Neue Studie: Wie intelligente Automatisierung mit IPA, RPA und KI in Produktion und Handel gelingt

Schneller und flexibler zu sein, ist überlebenswichtig für den deutschen Mittelstand. Mittlerweile werden die Automatisierung von Geschäftsprozessen und KI von immer mehr hiesigen Unternehmen als Schlüsseltechnologie eingestuft. Nicht nur technologisch hat sich viel getan in Produktion und Handel, auch der Mindset hat sich verändert, wie eine neue IDC Studie zeigt, die u.a. von Comarch unterstützt wurde. Mehr als zwei Drittel der befragten deutschen Unternehmen aller Größenordnungen setzen künftig auf intelligente Prozessautomatisierung, wobei vor allem der Orchestrierung der Lösungen und KI-Funktionen eine große Bedeutung zukommt.

Das Potenzial von intelligenter Prozessautomatisierung ist hoch: Die Nutzungsraten von Intelligent Process Automation (IPA), Robotic Process Automation (RPA) und Künstlicher Intelligenz (KI) werden in den kommenden 24 Monaten rasant steigen. Die aktuelle IDC Studie „Intelligent Process Automation (IPA) in Deutschland 2022“, die auf einer branchenübergreifenden Befragung von 201 Unternehmen im März 2022 basiert, zeigt folgenden Wandel: In den nächsten 24 Monaten wird mehr als die Hälfte der Process Automation Tools mit KI-Funktionalitäten ausgestattet sein. 67 Prozent versprechen sich von Plattformen und der Orchestrierung der Tools einen deutlichen Mehrwert für ihre Prozessautomatisierung.

Automatisierung bietet Vorteile für Produktion und Handel
Für Frank Siewert, Vorstand beim Unternehmen Comarch, das die Studie u. a. unterstützt hat, profitieren alle Branchen von der Technologie: „An erster Stelle denkt man bei Automatisierung an Verbesserungen der Prozesse in der Produktion, da hier ein besonders hohes Potential gegeben ist, schneller, günstiger und individueller zu fertigen. Dabei sollten jedoch auf keinen Fall die Möglichkeiten übersehen werden, die sich in anderen Bereichen auftun. Mit Blick auf den Kunden lassen sich Vertriebsprozesse optimieren und automatisieren, z.B. durch ein besseres Verständnis und eine smarte Führung des Kunden durch die eigene Produktwelt. Die Auswertung von professionellen KI-Order-Sätzen bietet wiederum Mehrwerte für den Kunden, da sich deren Wünsche und Anforderungen tiefer verstehen lassen. Daraus resultiert wiederum eine bessere Kommunikation und Kundenbindung sowie die Möglichkeit, auch weiterführende Service- oder Wartungsleistungen und Kundenerlebnisse ins eigene Angebot aufzunehmen.“

Deutsche Unternehmen wollen mit IPA aktuelle Business-Anforderungen lösen
Matthias Zacher, Senior Consulting Manager und Projektleiter der Studie, erklärt die Ergebnisse: „Die Ziele der intelligenten Automatisierung gehen in hohem Maße Hand in Hand mit den Business-Prioritäten der Unternehmen. Hierzu zählen die Senkung der Betriebs- und Produktkosten (32 %), die Verbesserung der Leistung der Mitarbeiter sowie die Gewinnung und Entwicklung von Talenten (31 %), die Verbesserung der Nachhaltigkeit (30 %) sowie die Modernisierung von Prozessen (29 %). „An den Ergebnissen können wir ganz deutlich den Wertbeitrag der Automatisierung ablesen, vor dem die Organisationen im aktuellen herausfordernden Jahr 2022 stehen.“

RPA wird um Integrations- und Business-Process-Management-Tools ergänzt
Prozessautomatisierung ist zwar kein neues Thema, technologisch hat sich allerdings in den vergangenen fünf Jahren viel getan. In der robotergesteuerten Prozessautomatisierung wird der Einsatz von Bots in den nächsten 24 Monate rasant steigen und sich verdoppeln, da diese Softwareprogramme immer mehr Aufgaben zur direkten Unterstützung der Mitarbeiter übernehmen, eigenständig und vollautomatisiert in den IT-Systemen agieren und Vorschläge zur Entscheidungsvorbereitung machen. Consultant Thomas Böing von Comarch sieht den eigenen Kurs bei der Software-Entwicklung durch diese Ergebnisse bestätigt: „Das ERP-System Comarch ERP Enterprise von Comarch ist mit seiner Service Oriented Business Architecture (SOBA) bereits technologisch sehr gut aufgestellt, um derartige Technologien einzusetzen. Comarch wird das ERP-System aufgrund dieser Trends klar in Richtung einer Prozessplattform weiter entwickeln.“

Zwei Drittel der Anwender setzen künftig auf IPA
Parallel zur klassischen Robotic Process Automation  etabliert sich zunehmend die intelligente Prozessautomatisierung. Es handelt sich um Technologien, die zur Umstrukturierung, Integration, Orchestrierung und Automatisierung von Geschäftsabläufen und den damit verbundenen Prozessen eingesetzt werden. Damit ist es möglich, Prozesse in Prozessketten zusammenzufassen und miteinander agieren zu lassen. Mehr als 30 Prozent der Unternehmen setzen bereits Tools zur intelligenten Prozessautomatisierung ein. In den kommenden 24 Monaten wollen bereits mehr als 70 Prozent diese Tools nutzen.

