Ernährung und Lebensmittelerzeugung zählen zu den großen Diskussionsthemen unserer Zeit. Der öffentliche Diskurs dazu hat viele von den Slow-Food-Gedanken der ersten Stunde aufgesogen. Fragen nach den ökologischen sowie sozio-kulturellen Auswirkungen von Herkunft, Erzeugung, Verarbeitung und Konsum unseres Essens sind heute relevanter denn je. Seit drei Jahrzehnten macht Slow Food Menschen neugierig darauf, selber Antworten auf diese Fragen zu finden und sie von Politik und Wirtschaft einzufordern.
Die Mitglieder, Engagierten und Unterstützer*innen des Vereins in Deutschland bewahren mit ihrer Art einzukaufen, zu kochen und zu genießen nicht nur Vielfalt, sondern sie zeigen auch politische Haltung. Denn Essen ist zu einem kolossalen Politikum geworden. Wie wir uns ernähren, bestimmt, wie wir auf dem Planeten zusammenleben. Und dieses Zusammenleben gestaltet Slow Food Deutschland (SFD) durch die Verbreitung von Ernährungswissen, Bildungsarbeit, Veranstaltungen, Interessenvertretung und Kampagnen auf lokaler, nationaler wie europäischer Ebene aktiv mit. Die bundesweit knapp 90 Convivien des Vereins verankern Slow Food als ernährungspolitischen Akteur in den Regionen.
Dazu SFD-Vorsitzende Nina Wolff: „Unsere Handlungsfelder haben sich in den letzten dreißig Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und dabei an Klarheit gewonnen. Bestand hat, dass wir immer wieder die Menschen in den Fokus rücken: diejenigen, denen wir gutes, sauberes und faires Essen verdanken ebenso wie jene, die es genießen möchten. Damit alle am Ernährungssystem Beteiligten angemessene Wertschätzung erfahren.“
In drei Jahrzehnten hat SFD erfolgreich gelernt, wie kulinarisches Engagement auch politisch gelingen kann und umgekehrt; wie Genuss und Verantwortung beim Essen zu vereinen sind. Slow Food fordert deswegen ein nachhaltiges Ernährungssystem und einen Wandel, der bis in die Tiefen der Kochtöpfe unserer Gesellschaft reicht. In seiner Jubiläumspublikation „Essen ist politisch“ entwirft SFD seine Vision einer nachhaltigen Ernährungszukunft, die Vielfalt als Leitbild hat und Gerechtigkeit sicherstellt.
Die Wege und Mittel, dieses Ziel zu erreichen, diskutieren Vertreter*innen der Bewegung am Vorabend der Mitgliederversammlung an diesem Freitag, dem 1. Juli 2022 in Erfurt. SFD-Vorsitzende Nina Wolff sitzt dafür gemeinsam mit Edie Mukiibi, Vize-Präsident von Slow Food International, und Carsten Schneider MdB, Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, auf dem Podium; es moderiert Julian Volk, Slow Food Thüringen.
» Zum Jubiläumsmagazin „Essen ist politisch. 30 Jahre Ernährungsexpertise“
Slow Food hat sich zum Ziel gesetzt, eine Ernährungswelt zu schaffen, die auf fairen Beziehungen basiert, die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert und es allen Menschen ermöglicht, ein Leben in Würde und Freude zu führen.Als globales Netzwerk mit Millionen von Menschen setzt sich Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen für alle ein. Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist mit vielfältigen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen auf lokaler, nationaler sowie europäischer Ebene aktiv. Mit handlungsorientierter Bildungsarbeit stellen wir Ernährungskompetenz auf sichere Beine. Ziel unseres politischen Engagements ist ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem, das Mensch und Tier, Umwelt und Klima schützt. www.slowfood.de
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