Ausgezeichnet: Junge Artenschützer*innen

Die „Klimaschützenden Supereisbären“ der Lina-Morgenstern Gemeinschaftsschule in Berlin-Kreuzberg haben eine Vision: Sie möchten ihre in einem urbanen Umfeld gelegene Schule zu einer grünen Insel umgestalten, mit Mitschüler*innen für Waldtage zusammenkommen und Bienen- und Nistkästen auf dem Schulhof aufstellen. Eines ist ihnen dabei wichtig: alle mit einbinden und sich mit anderen vernetzen. Mit ihrem Engagement haben sie die Jury des Artenschutzpreises der Zoologischen Gärten Berlin überzeugt und wurden daher von Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem mit dem 1. Platz ausgezeichnet. 

Aus zahlreichen Bewerbungen hat die Jury Artenschutz-Konzepte mit konkreten Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt fünf Berliner Schulen ausgewählt. Für die Preisverleihung wurden die Klassen und AGs in den Zoo Berlin geladen. „Mit der Punktevergabe habe ich mich sehr schwergetan, es waren so viele schöne Ideen von richtig engagierten Kindern dabei. Liebe Nachwuchs-Artenschützer*innen – ihr seid für viele andere große und kleine Menschen eine echte Inspiration – macht weiter so“, freut sich Moderator und Weltentdecker Willy Weitzel, der Mitglied der Jury war. Die Schüler*innen der Bienen-AG des Barnim Gymnasium Berlin (Falkenberg) etwa wünschen sich einen interaktiven Lehrpfad, in welchem ihre Mitschüler*innen in die Welt der fleißigen Insekten eintauchen können. Totholzzäune, Wassertränken für Vögel und Insekten sowie Fledermauskästen wird die Gerhardt Hauptmann Gymnasium auf ihrem Schulhof mit Hilfe des Preisgelds anschaffen können. „Mit unserem Artenschutz-Preis möchten wir jene junge Menschen unterstützen, die schon heute Umwelt- und Klimathemen gemeinsam denken und sich tatkräftig für eine lebenswerte Zukunft engagieren und unsere Welt ein bisschen bunter, vielfältiger und lebenswerter machen“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem anlässlich der Verleihung im Zoo Berlin.

Die Schirmherrschaft für den in diesem Jahr erstmals vergebenen Artenschutz-Preis hat die Bundesumweltministerin Steffi Lemke übernommen: „Dem Zoo und dem Tierpark Berlin ist es gelungen, echte Heldinnen und Helden im Naturschutz zu finden. Euer Engagement hilft, mehr Menschen für den Natur- und Artenschutz zu gewinnen“, erklärt Bundesministerin Lemke im Zoo Berlin. Intakte Ökosysteme liefern nicht nur wichtige Rohstoffe, sauberes Trinkwasser und gute Luft, sondern sorgen ebenso für fruchtbare Böden und helfen bei der Anpassung an die Folgen der Klimaveränderungen. „Es freut mich jedes Mal besonders, wenn ich junge Menschen treffen darf, die sich engagieren und die ganz konkret etwas anpacken. Also solche Helden wir Ihr, und wir brauchen noch viel mehr von Euch“, ergänzt die Bundesministerin an die geladenen Kinder gerichtet.

Zwei Millionen Euro für den Schutz der Biodiversität

Der Mensch hat die Natur fast überall auf der Erde stark verändert. Vor allem die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen, Umweltverschmutzung, intensive Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei haben dazu geführt, dass weltweit Arten und Lebensräume in dramatischem Ausmaß bedroht sind. Als eine Folge listet die Weltnaturschutzunion IUCN aktuell fast 37.500 Tier- und Pflanzenarten als bedroht. Das sind mehr als jemals zuvor. Doch es gibt Hoffnung, denn ein Großteil bedrohter Tierarten kann durch sinnvolle Maßnahmen langfristig geschützt werden. „Artenschutz ist unsere Kernaufgabe. Deshalb ist es unser Ziel, das Artenschutz-Programm schon im kommenden Jahr auf zwei Millionen Euro aufzustocken und den Umfang somit fast zu verdoppeln. Dieses Engagement ist uns nur möglich, weil uns jedes Jahr Millionen natur- und tierinteressierte Menschen besuchen“, erklärt Direktor Knieriem. Dank eines Artenschutz-Beitrags, welches jedes gelöste Ticket beinhaltet, können sich die Zoologischen Gärten Berlin weltweit dort engagieren, wo Tier und Natur am dringendsten auf Unterstützung angewiesen sind. Insgesamt werden im Rahmen des Artenschutz-Programms „Berlin World Wild“ über 35 Projekte auf der ganzen Welt – von Tansania bis zur Arktis – unterstützt.

Hintergrund Preisverleihung

Aus Ideen von insgesamt über 570 teilnehmenden Schüler*innen wurden von einer Jury fünf Konzepte aus Berliner Schulen prämiert. Insgesamt vergeben Zoo und Tierpark Berlin 15.500 € an die Preisträger*innen, damit diese ihre erarbeitenden Konzepte umsetzen können. Folgende Preisträger*innen wurden von der Jury – bestehend aus Moderator Willy Weitzel, Säugetierkurator Dr. Florian Sicks, Insektenexpertin Dr. Melanie von Orlow vom NABU Berlin, Zooschulleiterin Ulrike Barnett und Artenschutz-Koordinatorin Katharina Sperling vom Zoo und Tierpark Berlin – ausgewählt:

1. Platz

Lina-Morgenstern- Gemeinschaftsschule (Kreuzberg)

Klimaschützende Supereisbären

2. Platz

Gerhardt Hauptmann Gymnasium

(Friedrichshagen)

Artenschutz auf unserem Schulhof

3. Platz

Charlie Chaplin Schule (Reinickendorf, Märkisches Viertel)

diverse* Schule – diverser* Schulgarten

4. Platz

Emmy-Noether Gymnasium (Köpenick, Müggelheim)

Vorstellung der Reptilienstation

5. Platz

Barnim Gymnasium Berlin

(Falkenberg)

"Barnim für Vielfalt" – Lehrpfad über Bienen und Pflanzen

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