Streik! Fotogeschichten von Arbeitskämpfen

Mittwoch, 1. Juni 2022, 19 Uhr: Filmvorführung und Gespräch über den Fotografen, Filmemacher und Aktivisten Bouba Touré
Anmeldung unter: https://shmh.de/de/xaraasi-xanne

Donnerstag, 2. Juni 2022, 19 Uhr: Lesung und Gespräch zum Roman „GB84“ von David Peace mit Joachim Król und Michael Kerstgens
Anmeldung unter: https://shmh.de/de/lesung-mit-joachim-krol

Im Rahmen der aktuellen Triennale der Photographie ist im Museum der Arbeit die Ausstellung „Streik. Fotogeschichten von Arbeitskämpfen“ zu sehen. Die Ausstellung thematisiert anhand von zahlreichen Fotogeschichten verschiedene Beispiele historisch und medial bedeutsamer Arbeitskämpfe und richtet den Fokus vor allem auf die Beteiligten und ihre Erfahrungen: auf die Akteurinnen und Akteure, auf die Aktionsformen, auf Formen der Solidarisierung und auf den Umgang mit Erfolg und Niederlagen.

Den Ausgangspunkt der Ausstellung bilden die Streiks, die mit den jeweiligen Strukturkrisen der führenden regionalen Branchen verbunden sind: das Zechensterben in den 1960er Jahren, die Stahlkrise ab den 1980er Jahren im Ruhrgebiet (Besetzung Rheinhausen) und die Werftenkrise in Hamburg („HDW-Besetzung“). Die Ausstellung richtet ihren Blick allerdings nicht nur auf regionale Arbeitskämpfe, sondern auch auf Auseinandersetzungen in anderen Ländern und Kontinenten, u.a. auf den erbittert geführten Bergarbeiterstreik von 1984 in Großbritannien, die verschiedenen Streikaktionen „illegaler“ migrantischer Arbeitskräfte („sans papiers“) in Frankreich Mitte der 1990er Jahre und auf den Streik südafrikanischer Bergarbeiter in der Minenregion von Marikana im Jahr 2012.

Eine der eindrucksvollsten literarischen Auseinandersetzungen mit dem Miners‘ Strike von 1984 in England ist der Roman „GB84“ von David Peace. Als finsteres atemloses Epos führt der Text am Bespiel des 362 Tage andauernden Arbeitskampfes die Unerbittlichkeit vor Augen, mit der die konservative Regierung unter Margret Thatcher den Widerstand der Gewerkschaften, insbesondere der Bergarbeitergewerkschaft NUM unter Arthur Scargill, gegen ihre neoliberale Privatisierungspolitik brechen wollte. Die Presse wird aufgehetzt, die Gewerkschaften werden bespitzelt und auch vor nackter Gewalt wird nicht zurückgeschreckt.

Im Rahmen des Begleitprogramm zur Ausstellung „Streik“ findet am Donnerstag, dem 2. Juni, um 19 Uhr eine Veranstaltung mit dem Schauspieler Joachim Król und dem Fotografen Michael Kerstgens statt. Joachim Król schlüpft in die Rolle des Erzählers und liest aus dem Roman von David Peace und Michael Kerstgens zeigt seine Fotos vom damaligen Streikgeschehen. Der Eintritt beträgt 12 Euro inkl. des Besuchs der Ausstellung.

Am 18. März 1996 besetzen 300 Männer, Frauen und Kinder die Kirche Saint-Ambroise im 11. Arrondissement von Paris. Sie kommen aus Westafrika und haben keinen legalen Aufenthaltsstatus in Frankreich. Die Aktion wird nach wenigen Tagen durch die Polizei beendet, doch die Besetzerinnen und Besetzer ziehen weiter und kommen in der Halle Pajol unter. Da ihre Forderungen nicht erfüllt werden, besetzen die Sans-papiers („Papierlose“) schließlich Ende Juni die Kirche Saint-Bernhard, wo sie nach acht Wochen von der Polizei vertrieben werden. Einer der wichtigsten Chronisten des Kampfes der migrantischen Arbeiterinnen und Arbeiter in Paris war der Fotograf, Filmemacher und Aktivist Bouba Touré.

Bei der Filmvorführung mit anschließendem Gespräch am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, um 19 Uhr, wird der Film „Xaraasi Xanne“ (Crossing Voices) von Raphaël Grisey und Bouba Touré gezeigt. Touré (1948-2022) kam 1965 von Mali nach Frankreich. Er war Mitbegründer der Kulturvereinigung afrikanischer Arbeiter in Frankreich 1971 und gründete die Landwirtschafts-Cooperative Somankidi Coura in Mali. Seit den 1970er Jahren dokumentierte er fotografisch das Leben und die Kämpfe der Sans-papiers seit 1996. Im Anschkuss an die Filmvorführung gibt es ein Gespräch des Filmemachers Raphaël Grisey mit der Autorin und Produzentin Rasha Salti aus dem Kuratorinnen-Team der Triennale. Der Eintritt beträgt 8,50 Euro inkl. des Besuchs der Ausstellung.

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