Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: „Umwelt- und Naturschutz sind in Zeiten einer sich zuspitzenden Klima- und Ressourcenkrise wichtiger denn je. Bereits 2026 könnte das 1,5 Grad-Ziel überschritten werden. Die Notwendigkeit, für eine Politik im Einklang der planetaren Grenzen zu kämpfen, ist vorhanden. Wir Umwelt- und Klimaschützer*innen müssen gleichzeitig ein Rollback für bereits erstrittene Erfolge verhindern. Klima-, Ressourcenschutz und Artenvielfalt erfordern jetzt unseren Einsatz – dafür steht der BUND. Mit 674.740 Menschen im BUND fordern wir mit dem Klimaschutz ernst zu machen und eine echte Mobilitäts-, Agrar- und Ressourcenwende in Deutschland einzuleiten. Die Bundesregierung muss in dieser Legislaturperiode alles tun, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen.“
Der Schutz des Klimas und der Artenvielfalt gelingt nur, wenn tiefgreifende Veränderungen sowohl zu einer ökologischeren, als auch zu einer gerechteren Gesellschaft führen. Bandt: „Klimaschutz ist deutlich billiger, als die Bewältigung von Klimafolgen. Klimainvestitionen sichern den Standort Deutschland und die Arbeitsplätze vieler Menschen. Nur mit Klimaschutz kann es gelingen, das Wirtschaftssystem zu stabilisieren, unsere Gesellschaft zusammen zu halten und ein gutes Leben auf dem Planeten zu ermöglichen. Klimaschutz ist der ökonomische Standortvorteil, den Deutschland für sich nutzen muss.“
Für mehr Klimaschutz hat der BUND im vergangen Jahr ein richtungsweisendes und historisches Urteil erstritten. „Klimaschutz ist jetzt Verfassungssache“, so die stellvertretende BUND-Vorsitzende Verena Graichen zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach der Gesetzgeber verpflichtet ist, das Klima besser zu schützen. „Das Urteil freut uns sehr und ist auch eine Messlatte für die Bundesregierung.“ Erstmals in der Geschichte hatte damit eine Umweltklage Erfolg vor dem höchsten deutschen Gericht. „Urteile des höchsten deutschen Gerichts gelten auch für die Minister*innen der FDP. Bundesminister Wissing und Lindner werden wir daran messen, was sie für das Erreichen des 1,5 Grad-Ziels getan haben. Statt mit Rufen nach mehr Atomkraft, einem Nein zum Tempolimit oder das Nein zum Ende des Verbrenners 2035, sollten die Liberalen endlich erkennen, dass es auch an ihnen liegt, unsere Zukunft auf diesem Planeten nicht zu verspielen. Die Zeit rinnt uns durch die Hände“, so Graichen weiter.
Rund 30.000 Menschen sind ehrenamtlich im BUND aktiv. Von ihrem Engagement für Natur- und Umweltschutz lebt der Verband. „Dank der vielen Menschen im Verband, getragen von der wertvollen Unterstützung von Mitgliedern, Spenderinnen und Spendern ist der BUND gut durch das Jahr 2021 gekommen. Der BUND lebt von dieser Unabhängigkeit – politisch, wirtschaftlich und inhaltlich“, erklärt Bandt. „Allein mehr als 1.000 Fachleute arbeiten in ihrer Freizeit in den 20 Bundesarbeitskreisen des BUND mit. Damit sind sie neben den hauptamtlichen BUND-Mitarbeiter*innen das Rückgrat der guten wissenschaftlichen Arbeit des Verbandes und schärfen das Profil des BUND als Fachverband.“
„Unser großer Dank gilt allen, die den BUND und seine Arbeit 2021 unterstützt haben. Jede und jeder von Ihnen hat ein Stück dazu beigetragen, dass das zurückliegende Krisenjahr auch ein Jahr war, dass von Unterstützung, demokratischem Dialog und Veränderungskraft geprägt wurde“, so die Verbandsspitze übereinstimmend.
