Im Zeitalter der digitalen Gesundheit wächst die Bedeutung von kardiologischen Pflegefachkräften

In allen Gesundheitssystemen haben Patient*innen intensiven Kontakt mit einer Pflegefachkraft – die Behandlung von Herzrhythmusstörungen ist da keine Ausnahme. Krankenschwestern und Krankenpfleger erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben und spielen eine wichtige Rolle, nicht nur bei der unmittelbaren medizinischen Versorgung. Sie beantworten die Fragen von Patient*innen und Angehörigen, haben ein offenes Ohr für Sorgen und Bedenken und sie unterstützen dabei, eine Krankheit zu bewältigen oder zu lernen, wie man mit ihr lebt. „Pflegekräfte sind oft die erste Anlaufstelle und eine Säule emotionaler Unterstützung – das ist auch das Tolle an diesem Beruf", so Amy Walker-Weston, Technical Support Specialist bei BIOTRONIK in Großbritannien, die auch examinierte Krankenschwester und Herzphysiologin ist. Im Laufe ihrer Karriere hat sie beobachtet, wie sich die Aufgaben der Pflegekräfte erweitert haben – und wie technisches Know-how im Zeitalter von E-Health immer wichtiger wird. Dies gilt insbesondere auch für Pflegefachkräfte in der Kardiologie. Sie spielen eine wichtige Rolle in kardiologischen Zentren – insbesondere in Kliniken, die auf Herzinsuffizienz spezialisiert sind. Dort sichten sie große Datenmengen, um den Kardiolog*innen, mit denen sie zusammenarbeiten, Warnmeldungen aus dem telemedizinischen Monitoring zu übermitteln, auf die gegebenenfalls mit einer Anpassung der Therapie reagiert werden muss. Allerdings geben viele Pflegekräfte an, dass ihre Arbeitsbelastung zunimmt und sie sich überfordert und zu wenig geschätzt fühlen. Wie kann man also dafür sorgen, dass Pflegekräfte zufriedener und besser gerüstet sind, um ihre wichtige Arbeit für Patient*innen zu leisten?

Chancen und Herausforderungen für die Pflege im Zeitalter digitaler Gesundheit

„Die spezialisierten Pflegekräfte, mit denen ich zusammengearbeitet habe, kennen ihre Patient*innen sehr gut", sagt Walker-Weston. „Sie wissen, dass ihre Patient*innen oft lieber zu Hause bleiben möchten und dass das Telemonitoring zugleich ihre Behandlungsergebnisse verbessern kann. Während der Pandemie hat sich diese Wahrnehmung noch verstärkt, und die Pflegekräfte begannen, häufigere Downloads der telemedizinisch übertragenen Daten einzuplanen, während die Patient*innen begannen, ihr Gewicht und ihre Flüssigkeitsaufnahme selbst zu überwachen. So konnte unter anderem dafür gesorgt werden, dass nur die Patient*innen in die Klinik gerufen wurden, die wirklich kommen mussten. Pflegekräfte sind sich durchaus bewusst, wie wichtig dieses neue Zeitalter des Telemonitorings ist."

Aber das neue Zeitalter digitaler Gesundheit bringt auch Herausforderungen für das Pflegepersonal mit sich, die über das effiziente Datenmanagement hinausgehen. Kliniken für Herzinsuffizienz arbeiten mit verschiedenen Systemen, die alle ihre eigenen Funktionalitäten haben. Darüber hinaus kann ein Gerät, das vor vier Jahren implantiert wurde, ganz andere Monitoring-Funktionen haben als ein vor vier Monaten implantiertes Gerät – selbst wenn beide vom selben Hersteller kommen. Deshalb ist es wichtig, in stärker automatisierte Datenanalysetools zu investieren sowie in die richtige Schulung. Beides kann auch den Ausschlag geben, für welches System sich ein Krankenhaus entscheidet.

