Partnerschaft von Kultur und Tourismus in der Oberlausitz voranbringen

Gemeinsame Pressemitteilung vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und dem Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV SACHSEN)

Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch hat heute (30. Mai 2022) in Görlitz an der Veranstaltung „Dialog der Gastgeber“ teilgenommen. Die Veranstaltungsreihe hatte die Tourismusministerin gemeinsam mit dem Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV) Anfang dieses Jahres gestartet, um den Kulturtourismus in Sachsen voranzubringen. Teilnehmer sind Akteure aus dem Kultur- und Tourismusbereich, aus der Politik und der Verwaltung. Der Dialog der Gastgeber findet in den sieben sächsischen Reiseregionen statt. Die Ergebnisse aller sieben Veranstaltungen werden dokumentiert und ausgewertet. Darauf basierend soll der Kulturtourismus in Sachsen weiterentwickelt werden.

„Gerade in der Lausitz sind Kultur und Tourismus in der Diskussion um die Zukunft der Region bestimmende Themen. Die bislang von der Braunkohle-Industrie geprägte Landschaft muss sich teilweise neu erfinden. Bereits jetzt sehen wir zahlreiche praktische Beispiele, wie sich die Lausitz im Strukturwandel nachhaltig verändert, etwa wenn alte Fabrikgebäude als Begegnungszentren wiederbelebt oder die Industriegeschichte dort als Museum wieder lebendig gemacht wird. Wir erleben, wie aus den zahlreichen Tagebauen eine Seenlandschaft entstanden ist, die bereits jetzt Erholungssuchende und Aktive aus Umgebung ebenso wie aus der Ferne lockt. Daran zeigt sich und das stimmt mich zuversichtlich: Kultur und Tourismus können und wollen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Transformation gelingt. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass die Menschen vor Ort sich als Gestalter und Mitwirkende in diesen Prozess intensiv einbringen können“, betonte Ministerin Barbara Klepsch.

LTV-Direktor Manfred Böhme ergänzt: „Kultur und Tourismus sind eng verflochten, vereint im Ziel glücklicher Gäste und Besucher. Eine enge Zusammenarbeit zwischen kulturellen und touristischen Akteuren gehört zum Fundament für den gemeinsamen Erfolg. Wir wollen zusammen Erlebnisse schaffen, Geschichten erzählen und Emotionen vermitteln – denn Steine können nicht reden! Tatsache ist: Wir verfügen in Sachsen über einzigartige Kunst- und Kulturbauten, Schlösser und Burgen, viele Zeugnisse der Geschichte. Doch erst die Menschen, die vermitteln, ohne zu belehren, sind der Schlüssel zum Erfolg. Kultur umfasst dabei nicht nur den Bereich der Kunst, sondern auch Brauchtum, Architektur, Sprache und Tradition – gelebt und bewahrt von den Menschen der Region. Die bewegte und wechselvolle Geschichte der Oberlausitz ist ein großer Schatz, ihre sinnstiftende Erzählung eine große Chance für den Tourismus, für viele Gäste aus nah und fern.“

Die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH setzt im Rahmen des Projekts „Touristische Entwicklung und Vermarktung der sächsischen Weltkulturerbestätte Muskauer Park“ großangelegte Kampagnen für das Innen- und Außenmarketing der Region um. Ziel ist es, die natürlichen und von Menschen geschaffenen Gegensätze der Oberlausitz und ihr vielfältiges (Welt)-Erbe als Reiseziel zu vermarkten und die Lausitzer als weltoffene Gastgeber künftigen Gästen vorzustellen.

Ein prominenter Leuchtturm der Region ist das UNESCO Welterbe Muskauer Park. Nur einen „Steinwurf“ davon entfernt befindet sich der UNESCO Geopark Muskauer Faltenbogen. Er ist eine einzigartige Kombination aus eiszeitlich geformter Landschaft und historischer Bergbaulandschaft, die von der Natur zurückerobert wurde. Die vielfältigen, oft gegensätzlichen von der UNESCO ausgezeichneten Kultur- und Naturerbestätten in der Oberlausitz sind außergewöhnliche Zeugnisse kultureller und landschaftlicher Entwicklungen, die die die Region über Jahrhunderte prägten: die Welterbestätte Muskauer Park/Park Mużakowski, der Geopark Muskauer Faltenbogen/Łuk Mużakowa, das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und das Biosphärenreservat Spreewald.

Diese Kombination aus UNESCO-Orten, von Menschen erschaffenen Kulturlandschaften, vom Tagebau geprägten Landstrichen, dem Traditionsbewusstsein und der Innovationsfähigkeit wird von der Marketingkampagne »Großes Erbe« transportiert. Die Oberlausitzer nehmen dieses Erbe an und laden Gäste ein, es kennenzulernen.

Das sächsische Tourismusministerium unterstützt die Marketingmaßnahmen zur weiteren Bekanntmachung des UNESCO-Welterbe Bad Muskau mit 400.000 Euro und bringt sich zudem fachlich in das Projekt ein.

Hintergrund zum Kulturtourismus in Sachsen

Sachsen ist ein Top-Reiseziel für Kulturbegeisterte. Knapp die Hälfte aller Kurzurlaubsreisen in den Freistaat führt die Gäste zu historischen Sehenswürdigkeiten, in Museen, Galerien und zu außergewöhnlichen architektonischen Highlights. Kultur und Tourismus sind eng miteinander verbunden. Das betrifft nicht nur die Leuchttürme in den großen Städten: So liegen drei Viertel der jährlichen Museumsbesuche in Sachsen außerhalb von Dresden – häufig sind es die Menschen aus Sachsen, die ihr Umland entdecken wollen. Auch die kleinsten Museen im Freistaat werden fast zur Hälfte von Touristen besucht.

Im Jahr 2021 hatten 41 % der Deutschen Interesse daran, Kultur im Urlaub zu erleben, in 2018 waren es noch 45 %. Dieser Rückgang als Folge der Corona Pandemie betrifft auch Sachsen.

Über den Landestourismusverband Sachsen e.V.

Als Dachverband repräsentiert der LTV SACHSEN rund 4.500 direkte und indirekte Mitglieder aus dem gesamten Dienstleistungssektor. Die breit gefächerte Mitgliederpalette unterstützt dabei seine Aufgabe, die Interessen des mittelständisch geprägten Tourismus in Sachsen zu vertreten. Die Branche erwirtschaftet in Sachsen einen Jahresumsatz von 8,1 Mrd. Euro Jahresumsatz, der 194.000 Menschen Beschäftigung sichert.

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