Mit der Regionalmarke werden gleich mehrere Ziele verfolgt: „Dazu gehören kurze Wege im Sinne von Nachhaltigkeit und Klimaschutz, die Stärkung des Images der Region, die Förderung regionaler Produkte bis hin zum Aufbau der Vermarktung innerhalb und außerhalb der Region oder die Schaffung von regionalen Wertschöpfungsketten“, zählt Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak auf. „Die Vielfalt bei uns ist riesig, vom Großproduzenten bis zum kleinen Imkereibetrieb ist alles dabei.“
Was liegt da näher, als die heimische Gastronomie mit der Regionalmarke auszuzeichnen? „Gerade unsere Gastronomen sind wichtige Gesichter der Region“, so Mischak, „sie stehen an der Schnittstelle von Erzeugern und Endverbrauchern und können mit der Qualität ihrer Arbeit maßgeblich zu einem positiven Eindruck von unserer Region beitragen.“ Sein Lob galt dem Gastgeber des Abends, Sebastian Heil, der seit der Betriebsübernahme 2018 schon beispielgebend ist und den Großteil seiner Produkte aus der näheren Umgebung bezieht.
Das Fleisch stammt von heimischen Erzeugern, Eier bezieht er vom direkten Nachbarn, das Gemüse ebenfalls von regionalen Höfen, auch den „Vogelsberger Reis“ aus Betaglucan-Gerste verwendet er für seine Gerichte. „Unsere Gäste interessierten sich dafür, woher die Zutaten für unser Essen stammen. Es gibt hier eine große Produktvielfalt und durch die Verarbeitung heimischer Erzeugnisse werden auch die Hersteller sichtbar – das ist eine tolle Sache“, findet Heil.
Um zertifiziert zu werden, müssen die Gastronomiebetriebe einige Kriterien erfüllen:
- Der Betrieb bietet ganzjährig drei Gerichte auf der Speisekarte an, deren Hauptzutaten aus dem Vogelsberg bezogen werden. Wünschenswert ist mindestens eine Hauptzutat der Marke "Vogelsberg ORIGINAL" (z. B. Kartoffel, Gemüse, Fleisch, Wild).
- Der Betrieb bietet ganzjährig mindestens zwei regionale Getränke auf seiner Karte an, wovon eines mit der Marke "Vogelsberg ORIGINAL" ausgezeichnet sein sollte (d. h. Bier, Schnaps, Saft, Wein etc. aus dem Vogelsberg, bei selbst hergestellten Getränken wie Holunderblütensirup müssen die Zutaten ebenfalls aus der Region stammen).
- Der Betrieb wirbt mit der Regionalmarke "Vogelsberg ORIGINAL" (auf Speisekarte, im Internet, in Social-Media-Kanälen).
- Der Betrieb weist auf den Direktvermarkter/Erzeuger hin (auf Speisekarte und/oder Internetseite).
- Der Betrieb ist Mitglied bei "Hessen à la Carte" oder nach ServiceQualität Deutschland zertifiziert.
- Wünschenswert ist mindestens ein weiteres Qualitätssiegel, z. B. Michelin, 50 beste Dorfgasthäuser in Hessen, DEHOGA-Umweltcheck, greentable etc.
Was haben die Betriebe davon?
- Sie werden mit dem Label "Vogelsberg ORIGINAL" ausgezeichnet und erhalten ein Schild mit dem Logo, um es an ihrem Betrieb anzubringen.
- Sie werden als ausgezeichneter Betrieb auf der Website www.vogelsberg-original.de zu finden sein. Diese Rubrik wird noch auf der Seite ergänzt. Ebenso werden die ausgezeichneten Betriebe auf der Seite der VVT GmbH www.vogelsberg-touristik.de gekennzeichnet.
- Sie werden in Druckerzeugnissen des Vogelsbergkreises im Zusammenhang mit der Regionalmarke "Vogelsberg ORIGINAL" berücksichtigt; ein Faltblatt ist speziell für die Gastronomie vorgesehen.
- Sie werden Teil der vom Vogelsbergkreis gemanagten regionalen Vermarktungsinitiativen und profitieren von diversen Werbekampagnen zur Regionalmarke.
- Sie werden im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit auf mehreren Social-Media-Kanälen präsentiert (mindestens Vulkanregion Vogelsberg Tourismus GmbH und Vogelsberg
Im Anschluss konnten sich Jury, Verantwortliche des Projekts sowie einige Erzeugerinnen und Erzeuger bei kulinarischen Leckerbissen austauschen, die Sebastian Heil gezaubert hatte – darunter beispielsweise Linsen-Hummus mit Blumenkohl, ein Kalbsragout mit Pfifferlingen oder eine Erbsenkaltschale.
Gastronomen, die sich bewerben wollen, finden die Antragsunterlagen und weitere Informationen auf https://vogelsberg-original.de/die-regionalmarke/.
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