Wie Künstliche Intelligenz und automatisierte Datenanalyse die Arbeit des Klinikpersonals erleichtern können

„Wir haben etwa 12.000 Patient*innen und eine sehr hohe Compliance beim telemedizinischen Monitoring – das aber bedeutet, dass wir eine Menge Daten erhalten", meint eine Krankenschwester in einer stark frequentierten Herzklinik in den USA, die häufig mit BIOTRONIK zusammenarbeitet. „Alles, was uns dabei hilft, eine Bewertung vorzunehmen und die Patient*innen zu finden, die am schnellsten behandelt werden müssen, macht einen großen Teil der Unterstützung aus, die wir brauchen."

Wie Naveed Khan, BIOTRONIKs Director of Commercial and Business Development for Digital Health, kürzlich schrieb, wird es im Zuge der Weiterentwicklung digitaler Gesundheitslösungen auch die immer wichtiger werdende Aufgabe der Branche sein, Gesundheitsdienstleistern wie Krankenhäusern die nützlichsten und am besten verwertbaren Informationen zu liefern.

Der Nutzen gut gepflegter Patient*innendaten kann enorm sein. Pflegefachkräfte für Herzinsuffizienz, die die an ihre Kliniken gesendeten Daten überwachen, können sich direkt an die Patient*innen wenden. Manchmal ist die Erklärung für eine Warnmeldung simpel und der Fall lässt sich schnell und einfach lösen – und zwar so früh, dass sich das Problem nicht noch verschlimmert. Beispielsweise, wenn Patient*innen vergessen haben, ihre Medikamente einzunehmen, oder wenn sie ein Mittel gegen eine andere Krankheit eingenommen haben, von dem sie nicht wussten, dass es die Herzinsuffizienz beeinflussen kann.

Es funktioniert nur, wenn die Pflegefachkräfte mit ins Boot geholt und angemessen geschult werden

„Bei jeder Therapielösung und insbesondere bei der Fernbetreuung von Herzpatient*innen ist es sehr wichtig, dass die betroffenen Pflegefachkräfte mitmachen, da sie einen großen Teil der Nachsorge übernehmen, sowohl im persönlichen Gespräch als auch aus der Ferne", so Heather  La Bore, Senior Manager of Training & Education bei BIOTRONIK in den USA und examinierte Krankenschwester. „Wenn Pflegefachkräfte in der Kardiologie nicht ausreichend geschult sind oder die Technologie als umständlich empfinden, werden sie den implantierenden Ärzt*innen, die auf ihre Unterstützung angewiesen sind, definitiv davon abraten."

Der Trend zu immer mehr E-Health-Lösungen, der durch die Covid-Pandemie beschleunigt wurde, wird laut Walker-Weston auch der Beruf von Pflegefachkräften in der Kardiologie weiterentwickeln. „Die Rolle der spezialisierten Pflegekräfte wird immer wichtiger. Die Pflegekräfte, mit denen ich zusammengearbeitet habe, haben schon immer die Vorteile der Behandlung von Patient*innen in ihrem eigenen Zuhause gesehen, und das telemedizinische Monitoring erleichtert dies natürlich", sagt sie. „Pflegekräfte verfügen über ein enormes medizinisches Wissen und haben ein großes Maß an Mitgefühl, wodurch sie perfekt für die Versorgung von Patient*innen geeignet sind. Darüber hinaus möchten sie die Therapieleistungen verbessern und dabei die Patient*innen in den Mittelpunkt stellen. All das führt dazu, dass sie großartige Fürsprecher für technische Lösungen wie das telemedizinische Monitoring sein können – wenn sie denn gut geschult sind, um das Beste aus den Möglichkeiten der Technologie zu machen."

Wertschätzung und Dankbarkeit kommen gut an

Bei allen Fortschritten in der Monitoring-Technologie ist es deshalb besonders wichtig, bei der Entwicklung neuer Tools und innovativer Behandlungslösungen auch die Pflegekräfte im Blick zu behalten – ebenso wie die Interessen der Kardiolog*innen und Patient*innen. Es ist auch entscheidend, dass Schulungen angeboten werden, damit die Pflegekräfte in die Lage versetzt werden, die vom Fern-Monitoring gelieferten Frühwarnungen optimal zu nutzen.

Und wenn Sie das nächste Mal mit einer Pflegekraft sprechen, zeigen Sie ihr Ihre Wertschätzung für die wichtige Arbeit, die sie leistet – es wird gut ankommen!

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