Das Meeresgärtner-Netzwerk wächst! Aktiver Klima- und Artenschutz im Mittelmeer mit der Renaturierung von Seegraswiesen

Mit ihrem Meeresgärtnerprojekt bauen die Deutsche Stiftung Meeresschutz und Project Manaia aus Österreich seit dem Frühjahr im Mittelmeer ein Seegraswiesen-Renaturierungsnetzwerk auf. Dabei pflanzen geschulte Taucher abgerissene Seegräser und Seegrassamen in bestehende Seegraswiesen ein. Urlauber und Einheimische können abgerissene und noch intakte Seegraspflänzchen und Seegrassamen bei den Stationen des Meeresgärtner-Netzwerkes abgeben. Dort werden sie fachgerecht für die spätere Anpflanzung zwischengelagert.

Warum sind Seegraswiesen so wichtig?

Seegraswiesen gelten als »Wunderwaffe aus dem Meer« gegen die Klimakatastrophe. Ihre langfristigen CO2-Speicherkapazitäten sind überwältigend, übertreffen die von Wäldern an Land um ein Vielfaches (je nach Standort zwischen 30- bis 50-mal mehr). Außerdem sind sie unverzichtbar für die marine Biodiversität. Sie sind Lebensraum und Kinderstube für unzählige Fische, Krebstiere, Tintenfische, Rochen, Haie, Meeresschildkröten und andere Meerestiere.

Mit naturbasierten Lösungen die Klima- und die Biodiversitätskrise bekämpfen

Seegraswiesen gehören neben Mangrovenwäldern, Salzwiesen und Kelpwäldern – wie Moore an Land – zu den potentesten natürlichen CO2-Speichersystemen. Sie entziehen der Atmosphäre das Klimagas Kohlenstoff und speichern es als blauen Kohlenstoff (blue carbon) über viele hundert Jahre – wenn sie nicht zerstört werden.

Dennoch stehen sie, wie die anderen natürlichen CO2-Speichersysteme, unter starkem Druck. Jedes Jahr verlieren Küstenmeere weltweit laut IUCN (Weltnaturschutzorganisation) vorsichtig geschätzt ca. 1,5 Prozent Seegrasbedeckung. In der kroatischen Adria sind die Verluste besonders hoch: »Wir hatten durchwegs um die zwanzig Prozent Verlust bei den Wiesen, sowohl in der Ausbreitung als auch in der Dichte der Wiesen selbst«, berichtet Manuel Marinelli, Meeresbiologe und Gründer von Project Manaia.

»Diese Verluste gilt es zu stoppen und umzukehren. Naturbasierte Lösungen (Nature-based Solutions, NbS), wie der Erhalt und Wiederaufbau von Seegraswiesen, gehören heutzutage zu den aussichtsreichsten und kostengünstigsten Ansätzen im Kampf gegen die Klimakatastrophe und das globale Massenaussterben«, betont der Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz.

Das Meeresgärtner-Netzwerk

Daher bauen die Deutsche Stiftung Meeresschutz und Project Manaia jetzt das Meeresgärtner-Netzwerk auf. Im Mittelmeer ist das Neptungras (Posidonia oceanica) beheimatet. Diese Seegrasart kommt nur hier vor. Man nennt sie auch die Lunge des Mittelmeers.

Die Renaturierungsstationen arbeiten lokal und pflanzen abgerissene Seegräser und Seegrassamen in bestehende Seegraswiesen. Project Manaia veranstaltet dazu jeweils einen Workshop. Dort wird gezeigt, wie es gemacht wird und worauf man sich konzentrieren muss, wenn es darum geht, die Wiesen nach dem ersten Wiederbepflanzungsprozess zu beobachten. Außerdem erhält jede Station des Netzwerks ein Renaturierungsset bestehend aus:

  • Informationsflyern für Gäste und Teilnehmer
  • Aquarium nebst Kompressor und Sprudelsteinen zur längeren Aufbewahrung von Seegräsern und Seegrassamen
  • Behältern für das Sammeln von Seegräsern und Seegrassamen
  • Material, das bei der Anpflanzung benötigt wird

Bislang gibt es zwei Stationen in Italien (auf Elba und Ischia) und zwei an der kroatischen Adria (in Zadar und auf der Insel Silba). Geplant ist, dass Meeresgärtner-Netzwerk bis zum Jahresende auf mindestens 10 Stationen auszuweiten.

»Nach 3 Jahren Planung und Vorbereiten ist es endlich tatsächlich in die Wirklichkeit vorgerückt. Nur durch die Einbeziehung lokaler Zentren können wir sicherstellen, dass die neu angelegten Wiesen wachsen und überleben«, erklärt Manuel Marinelli.

Kontakt Project Manaia:
Manuel Marinelli
Tel.: +436606965601
E-Mail: manuel@projectmanaia.at

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