„Digitale Gesundheitsprodukte bieten sehr großes Potenzial für die weitere Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Aber viele kleine und mittelständische Entwickler dieser neuartigen Anwendungen haben Schwierigkeiten, ihre neuartigen Produkte im klinischen Umfeld zu prüfen und auf die notwendige Zertifizierung als Medizinprodukt vorzubereiten“, erläutert Professor Dr. med. Hans-Jürgen Hennes, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Universitätsklinikums Mannheim, den Anstoß für die Einrichtung des INSPIRE Living Lab. „Darum haben wir eine unserer Stationen mit einer hoch modernen, erweiterbaren IT-Infrastruktur ausgestattet und bieten dort ein attraktives Umfeld für die Integration und Erprobung neu entwickelter medizintechnischer Anwendungen.“
Auf der INSPIRE Living Lab Station werden Patienten der Klinik für Urologie und Urochirurgie sowie des Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrums behandelt. Alle Zimmer sind mit Tablet-PCs ausgestattet, die von den Patienten genutzt werden können. Abnehmbare Wandblenden und reichlich verfügbare Kabelwege in den Böden und Decken ermöglichen eine schnelle Anpassung an neue technische Anforderungen. Außerdem stehen direkt neben der Station ein Serverraum und Büroflächen für die Hersteller der digitalen Gesundheitsprodukte zur Verfügung. So können die Unternehmen ihren Entwicklungsprozess durch die enge Einbindung und direktes Feedback von Nutzern im klinischen Umfeld optimieren und die Zeit von der Produktidee bis zur Einführung in den Versorgungsalltag verringern.
Die Basis der neuen INSPIRE Living Lab Station bildet ein hoch qualifiziertes und motiviertes Team aus Pflegekräften und Ärzten, die die Chancen digitaler Gesundheitsprodukte für sich und ihre Patienten zeitnah nutzen wollen. Zur Anbindung der neuen Anwendungen steht zum Beispiel die ‚Teamplay Digital Health Platform‘ (TDHP) von Siemens Healthineers bereit, mit der sich Akteure im Gesundheitswesen auf Basis international etablierter Standards sicher vernetzen und Daten austauschen können. Die Metecon GmbH unterstützt die Unternehmen im INSPIRE Living Lab bei Bedarf bei der technischen Dokumentation und Zulassung ihrer Anwendungen.
Für die Erprobung der Produkte bietet das INSPIRE Living Lab verschiedene Möglichkeiten an. Diese reichen von einer Testplattform für IT-Anwendungen oder Neuerungen der Infrastruktur über die Erprobung von Anwendungen, die hauptsächlich von Ärzten oder Pflegekräften genutzt werden, bis hin zu Entwicklungen, die eine direkte Einbindung von Patienten erfordern. Dabei steht es den Patienten der Station jederzeit frei, sich für oder gegen eine Beteiligung am Test einer neuen Anwendung zu entscheiden.
„Das INSPIRE Living Lab ist eine einzigartige Innovations- und Transferplattform für neue Gesundheitstechnologien“, lobt Dr. Elmar Bourdon, stellvertretender Leiter des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim, die neue Reallabor-Station. „Das Angebot ergänzt die Gründungszentren CUBEX 41 und CUBEX ONE optimal und ist damit ein wichtiger weiterer Baustein für den Strukturwandel am Industriestandort Mannheim.“
Mehr Informationen zum INSPIRE Living Lab unter www.livinglab-umm.de
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