Der hohe Wert wird vor allem durch den sprunghaften Anstieg der Fehlzeiten im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen verursacht: Der Wert für das 1. Halbjahr 2022 liegt mit 1,16 Prozent für diese Krankheitsart damit sogar noch über dem des Jahres 2018 (1,02 Prozent), als die bisher schwerste Grippewelle des letzten Jahrzehnts den Wert in die Höhe trieb.
Aktuell ist vor allem das II. Quartal 2022 mit ungewöhnlich hohen Fehlzeiten im Zusammenhang mit normalen Atemwegserkrankungen auffällig: So sind hier im Durchschnitt mit 0,96 Prozent sogar mehr als doppelt so hohe Werte im Vergleich zum gleichen Zeitraum in den Vor-Pandemie-Jahren (0,41 Prozent-0,45 Prozent) feststellbar.
Der Krankenstand im Zusammenhang mit COVID-19 spielt für diese Entwicklung nur eine untergeordnete Rolle (siehe Diagramm).
Im 1. Halbjahr 2022 ist dieser im Durchschnitt gerade einmal für 4,3 Prozent aller AU-Tage pro Monat verantwortlich, die allgemeinen Atemwegserkrankungen hingegen für mehr als jeden fünften AU-Tag (20,3 Prozent).
„Um die aktuell hohen Krankenstände zu reduzieren, bleibt wichtig, dass Beschäftigte bereits bei Anzeichen eines Atemwegsinfekts zu Hause bleiben, um ihre Kolleginnen und Kollegen und/oder Kund:innen/Patient:innen nicht unnötig anzustecken“, erklärt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes. „Hier sollten sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer der vielfach beschworenen Eigenverantwortung gerecht werden.“
„Viel Zeit zum Durchatmen für Beschäftigte und Unternehmen, so wie es die `Sommerpause´ in den vergangenen Jahren ermöglicht hat, wird es wohl in diesem Jahr nicht geben. Umso wichtiger ist es deshalb, dass spätestens jetzt die notwendigen Vorkehrungen für den kommenden Herbst bzw. Winter getroffen werden, um einen weiteren Anstieg des Krankenstands und somit Personalengpässen vorzubeugen“, so Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.
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