Großmobilisierungen, Mitmachaktionen, Bundesfreiwilligendienst – der Jahresbericht 2021 gibt Überblick über eine Reihe beeindruckender Erfolge und Aktionen:
- „Wir haben es satt“: Die Demo fand Mitte Januar unter Pandemiebedingungen in einem neuen Format statt. Rund zehntausend Menschen beteiligten sich mit kreativen Fußabdrücken: Ihre Botschaft: Bringt die Agrarwende endlich auf den Weg!
- Agrarwende: Landwirtschaft mit Zukunft – dafür steht der BUND. Myriam Rapior vom BUNDjugend-Vorstand und der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt engagierten sich zehn Monate in der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung. Der Abschlussbericht macht klar: So wie bisher darf es auf Feld und Flur nicht weitergehen. www.bund.net/landwirtschaft
- Der BUND setzte auch 2021 kraftvolle politische Zeichen. Im Vorfeld der Bundestagswahl formulieren BUND und Paritätischer Wohlfahrtsverband eine Zukunftsagenda – mit neun Forderungen für eine sozial-ökologische Wende in Deutschland und beschrieben so die Zukunftsagenda für die Vielen. www.bund.net/zukunftsagenda
- Das „Grüne Band“ ist das BUND-Leuchtturmprojekt für die Verbindung von Natur, Kultur und Geschichte von bundes- und europaweiter Bedeutung. Die Aufnahme des Grünen Bandes in den Koalitionsvertrag unterstreicht dies. www.bund.net/gruenes-band
- „BUND der Flussverband – Auenjuwel wieder lebendig“: Mehr als acht Jahre war das Auenzentrum des BUND aktiv, um einen wertvollen Auwald an der Mittleren Elbe wieder an den Fluss anzuschließen. Dafür wurden an der Hohen Garbe bei Lenzen ein alter Deich geöffnet und ehemalige Flutrinnen ausgehoben. Davon profitieren Tiere, Pflanzen und Menschen. Auenböden sind effektive Kohlenstoffspeicher und tragen maßgeblich zum Klimaschutz bei.www.bund.net/elbe www.bund.net/fluesse-gewaesser
- Mobilitätswende: Der Verkehrsbereich ist immer noch nicht auf Klimakurs. Neue Straßen zerstören Natur, versiegelt Flächen und bindet Gelder, die für den Nahverkehr fehlen. Der BUND steht für die ökosoziale Mobilitätswende mit weniger Autos. Allein zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München haben wir gemeinsam mit dem BUND Bayern, der BUNDjugend und anderen Organisationen 25.000 Protestierende mobilisieren können. www.bund.net/verkehr
- Ressourcenwende: Der BUND setzt sich für eine soziale und ökologische Transformation unserer Lebens- und Wirtschaftsweise im Einklang mit den planetaren Grenzen ein und hat gemeinsam mit den Deutschen Naturschutzring (DNR) und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) das Netzwerk Ressourcenwende gegründet. www.bund.net/ressourcen
- Bundesfreiwilligendienst beim BUND: Zehn Jahre Bundesfreiwillige. Als eine von deutschlandweit nur drei Öko-Zentralstellen unterstützt der BUND seit 2011 den Bundesfreiwilligendienst. Rund 2500 Menschen konnten wir vermitteln. Ob BUND-Gruppen und Tierschutzvereine, Bildungseinrichtungen oder Nationalparks: Sie alle bieten Gelegenheit, für Umwelt und Natur tätig zu werden.
- Der BUND in Zahlen:
Unterstützer*innen (Mitglieder und Spender*innen) des BUND:
2018: 626.000
2019: + 25.000 auf über 651.000
2020: + 13.000 auf über 664.000
2021: + 11.000 auf über 675.000
Mehr Informationen:
Den BUND-Jahresbericht 2021 finden Sie unter: www.bund.net/jahresbericht
Umwelt schützen. Natur bewahren: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verband, der auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene arbeitet. Er setzt sich ein für den Schutz unserer Natur und Umwelt – damit die Erde für alle, die auf ihr leben, bewohnbar bleibt. Als einer der größten föderal strukturierten deutschen Umweltverbände hat er 16 Landesverbände und rund 2000 Kreis- und Ortsgruppen. Der BUND ist Mitglied des internationalen Netzwerks Friends of the Earth International (FoEI) und hat Partnerorganisationen in rund 70 Ländern.
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