Künstliche Intelligenz wird zur zentralen Komponente der Automatisierung
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz gilt, wie in vielen anderen Bereichen der Unternehmen, auch in der Prozessautomatisierung als wichtiges Tool zur Verbesserung und Modernisierung der Lösungen. Somit überrascht es nicht, dass 26 Prozent der Entscheider gezielt auf kognitive RPA setzen. Hinzu kommt die Tatsache, dass künstliche Intelligenz in immer mehr Lösungen als Teilfunktonalität vorhanden ist, wie beispielsweise in der Dokumentenverarbeitung und im Conversational AI (30 %). Diese beiden Nutzungspfade werden dazu führen, dass in den nächsten 24 Monaten mehr als die Hälfte der Lösungen mit KI-Funktionalitäten ausgestattet sein werden. Die Automatisierung wird also mit Hilfe von KI immer intelligenter, neue Use Cases entstehen. Dies ermöglicht den Unternehmen im Idealfall sogar neue Geschäftsmodelle.

RPA und BPM im ERP-System?
In diesem Zusammenhang stellt sich für Entscheider auch die Frage nach dem „Nebeneinander und Miteinander“ von Tools für die Prozessautomatisierung und Business-Anwendungen. 68 Prozent der Entscheider sind der Meinung, dass Business-Anwendungen wie ERP und CRM mittelfristig vollständige „Built-in“-Automatisierungsfunktionen haben werden.

RPA und IPA sind die Zukunft – wenn sie richtig gemanagt und integriert werden
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Prozessautomatisierung – nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Organisationen – weiter forciert wird.

Studienautor Mathias Zacher von IDC zieht folgendes Fazit: „Wir sehen aber auch, dass Prozessautomatisierung aktuell einen Wandel durchläuft. Während das Potenzial für RPA nach wie vor hoch bleibt, wird IPA zunehmend wichtiger. Die engere Verknüpfung von RPA, BPM und Integrationstools sowie der rasche technologische Fortschritt bei künstlicher Intelligenz einschließlich analytischer Ansätze erhöhen den Nutzen und die Wertschöpfung von Prozessautomatisierung für die Unternehmen signifikant. Damit ist der Weg für eine End-to-End Automatisierung auf Basis von IPA und von Ökosystemen vorgezeichnet. Viele Prozesse in den Kernapplikationen sind veraltet und müssen dringend modernisiert werden. Dazu ist eine genaue Analyse der Prozesse – also ein Process Mining – erforderlich. Trotz aller Unterschiede in den fachlichen Anforderungen sollten auch das Abbilden, die Automatisierung, das Management und die Orchestrierung der Prozesse auf Basis von Standards vorangetrieben werden.“

Frank Siewert, Vorstand bei Comarch, teilt die Einschätzung der Studienautoren: „Die stetige Digitalisierung ermöglicht immer mehr Automatisierung. Daher bestätigt die IDC-Studie auch unseren Eindruck aus Gesprächen, dass immer mehr mittelständische Unternehmen RPA als Schlüsseltechnologie sehen. Nachhaltigen Erfolg erzielt man jedoch nur mit einer ganzheitlichen Sichtweise. RPA und IPA entfalten vor allem dann einen maximalen Nutzen im Unternehmen, wenn die Automatisierung gut durchdacht und zentral gesteuert wird. Prozesse müssen auf den Prüfstand hinsichtlich einer möglichen Optimierung, erst dann können sie automatisiert werden. Basis dafür ist ein anbindungsfähiges ERP-System, das als flexible Datendrehscheibe die automatisierten Prozesse koordiniert.“

Thomas Böing, Consultant bei Comarch, hat RPA und IPA bereits in einer Reihe von Projekten mit Kunden behandelt und zieht folgendes Resümee: „Data Management wird eine ganz neue Rolle zukommen – die IT soll in Automation-Projekten selbst entscheiden können, wie Daten nach ihrer Relevanz zu gewichten sind und wann sie wo für welche Prozesse zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt werden. Technologien aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, Robotic Process Automation und Intelligent Process Automation stehen heute bereits in modernen ERP-Anwendungen wie Comarch ERP Enterprise zur Verfügung und könne niederschwellig und ganzheitlich im ERP gesteuert werden“.

IDC-Studie zu IPA in Deutschland
Wie Unternehmen Prozessautomatisierung effizient und wirtschaftlich umsetzen, zeigt die neue IDC-Studie „Intelligent Process Automation (IPA) in Deutschland 2022“, die u. a. von Comarch unterstützt wurde. Die Studie steht zum Download bereit unter: https://www.comarch.de/service-und-support/whitepaper-und-webcasts/trendstudie-2022-intelligente-prozessautomatisierung/

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