22.440 Tiere leiden und sterben für Botox – immer noch

Recherchen des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche zufolge wurden 2021 in Deutschland Botox-Tierversuche an 22.440 Mäusen genehmigt. Und das, obwohl es seit 2011 tierversuchsfreie Tests gibt. Der Verein fordert die Bundesregierung auf, diesen grausamen Test endlich zu verbieten. Mit einem europaweiten Aktionstag am 9. Juli macht der Verein auf das Tierleid für das Anti-Falten-Mittel aufmerksam.

Botulinumtoxin (kurz „Botox“) ist ein Nervengift, das für kosmetische Zwecke wie Faltenglättung aber auch für medizinische Anwendungen eingesetzt wird. Jede einzelne Produktionseinheit wird dabei an Mäusen im sogenannten LD50-Test geprüft. Dabei wird Gruppen von Mäusen das Gift in verschiedenen Dosierungen in die Bauchhöhle gespritzt, um die Menge zu ermitteln, bei der die Hälfte der Tiere stirbt. Da das Gift die Atemmuskulatur lähmt, ersticken die Mäuse bei vollem Bewusstsein. Im Jahr 2011 hat der amerikanische Hersteller Allergan eine Zulassung für einen zellbasierten Test bekommen, die Firmen Merz und Ipsen folgten.

Aus der öffentlich zugänglichen Datenbank www.animaltestinfo.de, in der in Deutschland genehmigte Tierversuche eingespeist werden, geht hervor, dass im Jahr 2021 Botox-Tests an 22.440 Mäusen genehmigt wurden. 2019 waren es 46.800 Mäuse, in manchen Jahren zuvor bis zu 150.000 Mäuse pro Jahr. „Die Hersteller Sloan Pharma sowie Merz sind unseren Recherchen zufolge nicht für die 22.440 Mäuse verantwortlich. Wahrscheinlich ist es eine neue, uns nicht bekannte Firma, die dahintersteckt“, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vize-Vorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Dass die Behörden diesen grausamen Tierversuch immer noch genehmigen, ist absolut inakzeptabel“, so Gericke weiter.

Jedes Jahr Anfang Juli ruft die Europäische Koalition zur Beendigung von Tierversuchen, ein Dachverband, bei dem Ärzte gegen Tierversuche Mitglied ist, zu einem Aktionstag gegen Botox-Tierversuche auf, um das Datum der ersten behördlichen Zulassung eines tierversuchsfreien Botox-Zellkulturtest im Jahr 2011 zu kennzeichnen.

Der Ärzteverein, der bereits seit 2007 gegen Botox-Tierversuche kämpft, fordert von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, diese Tiertests in Deutschland endlich gesetzlich zu verbieten und sich für eine Streichung des Tests im Europäischen Arzneibuchs stark zu machen.

Aktionen finden in Berlin, Düsseldorf, Gießen und Hanau statt.

Weitere Informationen

Infos zu den Aktionen:

Düsseldorf >>

Gießen >>

Hanau >>

Infos zu Botox-Tierversuchen: www.botox-tierversuche.de

Über den Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz von modernen Forschungsmethoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips im Vordergrund stehen.

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