen Rehabilitation eine immens wichtige Rolle, weiß Paul Alber, Physiotherapeut und Therapieleiter in der Rehaklinik: „Neurologische Patienten zeigen oft auch kognitive Auffälligkeiten wie mangelnde Orientierung und Defizite im Gedächtnis. Phasen depressiver Verstimmungen können ebenfalls Begleitsymptome neurologischer Erkrankungen sein. Deshalb fühlen sich die RehabilitandInnen sicherer und bauen leichter Vertrauen auf, wenn sie ab und zu bekannte Gesichter aus deren privatem Umfeld sehen.“
Andererseits erhalten MitarbeiterInnen des Klinikums auf kurzem Wege relevante Informationen von Angehörige. Umgekehrt ist es wichtig, dass diese über den Zustand der PatientInnen, den Verlauf der Behandlung und die weitere Planung informiert werden.
Vor diesem Hintergrund wurde nach einer Alternative gesucht, die das Team um Paul Alber letztlich in der Technik fand: Ein Tablet, mit der Möglichkeit der Videotelefonie, wurde eingeführt. Jeder Angehörige hat nun die Möglichkeit, PatientInnen wenigstens online live zu sehen. Die StationsassistentInnen organisieren den Termin, bereiten die Technik entsprechend vor und nehmen sich auf Wunsch während der Online-Treffen Zeit zur Begleitung. Gerade bei Patienten mit Kommunikationsstörungen wird das empfohlen.
Der Angehörige bekommt einen Link zugeschickt, über den das nötige Programm automatisch installiert wird. Es muss lediglich ein Internetzugang und ein Computer mit Kamera und Mikrofon zur Verfügung stehen.
Das Tablet wurde im Oktober 2021 eingeführt und stieß seither durchweg auf positive Resonanz. PatientenInnen und Angehörige schätzen die Initiative der Rehaklinik. „Meine Mutter und ich sind sehr froh, dass wir auf diese Weise in Kontakt treten können. Das ist nochmal etwas anderes, als telefonieren, weil ich auch sehen kann, wie es ihr geht.“, so Herr Tino H., dessen Mutter nach einem Schlaganfall in der Klinik in Großenhain rehabilitiert wird.
Die Videotelefonie wird auch während der gelockerten Besucherregelungen weiter als Kontaktmöglichkeit angeboten. Vor allem Angehörige, die für einen Besuch aus großen Entfernungen anreisen müssen, sind dafür dankbar, regelmäßig ihre Lieben sehen zu können.
Die ELBLANDKLINIKEN sind die größte und medizinisch führende kommunale Kliniken-Gruppe in Sachsen. Bereits 220.000 Menschen profitieren jährlich davon. Mit circa 3.000 Mitarbeitern zählen die ELBLANDKLINIKEN zu einem der größten Arbeitgeber der Region.
Die medizinische Versorgung durch die ELBLANDKLINIKEN an den drei Klinikstandorten in Meißen, Radebeul und Riesa wird ergänzt durch ein Fachkrankenhaus und die Rehabilitationsklinik in Großenhain, eine Tochtergesellschaft im ambulanten Sektor mit sieben Medizinischen Versorgungszentren bei insgesamt 25 Facharztpraxen, einer Praxis für Naturheilkunde und Osteopathie und drei physiotherapeutischen Praxen sowie diverse Tochtergesellschaften für Labor, Sterilgut-Versorgung und Service- und Logistik-Dienst-leistungen. Die enge Vernetzung aller Häuser stellt den permanenten Austausch von Kompetenzen und Wissen sicher. Diese klinikübergreifende Wechselseitigkeit in inhaltlicher wie räumlicher Nähe fördert und optimiert die medizinische Versorgung in unserer Region. Mit den Profilierungen aller Standorte wird die Spezialisierung der medizinischen Kompetenzen sinnvoll genutzt und den Patienten standortübergreifend zur Verfügung gestellt.
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